Letzte Woche hat Revolut innerhalb des Events "The Revolutionaries" in London den Strategieplan 2025 und konkret die nächsten Produkte vorgestellt.
Dabei bestätigt sich, was wir schon vor einem Jahr festgestellt hatten: Revolut entwickelt sich immer mehr zur Universalbank. Eine Bank also, die ihren Kundinnen und Kunden alle Serviceleistungen rund um Finanzen bietet, die sie in verschiedenen Lebensphasen brauchen und in Anspruch nehmen möchten. Als Privatpersonen oder als Gründer und Firmeninhaberinnen.
Das Wort "Universalbank" ist im Hause Revolut ziemlich sicher tabu, der Begriff wirkt zu langweilig und ist traditionell besetzt. Das Traditionalistische gehört zum Feinbild der Bank-Revolutionäre, sie gehen andere Wege. Deshalb sprechen Revolut-Gründer und Team bevorzugt von der Super App, das ist cooler. Eine App eben, die alles kann und in einer einzigen Anwendung all das vereint, was Kundinnen und Kunden heute oder in wechselnden Lebensphasen wünschen und brauchen. Im Finanzbereich – und auch darüber hinaus.
Revolut hat mit Karte, Konto, Zahlen, Sparen, Anlegen, Kredite, Versicherungen und mehr bereits sehr vieles im Angebot. Damit bewirtschaftet die Challenger-Bank heute schon die breiteste Produkt- und Servicepalette sämtlicher Neo-Banken. Leistungen, die global in zahlreichen Märkten insgesamt über 50 Millionen Kunden zur Verfügung gestellt werden können. 900'000 davon in der Schweiz.
Die geplanten Erweiterungen für 2025 bestätigen den Kurs in Richtigung einer Universalbank. Eine allerdings, die volldigital und kostengünstig mit der Startup-DNA eines FinTechs funktioniert. Als Super App eben.
Welche Neuerungen plant Revolut für das nächste Jahr?
Die Neuerungen auf einen Blick: Die Gründer Nik Storonsky und Vlad Yatsenko präsentierten in London die für 2025 geplanten Produkte – dazu gehören unter anderem zum Beispiel ein KI-basierter Finanzassistent, digitale Immobilienkredite und eigene Geldautomaten mit modernster Sicherheits-Technologie.
Der Einstieg von Revolut in die Sparte der Hypotheken ist bemerkenswert, weil die Challenger-Bank damit vollends ins Revier der klassischen Banken einbricht. Überraschend für eine digitale Bank ist der Plan, Bargeld über eigene Geldautomaten verfügbar zu machen.
Ebenfalls in der Pipeline: die Einführung von Geschäftskrediten in Europa und die Erweiterung von Revolut Business um innovative Funktionen wie biometrische Zahlungsmöglichkeiten.
Mit diesen Plänen unterstreichen die Gründer nach eigenen Aussagen den übergeordneten Plan von Revolut, das traditionelle Bankgeschäft zu revolutionieren und die Position als führende Digitalbank in Europa weiter auszubauen.
Die Einzelheiten zu den wichtigsten Neuerungen
Ein vertiefter Blick auf die neuen Funktionen und Services, die bereits nächstes Jahr eingeführt werden sollen.
Künstliche Intelligenz
Revolut präsentierte seinen neuen KI-gestützten Assistenten. Dieser digitale Finanzbegleiter passt sich in der App an die finanziellen Bedürfnisse und Präferenzen der Kunden an und leitet sie zu intelligenten Finanzgewohnheiten. Der Assistent unterstützt Nutzerinnen und Nutzer bei der Verwaltung ihrer Finanzen und soll ihre Entscheidungsfindung verbessern.
Das Unternehmen plant, den KI-gestützten Assistenten im nächsten Jahr schrittweise einzuführen und laufend weiterzuentwickeln, um das Potenzial der Künstlichen Intelligenz zur Vereinfachung und Transformation der persönlichen Finanzen voll auszuschöpfen.
Immobilienkredite
Revolut setzt 2025 die Disruption traditioneller Finanzdienstleistungen fort und bestätigt die Pläne zur Einführung von Immobilienkrediten. Mit Start zunächst in Litauen, gefolgt von Irland und Frankreich.
Das Unternehmen will ein vollständig digitales Hypotheken-Produkt anbieten, das zu den schnellsten am Markt gehören soll. Kunden erhalten eine sofortige Vorabgenehmigung und bestenfalls innerhalb eines Arbeitstages ein endgültiges Angebot, vorbehaltlich der Bewertung der Vermögenswerte und aller erforderlichen zusätzlichen Prüfungen.
Immobilienkredite ergänzen das bestehende und umfassende Kreditangebot von Revolut, welches das Unternehmen weiter ausbauen will.
Geldautomaten
Mit Geldautomaten lanciert die Challenger-Bank das überraschendste Projekt: Revolut startet in Kürze mit der Einführung eigener Geldautomaten, zunächst in Spanien zu Beginn des kommenden Jahres.
Diese Geldautomaten sollen Kunden sowohl mit Bargeld als auch mit Karten versorgen. Revolut will die Geräte mit fortschrittlichen Sicherheitstechnologien wie Gesichtserkennung zur Identitätsprüfung ausstatten.
Die langfristige Planung sieht vor, dass die Geldautomaten auch Bareinzahlungen von Kundinnen und Kunden verarbeiten können.
Revolut Business
Im Jahr 2025 führt Revolut Business ein erstes Geschäftskreditprodukt in Europa ein und strebt an, im nächsten Jahr einen der besten Zinssätze für Geschäftssparprodukte in allen EU-Märkten anzubieten.
Zudem will Revolut Business Einzelhändler und Gastronomen bei ihren Geschäftstätigkeiten verstärkt aktiv unterstützen. Dazu erforscht das Unternehmen auch biometrische Zahlungsmöglichkeiten.
Darüber hinaus baut Revolut das Angebot von Revolut Pay aus, das ist die 1-Klick-Zahlungsoption beim Checkout im Online-Handel. Der Service soll mit Buy-Now-Pay-Later-Optionen erweitert werden, also mit den "Alltags-Kleinkrediten" beim Einkauf in Form von aufgeschobenen Teilzahlungen.
Nik Storonsky, CEO und Gründer von Revolut, betonte auf der Veranstaltung einmal mehr, dass man sich auf den bisher erzielten Erfolgen nicht ausruhen wolle. Nach dem Erreichen der 50-Millionen-Marke werden 100 Millionen Kunden angepeilt.
Zudem will Revolut sich darauf konzentrieren, innovative Finanzprodukte und Dienstleistungen noch schneller global auszurollen. Neben den Ambitionen in Europa will Revolut nach eigenen Aussagen "in den kommenden Jahren zur ersten wirklich globalen Bank aufsteigen".