Neo-Banken vs. klassische Banken

Wie schneiden Smartphone-Banken im Vergleich zu traditionellen Bankhäusern ab?

Junge Frau mit Smartphone auf Bank
Bild: markos86 | Getty Images

Nach dem Karten-Vergleich von letzter Woche, hat Moneyland aktuell die Leistungen der Challenger-Banken im Vergleich zu klassischen Bankkonten untersucht.

Über die Kosten von Kreditkarten und Debitkarten in der Schweizer Banken- und Neo-Banken-Landschaft haben wir bereits letzte Woche berichtet.

Der Online-Vergleichsdienst Moneyland hat nachgelegt und zusätzlich die Gebühren, Wechselkurse und Leistungen der neuen Smartphone-Banken untersucht und mit den Angeboten klassischer Banken verglichen. Mit dem Resultat: Wechselkurse und Gebühren sind bei den meisten Smartphone-Banken markant tiefer und setzen klassische Banken unter Druck. Allerdings: die Challenger-Banken haben nicht durchwegs und in jedem Bereich die Nase vorn.

Die Basis für die Leistungs- und Kostenvergleiche

Genauer unter die Lupe genommen hat Moneyland die britischen Smartphone-Banken Revolut und Transferwise, die Schweizer Smartphone-Banken Zak und Neon sowie die fünf grossen Schweizer Banken UBS, Credit Suisse, Raiffeisen, Postfinance und Zürcher Kantonalbank.

Ausserdem sind für den Kreditkarten-Vergleich die drei Schweizer "Gratis-Kreditkarten" Migros Cumulus-Mastercard (Cembra Money Bank), Cashback (Swisscard) und Coop Supercard (TopCard) zusätzlich herangezogen worden. Verglichen worden sind Leistungen, Funktionen, Gebühren, Wechselkurse und Gesamtkosten für verschiedene Nutzungsprofile.

Zentrale Resultate im Überblick

Im Kurzüberblick liefert der Vergleich von Moneyland folgende Ergebnisse:

Revolut und Transferwise
Die ausländischen Neo-Banken Revolut und Transferwise überzeugen mit günstigen Wechselkursen und benutzerfreundlichen Prozessen. Beide sind allerdings noch kein vollständiger Ersatz für Schweizer Bankdienstleistungen. Da sie kein Schweizer Konto anbieten, können Arbeitgeber und andere Firmen kein Geld überweisen. Sie lohnen sich nach den Aussagen der Autoren von Moneyland vor allem als zusätzliche Kreditkarten-Alternative für günstige Käufe und Bargeldbezüge im Ausland. Als Nachteile werden unter anderem eine geringere Sicherheit ohne Schweizer Einlagensicherung und im Fall von Revolut eine grössere Intransparenz genannt.

Neon
Die Schweizer Smartphone-Bank Neon schneidet in den Privatkonto- und Bankpaket-Vergleichen für erwachsene Kunden deutlich günstiger ab als die klassischen Banken, bietet dann allerdings nur durchschnittliche Wechselkurse.

Zak
Die Smartphone-App Zak der Bank Cler ist gebührentechnisch noch etwas teurer als Neon und bezüglich Wechselkursen sogar überdurchschnittlich teuer.

Hinweis der Autoren der Studie
Für Jugendliche und Studierende sind die klassischen Bankangebote allgemein immer noch die günstigste Lösung.

Moneyland fasst die Resultate zusammen:
Allgemein lässt sich festhalten: Die Innovation kommt mit Revolut und Transferwise vor allem aus dem Ausland, wobei Schweizer Startups wie Neon ebenfalls auf den Zug aufspringen.

«Kurzfristig werden die Smartphone-Banken die klassischen Banken nicht in Bedrängnis bringen. Mittelfristig müssen Schweizer Banken aber aufpassen, dass sie den Anschluss nicht verlieren», kommentiert Benjamin Manz, Geschäftsführer von Moneyland, und fügt an: «Vor allem die teuren Fremdwährungsgebühren der klassischen Banken dürften immer stärker unter Druck geraten».

Weitere Ergebniss des Moneyland-Vergleichs

Die Analyse von Moneyland geht weiter und tiefer. Die Autoren haben in ihrer Studie zusätzlich die folgenden Vergleiche angestellt:

  • Smartphone-Bankkarten im Vergleich mit klassischen Kreditkarten
  • Konten und Debitkarten im Vergleich mit Schweizer Smartphone-Banken
  • Bankpakete im Vergleich mit Schweizer Smartphone-Banken
  • Wechselkurse im Vergleich
  • Smartphone-Banken mit Ein-Karten-Strategie
  • Funktionen im Vergleich

Die Resultate der verschiedenen Anlagen und Vergleiche können direkt bei Moneyland im Detail studiert werden.