Transferwise ist das FinTech und Technologie-Unternehmen für internationale Geldtransfers, das seit sieben Jahren dem grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr Flügel verleiht. In Bezug auf Tempo und auch was Gebühren und Wechselkurse angeht. Um beim Tempo zu bleiben: seit November 2018 bietet Transferwise seinen Kunden zusätzlich Echtzeit-Überweisungen in der Eurozone an – ohne Extragebühren.
Im Kern der Serviceleistungen stehen für mehr als fünf Millionen Privatkunden und über 150'000 Geschäftskunden kostengünstige Auslandsüberweisungen und mit einem grenzüberschreitenden Multi-Währungs-Konto die Verwaltung ihrer Finanzen.
Der Borderless Account in Europa
In Europa kommt der Borderless Account insbesondere bei Menschen gut an, die viel reisen oder Geschäfte im Ausland tätigen. Umgerechnet rund zehn Milliarden US-Dollar haben die Nutzer insgesamt auf Multi-Währungs-Konten von Transferwise eingezahlt. Und seit Einführung der Debit-Mastercard im April 2018 haben Karteninhaber mehr als 15 Millionen Transaktionen durchgeführt.
Mit der Einführung dieses Multi-Währungs-Kontos war Transferwise weltweiter Pionier: Zum ersten Mal konnte Geld auf einem Konto in unterschiedlichen Währungen aufbewahrt und für Zahlungen oder Überweisungen genutzt werden – so als hätte man ein Bankkonto im jeweiligen Land.
Der Borderless Account bietet heute fünf lokale Bankverbindungen für Euro, britisches Pfund, US-Dollar, Australischen Dollar und Neuseeländischen Dollar.
Darüber hinaus stehen 49 Währungen zur Verfügung, um vor Ort in der jeweiligen lokalen Währung ohne Wechselkursgebühren zu bezahlen. Neben kontaktlosen Zahlungen kann die dazugehörige Debit-Mastercard auch weltweit für Abhebungen am Geldautomaten genutzt werden.
Das Multi-Währungs-Konto in den USA
Was in Europa funktioniert, sollte auch in den USA willkommen sein, sagt Transferwise, und startet mit dem Angebot des Multi-Währungs-Kontos inklusive Debit-Mastercard in Amerika.
Bemerkenswert: Transferwise schlägt mit diesem Schritt in Sachen Tempo Monzo, N26 und Revolut, die wiederholt den Start in den USA angekündigt, bisher jedoch noch nicht lanciert haben.
Das FinTech hat sich nicht mit Ankündigungen aufgehalten, sondern ist gestern gestartet. Damit ist Transferwise der erste Anbieter, der ein echtes Multi-Währungs-Konto in die USA bringt.
Taavet Hinrikus, Mitgründer und Chairman von Transferwise, kommentiert den grossen Schritt mit der Basis-Philosophie des Unternehmens:
«Transferwise eliminiert finanzielle Barrieren, die Menschen davon abhalten, grenzübergreifend zu leben und zu arbeiten. Die internationalen Bankverbindungen machen unser Angebot einzigartig. Unser Ziel ist es, Bankverbindungen für jedes Land auf der Welt in einem Konto anzubieten.»
Angreifer von Banken und Verteidiger der eigenen Position
Dass Transferwise mit Tempo Terrain besetzt, ist eine kluge Entscheidung. Das FinTech greift mit seinem Angebot die Leistungen klassischer Banken und deren Gebühren an, wird jedoch auch zum Verteidiger der eigenen Position.
Initiativen wie das Libra-Projekt konkurrenzieren insbesondere auch Unternehmen, welche sich auf internationale Geldtransfers und auf grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr spezialisiert haben. Das kann etablierte Unternehmen wie Western Union oder eben auch auch FinTechs wie Transferwise tangieren.
Taavet Hinrikus nimmt diesen Punkt sportlich und meint zum Libra-Projekt im Gespräch mit Yahoo Finance gelassen:
First of all, it's really good to see that someone has an ambitious plan
Geografische Expansion und laufend erweiterte Serviceleistungen helfen sicher mit, die eigene Position zu festigen und auch zu verteidigen. Das eine wie das andere gehört bei Transferwise zum Programm.
Solide finanziert und bereit für weitere Expansion
Das Technologie-Unternehmen hat sich seit 2011 eine starke Position aufgebaut und zählt heute zu den am schnellsten wachsenden Technologie-Unternehmen weltweit. Die solide Finanzierung hilft mit, diese Position auch über Expansion zu verteidigen.
Transferwise hat bisher rund 692 Millionen US-Dollar an Equity- und Secondary-Kapital von Investoren wie Black Rock, Lead Edge, Lone Pine, Vitruvian, IVP, Merian Global Investors, Andreessen Horowitz, Sir Richard Branson, Valar Ventures und Max Levchin von PayPal eingesammelt.
Interessantes Detail: Investor Andreessen Horowitz ist auch Gründungsmitglied der Libra Association und dürfte die Interessen von Libra und von Transferwise im Auge behalten. Ob sich diese Interessen auch kombinieren lassen, ist heute noch nicht bekannt.