Die Art und Weise, wie wir heute online Zahlungen tätigen, ist veraltet: Händler haben mit den hohen Gebühren für Kartenzahlungen, fehlgeschlagenen Zahlungen, zunehmendem Betrug und auslaufenden Kartendaten zu kämpfen. Daraus resultieren ein schlechter Cashflow und Kundenabwanderung. Von Seite der Kunden besteht die konkrete Nachfrage nach schnelleren, komfortableren und sichereren Zahlungsmöglichkeiten. Die Lösung werden A2A-Zahlungen (Account-to-Account) sein, das heisst Zahlungen, bei denen Geld direkt von einem Konto auf ein anderes übertragen wird. Sie haben sich seit jeher bewährt, wenn es um Daueraufträge oder Lastschriften zur Bezahlung von Rechnungen geht. Nun gewinnen sie durch Fortschritte im Open Banking zunehmend an Bedeutung im Zahlungsmarkt.
Open Banking fordert Kartenzahlungen heraus
Laut Worldpay Global Payments Report werden A2A-Zahlungen bis 2023 rund 20 Prozent aller E-Commerce-Zahlungen in Europa ausmachen – und damit Kartenzahlungen übertreffen. Es ist an der Zeit: Abgesehen von der Schaffung einer digitalen Karte bleiben die Grundprinzipien Kartenzahlung – wie revolvierender Kredit, das "Fünf-Parteien-Modell" sowie eine begrenzte Gültigkeit in Form des gefürchteten "Verfallsdatums" – bestehen. Sie eignet sich nicht für eine Welt, in der zunehmend online eingekauft und verkauft wird. Die Kartennetzwerke haben bereits erkannt, dass andere Zahlungsmethoden wie A2A den Markt revolutionieren können, wie die zahlreichen Übernahmen in diesem Bereich zeigen, zum Beispiel Visa mit Tink und Mastercard mit Aiia.
Die Kartennetzwerke haben bereits erkannt, dass andere Zahlungsmethoden wie A2A den Markt revolutionieren können
Wenn man dann noch die sich ändernden Präferenzen der Zahler berücksichtigt, wird klar, dass A2A auf dem Vormarsch ist: Untersuchungen von GoCardless haben ergeben, dass Verbraucher in Grossbritannien, Frankreich und Deutschland sowohl bei digitalen als auch bei traditionellen Abonnements am liebsten per Bankeinzug bezahlen. Warum ist diese Form der A2A-Zahlungen so beliebt? Sie entspricht dem, was sie suchen: In ganz Europa geben die Verbraucher an, dass sie bei einer Online-Zahlungsmethode vor allem auf Sicherheit, Schnelligkeit und Einfachheit Wert legen. Andere Faktoren, die üblicherweise mit Karten in Verbindung gebracht werden, wie zum Beispiel Prämien und Vorteile, verlieren an Relevanz.
A2A-Zahlungen werden mit Open Banking noch besser
A2A-Transaktionen wie das Lastschriftverfahren bieten Verbrauchern und Unternehmen viele Vorteile, zum Beispiel eine kostengünstige Lösung für den Einzug von Zahlungen und die Akzeptanz einer beliebten Zahlungsmethode in vielen Märkten. Ein Nachteil ist jedoch die Geschwindigkeit der Zahlungsautorisierung. Dies zwang viele Unternehmen dazu, andere Zahlungsformen zu nutzen, da sie eine sofortige Zahlungsautorisierung benötigen, die ihnen die Sicherheit gibt, um Waren schnell zu versenden, Dienstleistungen oder digitale Produkte sofort anzubieten oder auch Erstzahlungen für Abonnements zu akzeptieren.
In der Vergangenheit haben diejenigen, die eine sofortige Zahlungsautorisierung benötigten, auf Kartenzahlungen zurückgegriffen, die jedoch eine kostspielige Alternative darstellen. Hinzu kommt ein schlechtes Kundenerlebnis im Zahlungsprozess, weil Kunden jedes Mal die Zahlung initiieren oder Kartendaten eingeben oder aktualisieren müssen.
Unternehmen sollten nicht länger hohe Gebühren zahlen müssen, um die Gewinnspannen aller zwischengeschalteten Dritten bei einer Kartentransaktion zu finanzieren
Open Banking bietet jedoch die Möglichkeit, dies zu ändern. Wir haben kürzlich Instant Bank Pay vorgestellt, eine Lösung, die Open Banking-Technologie nutzt, damit Unternehmen sofortige, einmalige Konto-zu-Konto-Zahlungen vornehmen können. Der eigentliche Clou ist jedoch die Kombination von Instant Bank Pay mit unserem globalen Lastschriftnetzwerk. Instant Bank Pay bietet mit der Open Banking-Technologie eine sofortige Bestätigung der Zahlungsautorisierung, so dass Unternehmen sofortige Transparenz über ihre einmaligen Zahlungen haben, und die Bankabbuchung per Lastschrift bietet weiterhin die Cashflow-, Kosten- und Retentionsvorteile.
Dieses Beispiel zeigt, wie A2A die Payment-Branche verändern wird: Mit dem Aufkommen von Open Banking können Transaktionen, die traditionell nur mit Karten oder "Card on File"-Szenarien möglich waren, nun von Dienstleistern durchgeführt werden, die direkte Zahlungen von einem Konto zum anderen anbieten.
Der Beginn einer neuen Ära
Die Unternehmen brauchen für ihre Online-Geschäfte bessere Lösungen, die über die vor Jahrzehnten eingeführten Zahlungsverfahren hinausgehen. Zahlungsmethoden, die in einer Offline-Welt entwickelt wurden, sind für eine digitale Welt nicht geeignet. Diese Methoden müssen für die heutige Zeit optimiert werden. Kunden erwarten viel mehr als nur die reine Transaktion: Sie wollen Komfort, Sicherheit und Bequemlichkeit. Unternehmen wiederum sollten nicht länger hohe Gebühren zahlen müssen, um die Gewinnspannen aller zwischengeschalteten Dritten bei einer Kartentransaktion zu finanzieren – sie sollten Technologien nutzen, um Geld direkt zu bewegen.
Wir stehen hier am Anfang einer grossen Revolution, welche die Zahlungslandschaft unwiderruflich verändern wird
Abschliessend lässt sich sagen, dass die aufkommenden neuen Formen von A2A-Zahlungen, wie zum Beispiel jene, die auf Open Banking basieren, nun so weit fortgeschritten sind, dass sie sich für eine Vielzahl von Anwendungsfällen und Dienstleistungsniveaus eignen. Daher wage ich die Prognose, dass wir hier am Anfang einer grossen Revolution stehen, welche die heutige Zahlungslandschaft unwiderruflich verändern wird.