Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) setzt sich seit einiger Zeit für mehr Öffnung und auch mehr Tempo in Sachen Open Banking und Open Finance ein. Das Argument der Freiwilligkeit, im Gegensatz zur bindenden EU-Verordnung mit der PSD2, wird weiterhin hochgehalten, aber immerhin: die SBVg hat das Mindset zahlreicher Banken und Banker in Arbeit, die der Idee des offenen Bankens nach wie vor kritisch und sehr zurückhaltend gegenüberstehen.
Open Finance: Der Königsweg für den Finanzplatz?
In der Podcast-Reihe "Stimmen des Finanzplatzes" von Marie Zeh diskutieren Thomas Ankenbrand (Leiter Competence Center Investments IFZ) und August Benz (stv. CEO der SBVg) die zentralen Fragen rund um das Thema.
Eine interessante Diskussion, weil Thomas Ankenbrand den Status von Open Finance in der Schweiz, die Zukunft der klassischen Banken, die Rolle der FinTechs, den Einfluss von DeFi und auch die tendenziell abnehmende Bedeutung von Banken klar benennt.
Ebenso interessant, weil August Benz nichts schuldig bleibt und beide Gesprächspartner eine eher grosse Einigkeit in zahlreichen Punkten finden und demonstrieren.
Gedanken, Einsichten und konkrete Resultate
Dennoch bleiben die konkreten Beispiele und Anwendungen in Sachen Open Banking, Open Finance und Ökosysteme in diesen Tagen noch sehr überschaubar. Ob der Trigger und damit die Lösung für eine forcierte Gangart darin liegen kann, ebenfalls Thema im Talk, den Druck von Markt und Kunden abzuwarten?
Nicht allzu verwegen, weil pragmatisch, wäre ja auch die Entscheidung, dem Markt zuvorzukommen, proaktiv in die Vorlage zu gehen und Kunden zu überraschen. Der Unterschied zwischen Agieren und Reagieren produziert oftmals Gewinner.
Der interessanteste Punkt bleibt deshalb, was aus den gemeinsamen Erkenntnissen gemacht werden kann und was konkret möglich sein wird. Das zeigt sich dann erst in der nahen und auch in der fernen Zukunft.