Kryptowelt

Was bewegt die Bitcoin- und Kryptomärkte in diesen Tagen?

Drei Bitcoin-Münzen im Scheinwerferlicht

Aktuelle Ereignisse als Beispiel, weshalb auch weiterhin mit erhöhter Volatilität und Kursentwicklungen in nicht vorhersehbare Richtungen zu rechnen ist.

Der Bitcoin-Kurs bewegt sich seit Anfang Februar abwärts und seitwärts – ein gutes Stück und mehr als 10 Prozent von seiner Höchstnotierung entfernt. Das ist nicht erstaunlich, zumal der Bitcoin die volatile Klaviatur grundsätzlich weiterhin in voller Breite bespielen kann.

Ende 2024 und im Januar 2025 hatte eine Welle von guten Nachrichten im Zusammenhang mit den Kryptoplänen von US-Präsident Donald Trump den Bitcoin-Kurs auf 108'000 US-Dollar hochgepusht. Bricht die Welle ab und werden übertriebene Erwartungen auf dauerhaft fortgesetzte Good News enttäuscht, ist mit einem Rücksetzer zu rechnen, der sich auch eingestellt hat.

Erste Risse hatte Trumps Image als ernsthafter Bitcoin-Präsident allerdings bereits kurz vor seinem Amtsantritt bekommen, als er überraschend seinen eigenen Memecoin an den Start gebracht hat. Der Trump-Coin legte aufgrund der Popularität seines Namengebers zwei Tage extrem zu und ist dann massiv eingebrochen.

Im Ergebnis: satte Gewinne für die Trump-Organisation und einige Involvierte, Verluste für Tausende Kleinanleger. Mit dieser Aktion hat Trump der grundsätzlichen Idee und Mission von Kryptowährungen einen Bärendienst erwiesen.

Zusätzlich spielen jedoch einige neue Faktoren mit eine Rolle, welche sich auf die Kryptomärkte auswirken.

Zölle und imperiale Fantasien

Wirtschaftliche Unsicherheiten im Zusammenhang mit Zöllen, welche von US-Präsident Donald Trump in alle Windrichtungen angedroht werden, beeinflussen auch die Bitcoin- und Kryptokurse negativ.

Dazu kommen, neben den bekannten geopolitischen Faktoren, die neuen imperialen Fantasien des US-Präsidenten. Weil niemand die genauen Vorstellungen von Trump im Umgang mit Grönland, dem Panama-Kanal oder Kanada als 51. Bundesstaat deuten kann, gehen die Bitcoin- und Kryptokurse vorsorglich in Deckung.

Mit überraschenden oder verwirrenden Nachrichten aus dem Weissen Haus, die sich auch auf Bitcoin und andere Kryptowährungen auswirken, ist weiterhin zu rechnen.

Neben den geopolitischen Irrungen und Wirrungen gibt es allerdings auch eine Reihen von positiven Entwicklungen.

Bitcoin-Reserven auf der Ebene von US-Bundesstaaten

Präsident Trump hat unter anderem eine Task Force um Senatorin Cynthia Lummis beauftragt, die Möglichkeiten einer Bitcoin-Reserve für die USA auszuloten, wir haben berichtet, hier. Diese Abklärungen laufen, es scheint jedoch, als wollten einige Bundesstaaten einer nationalen Staatsreserve zuvorkommen. 

Exponenten zahlreicher Bundesstaaten haben Idee aufgenommen und bringen Gesetzesentwürfe ein, um strategische Bitcoin-Reserven auf Ebene der jeweiligen Bundesstaaten anzulegen. Ob diese Initiativen der Kategorie des vorauseilenden Gehorsams zuzuordnen sind oder doch eher mit echter Überzeugung zu tun haben, bleibt offen.

Alle diese Anträge sind frisch und neu, entschieden hat noch keine Regierung. Aber die Anzahl der Initiativen ist bemerkenswert. Nach Recherchen von Wallstreet Online haben inzwischen 32 der 50 US-Bundesstaaten entsprechende Gesetzesentwürfe eingebracht. Zuletzt die Staaten Georgia und West Virginia als Nummer 31 und 32.

Die Kollegen von "Wallstreet Online" halten die Wahrscheinlichkeit für "sehr hoch", dass diese beiden Bundesstaaten das entsprechende Gesetz tatsächlich einführen werden. Im jeweiligen Senat von Georgia und West Virginia halten die Republikaner die Mehrheit – und im Gegensatz zur Demokratischen Partei gibt es unter den Republikanern zahlreiche Krypto-Enthusiasten. 

Sollten die Pläne der Bitcoin-Reserven in diesen beiden US-Bundesstaaten umgesetzt werden, rechnen Experten mit einer Kettenreaktion. Ob sich ein Nachahmungs-Effekt tatsächlich einstellen würde, bleibt offen. Behalten die Experten recht und sehen andere Bundesstaaten mit denselben Ambitionen sich in ihren Plänen bestärkt und werden aktiv, könnte diese Entwicklung Bitcoin und anderen Kryptowährungen Auftrieb geben.

Staatsfonds investieren in Bitcoin

Einer der Staatsfonds von Abu Dhabi, Mubadala Investment Company, hat nach offiziellen Angaben Ende letzten Jahres 460 Millionen US-Dollar in den Bitcoin-ETF IBIT von Blackrock investiert. 

Diese Transaktion von fast einer halben Milliarde Dollar ist bemerkenswert, allein für sich betrachtet jedoch noch kein Erdrutsch. Interessant ist die Signalwirkung, Mubadala gehört weltweit mit zu den grossen Staatsfonds. Tritt mit Abu Dhabi erstmals ein Staat offiziell als Bitcoin-Investor auf, kann das weitere Staaten und Staatsfonds motivieren, dem Beispiel zu folgen. 

Gute und schlechte Nachrichten

Weitere Entwicklungen auf Polit- und Finanz-Parketten produzieren Nachrichten. Diese guten und schlechten Nachrichten beeinflussen die Finanzmärkte und damit auch Bitcoin und andere Kryptowährungen.

Mit erhöhter Volatilität und Kursentwicklungen in nicht vorhersehbare Richtungen ist deshalb auch weiterhin zu rechnen.