Gestern hat die Grossbank Credit Suisse ihre App CSX lanciert. Das Package und die App bieten zum Start das Basisangebot, das man auch von neugegründeten Challenger-Banken kennt: Privatkonto, gängige Konto- und Zahlungsfunktionen sowie eine Debit Mastercard. Auch erste Funktionen in den Bereichen Finanzplanung und Vorsorge sind mit an Bord, Angebot und Funktionen sollen in den nächsten Monaten laufend erweitert werden, wir haben berichtet.
Das Pricing und die Gebühren
Das Pricing zeigt, in welche Richtung die Reise gehen soll und dass die CS ihre Kanonen in Richtung der Challenger- und Neo-Banken aufgestellt hat. Das CSX-Paket gibt's in drei Varianten: "Basic White Card" zum Nulltarif mit eingeschränkten Leistungen, "Premium Black Card" für CHF 3.95 pro Monat mit erweitertem Leistungsumfang und mit "CSX Young" das Gratis-Angebot für junge Leute zwischen 12 und 25 Jahren.
Die Gebühren bleiben moderat, die Credit Suisse folgt hier wie angekündigt den Spuren der in- und ausländischen Challenger-Banken, die seit längerem mehr und mehr Kartenkunden auf ihre Seite ziehen. Details zu den Angebots-Varianten und den Preisen gibt's hier.
Die Positionierung und die Ziele
Die Credit Suisse ist mit ihrem neuen Angebot CSX als hybride Bank unterwegs, das heisst, die CSX App ist keine Entwicklung eines Startups auf der grünen Wiese. Mit diesem Konzept verfolgt die CS nach Anke Bridge Haux, Head Digital Banking Credit Suisse, das folgende Ziel:
Mit CSX bieten wir unseren Kunden das Beste aus zwei Welten in einer App: die Benutzerfreundlichkeit einer digitalen Bank mit der Erfahrung und dem Leistungsangebot einer in der Schweiz verwurzelten Universalbank
Ein hoher Anspruch, weil die Bank mit dem hybriden Modell nicht nur zwei Welten verbinden will, sondern vorerst auch in zwei Welten zu Hause sein muss, um erfolgreich operieren zu können. Dieser Anspruch zeigt sich auch in der angelaufenen Marketing- und Werbekampagne, wir kommen darauf zurück.
Wer steht auf Anbieterseite im Fadenkreuz?
Die Credit Suisse hat die Erwartungen zusätzlich hoch gelegt mit der Aussage: «Schluss mit Apps, die Bank spielen». Diese Formulierung darf man als Kampfansage verstehen, zumal das ultimative "Schluss" klare Zielmarken setzt. Damit etabliert die Grossbank den Anspruch, als grosser Player nicht einfach mitzuspielen, sondern die Challenger- und Neo-Banken mit ihren Apps von der Spielwiese fegen zu wollen. Damit wären Neos und Challengers wie Revolut, N26, Neon und Yapeal im Visier. Rechnet man weitere FinTechs in den Bereichen Anlagelösungen und anderen Services dazu, erweitert sich der Kreis der Gejagten erheblich.