Wer bist du und was muss ein junger Digital Native, der noch am Anfang seiner Berufskarriere steht, über dich, deine Organisation und ihre digitalen Initiativen wissen?
Ich bin ein "FinTech-Futurist". Was bedeutet das?
Ich bin schon von Haus aus neugierig, liebe es zu reisen und neue Menschen, Kulturen und Ideen zu entdecken. Mit dazu gehört, Veränderungen mit einem Blick in die Zukunft positiv zu begegnen. Eine Reise um die Welt, berufliche Stationen bei führenden internationalen (Finanz-) Unternehmungen und mein Background haben mich gelehrt, ein besseres Verständnis für Armut und Reichtum, für Bildung und Technologie zu entwickeln.
Mit diesem Hintergrund habe ich das Startup SwissWealthTech gegründet. Wir glauben, dass es in der heutigen Gesellschaft wesentlich ist, dass Menschen für die Finanzwelt, in der wir leben, ausgebildet und vorbereitet werden. Deshalb wollen wir dabei helfen, die Zukunft der Vermögensverwaltung mit verantwortungsbewussten Lösungen zugänglicher machen. In der Digitalen Transformation erleichtern wir unseren Kunden, sich an den Trends zu orientieren, Informationen zu filtern und am Puls der Zeit zu entwickeln.
Ausserdem habe ich als Community Partner in der Schweiz für FinTech Connector einen wertvollen und unkomplizierten Zugang zum globalen Netzwerk von FinTech-Experten, Investoren und Startups, um Brücken zwischen den Interessen zu bauen.
Darüber hinaus unterstütze ich Startups auf ihrer Reise als Mentor und Botschafter bei F10 FinTech Incubator & Accelerator. Bei FinTechRockers, Disruption Disciples und Startup Weekend kann ich mich mit Gleichgesinnten zu aktuellen Innovationen austauschen.
Mit welcher digitalen Macherin möchtest du dich gerne einmal bei einem Kaffee austauschen, weil sie für dich ein spannendes Rollenmodell oder gar Vorbild verkörpert?
Grundsätzlich habe ich grossen Respekt vor jeder digitalen Macherin, das gilt natürlich auch für Macher. In der Schweiz finde ich Marianne Wildi und ihren Weg, die regionale Hypothekarbank Lenzburg zu einer der digitalsten Banken der Schweiz zu machen, sehr spannend.
Mit einem Blick in die Ferne beeindruckt mich Cristina Junqueira, die Co-Founderin der Nubank, eine brasilianische mobile Neo-Bank, welche sich zum teuersten FinTech Startup der Welt entwickelt hat – und das aus einem Land mit massiven Ungleichheiten.
Was können Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Bildung und wir alle tun, damit es in Zukunft Google, Salesforce und Facebook aus der Schweiz gibt?
Erstmal stelle ich mit Genugtuung fest, dass die Schweiz für die genannten Unternehmen attraktiv ist. Diese und andere Innovatoren sind hier aktiv.
Als Jungunternehmer und Startup Coach sehe ich noch Potenzial bei der finanziellen Unterstützung und Entlastung durch Wirtschaft und Politik, um besonders in der eher turbulenten Anfangsphase bessere Chancen zu haben. Um den Finanzplatz Schweiz zu stärken, lohnt es sich als Unternehmer einerseits früh über die eigenen (Landes-) Grenzen hinauszuschauen, andererseits vom guten Zugang und den guten Rahmenbedingungen hier zu profitieren.
Ein Grundstein für den künftigen (unternehmerischen) Erfolg könnte mit Bildung von Jugendlichen im Bereich Sozial- und Finanzkompetenz gelegt werden, um verantwortungsbewusstere Menschen in der Gesellschaft zu fördern und zu erreichen.
Ich wünsche mir in der Schweiz eine höhere Risikobereitschaft, eine Kultur des Ermöglichens und eine Offenheit gegenüber Innovations-Trends und neuen Technologien.
Was würde dein Teenager-Ich heute zu dir sagen und was würdest du deinem 15-jährigen Ich mit auf den Weg geben wollen für seine Zukunft?
Teenager-Ich zu mir: «In arte voluptas», also «In der Kunst liegt das Vergnügen».
Ich zu Teenager-Ich: «Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst für diese Welt» (Mahatma Gandhi).
Welchen Stellenwert haben Anlässe wie der Digital Economy Award für die Förderung einer starken digitalen Innovationskultur in der Schweiz?
Solche Anlässe sind wertvoll für die breite Aufmerksamkeit und Akzeptanz der Projekte in diesem Umfeld. Sie schaffen den Akteuren eine Plattform, um sich zu präsentieren und zu vernetzen.
Ich bin der Meinung, dass der Weg des Erfolgs künftig über die Zusammenarbeit mit Partnern in Ökosystemen führt, welche einen hohen Mehrwert für Kunden und Gesellschaft stiften. Bedeutend ist, welche Chancen sich für die Innovatoren nach so einem Event eröffnen – und generell wichtig ist, ein neues Denken zu provozieren.