Digitale Schweiz

Brigitte Kobi zur Zukunft der digitalen Schweiz

Brigitte Kobi, Unternehmerin

In unserer Serie richten wir den Scheinwerfer auf die digitalen Macherinnen und Macher der Schweiz – heute auf Brigitte Kobi.


Wer bist du und was muss ein junger Digital Native, der noch am Anfang seiner Berufskarriere steht, über dich, deine Organisation und ihre digitalen Initiativen wissen? 

Ich bin in erster Linie Unternehmerin. Digitalisierung ist für mich ein Kanal, Menschen zu erreichen. Meine "digitalen Inhalte" sind hingegen sehr analog: Italienische Schuhe für Frauen. Ich arbeite mit einer italienischen Stylistin zusammen, die Beratung – also eine durchaus analoge Dienstleistung – digital über Skype anbietet. Ich glaube, dass man die besten Resultate erzielt, wenn man es schafft, online und offline zu verbinden.

Mit welchem digitalen Macher möchtest du dich gerne einmal bei einem Kaffee austauschen, weil er für dich ein spannendes Rollenmodell oder gar Vorbild verkörpert? 

Ich trinke gerne Kaffee und ich habe unternehmerische Vorbilder, aber kein dediziert digitales. Bill Gates finde ich sehr beeindruckend, falls er unter die Kategorie "digital" fällt und mit mir Kaffee trinken möchte, sehr gerne.

Was können Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Bildung und wir alle tun, damit es in Zukunft Google, Salesforce und Facebook aus der Schweiz gibt? 

Ich glaube, das ist vor allem eine gesellschaftliche Frage. Innovation benötigt die Erlaubnis, Fehler zu machen. Darin ist man in Europa nicht gut. Es fängt schon in der Schule an. Wenn ein Schüler oder eine Schülerin 48 Wörter von 50 korrekt geschrieben hat, spricht man allein von den beiden falschen. Diese Kultur schafft angepasste Duckmäuser und keine Erfinder. 

Was würde dein Teenager-Ich heute zu dir sagen und was würdest du deinem 15-jährigen Ich mit auf den Weg geben wollen für seine Zukunft? 

Mein Teenager-Ich würde vermutlich feststellen, dass ich schon immer am liebsten tat, was ich wollte und das immer noch tue. 

Umgekehrt würde ich ihm raten, nicht auf das zu hören, was andere sagen. 

Welchen Stellenwert haben Anlässe wie der Digital Economy Award für die Förderung einer starken digitalen Innovationskultur in der Schweiz? 

Mir liegen solche Anlässe nicht besonders, daher kann ich das nicht ausreichend beurteilen. 

Die Interviewpartnerin: Brigitte Kobi

Brigitte Kobi ist Gründerin und Inhaberin von Design Is Attitude. In dieser Firma dreht sich alles um schöne Dinge, um Marketing und E-Commerce. Die Produkte sind analog, die Vermarktung ist digital. Kürzlich hat Brigitte den exklusiven Brand Stilettissimo lanciert und unterhält den Blog Styleflash.

Unter einer weiteren Marke, Leadership & Lipstick, bietet die Unternehmerin professionelle Services in den Feldern Business Development Marketing sowie IT Project Management.

Brigitte hält einen Master of Arts ETH in History and Philosophy of Knowledge sowie einen Bachelor of Arts in Communication Science & Philosophy der Universität Luzern.