Volkswirtschaftliche Bedeutung der Schweizer Banken 2024

Glasfassade eines Wolkenkratzers

Mit einer neuen Studie unterstreicht die Schweizerische Bankiervereinigung die volkswirtschaftliche Bedeutung der Schweizer Banken.

Die Studie der Schweizerischen Bankiervereinigung und des Schweizerischen Versicherungsverbandes beleuchtet den gesamten Finanzsektor. Dazu gehören Banken, Versicherungen und auch weitere Finanzdienstleister.

Dass die Finanzindustrie volkswirtschaftlich zu den bedeutenden Branchen gehört, ist allen klar. Wie bedeutend genau, zeigt eine aktuelle Studie, durchgeführt von BAK Economics.

Einige Ergebnisse der Studie im Überblick

243’200 Beschäftigte (FTE) im Finanzsektor erwirtschafteten im Jahr 2023 eine Bruttowertschöpfung von 73.9 Milliarden Franken. Aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Arbeitsproduktivität sind die 5.5 Prozent der im Finanzsektor beschäftigten Personen für 9.4 Prozent der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung verantwortlich.

Der Bezug von verschiedenen Vorleistungen wie beispielsweise Beratungs- oder IT-Dienstleistungen durch Finanzinstitute sowie die Konsumausgaben der Angestellten lösen zudem eine beachtliche Wertschöpfung in anderen Branchen aus.

Unter Berücksichtigung solcher indirekten Effekte generierte der Finanzsektor 2023 insgesamt eine Bruttowertschöpfung von 108.4 Milliarden Franken. 479’300 der Beschäftigten in der Schweiz waren direkt oder indirekt dem Finanzsektor zuzurechnen.

Die Besteuerung der Arbeitnehmereinkommen und die Gewinne der Finanzintermediäre generierte im Jahr 2023 substanzielle Fiskalerträge für Bund, Kantone und für Gemeinden in der Höhe von 9.4 Milliarden Franken. Dies entspricht 9.0 Prozent des Steueraufkommens in der Schweiz.

Werden die finanzmarktbezogenen Steuern von 9.1 Milliarden Franken und die durch indirekte Effekte ausgelösten Steuern von 2.2 Milliarden Franken dazugezählt, generierte der Finanzsektor Fiskalerträge in der Höhe von insgesamt 20.7 Milliarden Franken.

Die Wertschöpfung des Finanzsektors

Gebühren und Kommissionen sowie der Zins­erfolg aus dem Einlage- und Kredit­geschäft bilden die zentralen Ertrags­pfeiler der Banken. Der wirtschaftliche Mehrwert der Banken ergibt sich aus dem Umsatz abzüglich der bezogenen Vor­leis­tungen, wie Beratungen und IT-Dienst­leistungen.

Dieser Mehrwert belief sich im Jahr 2023 auf 42.6 Milliarden Franken. Das entspricht einem Brutto­wert­schöpfungs­anteil der Banken an der Gesamt­wirtschaft von 5.4 Prozent.

Durch den Bezug von Vorleistungen sind die Banken wirtschaftlich eng mit zahlreichen anderen Branchen verflochten. Sie generieren Auf­träge bei Zulieferern, während der inlän­dische Handel sowie das Gewerbe von den Konsumausgaben der An­ge­stellten profitieren.

Die Wert­schöpfung, die aufgrund der Tätigkeiten der Banken in anderen Branchen er­wirt­schaftet wird, beträgt 24.8 Milliarden Franken.

Die indirekte Brutto­wert­schöpfung der Banken beträgt 58 Prozent der direkten Brutto­wert­schöpfung. Jeder im Banken­sektor erwirt­schaftete Wert­schöp­­fungs­franken, erzielt somit zusätzlich 58 Rappen an Wert­schöp­fung in anderen Branchen.

Insgesamt beträgt die direkte und indirekte Brutto­wert­schöpfung im Zusammenhang mit der Erbringung von Bankdienstleistungen 67.4 Milliarden Franken. Zusammen mit jener der Versicherungs­dienst­leistungen in der Höhe von 41.0 Milliarden ergibt sich ein Total von 108.4 Milliarden Franken für den gesamten Finanzsektor in der Schweiz im Jahr 2023.

Dies entspricht einem Anteil von 13.8 Prozent an der Brutto­­wert­­­schöp­fung der Schweizer Gesamt­wirt­schaft.

Reale Bruttowertschöpfung
Der positiven Entwicklung im Zins­geschäft steht eine rückläufige Ent­wicklung bei den Kundeneinlagen sowie im Kommissions­geschäft entgegen. Während sich die nominale Bruttowert­schöpfung in den Jahren 2022 und 2023 positiv entwi­ckelte, blieb die Ent­wicklung der realen Bruttowert­schöp­fung der Banken dem­gegen­über volatil.

Nach einer Zu­nahme in den Jahren 2020 und 2021 sank die reale Brutto­wertschöpfung in den Jahren 2022 und 2023 wieder auf das Niveau von 2019. Der Unter­schied zwischen der zuneh­menden nominalen und der stark ab­nehmenden realen Ent­wick­lung der Wert­­schöpfung wird mit der Ent­wick­lung des nicht beobachtbaren Deflators begründet. Dieser von BAK Economics geschätzte technische Wert beträgt über 10 Prozent. Mass­gebend in die Be­rech­nungen eingeflossen ist die die nominale Ausweitung der Zins­marge.

Die Exporte des Dienstleistungssektors

Die Schweiz ist eine exportorientierte Nation. Im Jahr 2023 wurden Waren im Wert von 377.8 Milliarden Franken ins Ausland exportiert, wodurch gemäss Bundesamt für Statistik ein Handels­bilanz­überschuss von 48.8 Milliarden erzielt wurde. Zu den bekannten Export­branchen gehören Chemie und Pharmazeutik, Maschinen­bau sowie die Uhrenindustrie.

Häufig wird jedoch die beeindruckende Entwicklung der Exporte des Dienst­leistungs­sektors übersehen. Seit einiger Zeit wächst die grenzüberschreitende Erbringung von Dienstleistungen deutlich stärker als der Warenhandel.

Die Dienst­leistungs­exporte beliefen sich gemäss der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im Jahr 2023 auf 148.4 Milliarden Franken., wovon 23.7 Milliarden auf Finanzdienste, ins­besondere Bank­dienst­leistungen, ent­fallen. Die Netto­exporte der Finanz­dienste lagen bei 20.5 Milliarden Franken.

Die Bedeutungsstudie 2024 zum Runterladen

Die neue Bedeutungsstudie beleuchet die Themen Wertschöpfung, Exporte, Arbeitsplätze und Steuerleistung im Detail.

Der Report kann als PDF kostenlos bei der Schweizerischen Bankiervereinigung runtergeladen werden, über den Link gleich unten.