Kryptowelt

Fast ein Drittel der Millenials und Gen Z ist in Kryptos investiert

Junge Menschen beim Trading von Kryptowährungen am PC

Die Schweiz ist auch von der Anlagerseite her betrachtet eine Krypto-Nation: Warum investieren Schweizerinnen und Schweizer in Kryptowährungen?

Fast ein Viertel der Schweizer Gesamtbevölkerung besitzt inzwischen Kryptowährungen: 23 Prozent halten Kryptos in ihren Portfolios. Diese erstaunliche Zahl stammt aus einer aktuellen Umfrage, welche YouGov im Auftrag von Bitpanda durchgeführt hat. Die gewonnenen Einsichten sind repräsentativ für die Schweizer Bevölkerung ab 18 Jahren.

Wer investiert in Kryptowährungen?

Mit 23 Prozent besitzt fast ein Viertel der Schweizerinnen und Schweizer Kryptowährungen. Damit liegt die Schweiz im europäischen Vergleich auf dem ersten Platz von fünf untersuchten Ländern. 

Neben der Schweiz wurden auch Österreich, Frankreich, Deutschland und Italien in die YouGov-Befragung einbezogen. Vergleichsstudien zeigen, dass damit die Adaption von Kryptowährungen weiter wächst. Im Jahr 2023 waren es noch 21 Prozent der Schweizer Gesamtbevölkerung, die Kryptos in ihrem Portfolio hatten.

Dieser hohe Anteil von Krypto-Anlegerinnen und -Anlegern ist als absolute Zahl bemerkenswert. Noch erstaunlicher wird diese Zahl im Vergleich mit anderen Ländern. In Deutschland zum Beispiel konnten sich bisher mit 11 Prozent weniger als die Hälfte des schweizerischen Anteils für eine Investition in Kryptowährungen erwärmen. Noch skeptischen sind Italienerinnen und Italiener, sie sind mit nur 9 Prozent mit im Boot der Kryptowährungen.

Die Schweiz ist von der Technologie- und Innovationsseite seit jeher eine Krypto-Nation. Das trifft offenbar auch für die Seite der Anlegerinnen und Anleger zu. Eine Einsicht, welche die zunehmende Anzahl von Banken erklärt, welche ihren Kundinnen und Kunden den Zugang zu Kryptowährungen geöffnet haben oder noch öffnen werden.

An der Spitze der Anlegerinnen und Anleger stehen die Jungen 

Ist die Gesamtbevölkerung in der Schweiz mit 23 Prozent vertreten, agieren junge Altersgruppen noch deutlich offensiver. Kryptowährungen bilden bei der Generation Z (18-27 Jahre) und den Millennials (28-43 Jahre) inzwischen die beliebteste Anlageklasse.

In der Schweiz haben 29 Prozent der Generation Z bereits Kryptowährungen gekauft. Bei den Millennials liegt dieser Wert sogar bei 32 Prozent. 

Eric Demuth, Co-Gründer und CEO von Bitpanda, kommentiert: «Die Studie zeigt eine tiefgreifende Weiterentwicklung im Investitionsverhalten. Jüngere Generationen gehen mit ihrem Vermögen anders um als die Generation X und die Boomer. Sie sind gegenüber neuen Anlageklassen wie Kryptowährungen sehr viel aufgeschlossener als die Generationen vor ihnen. Die Schweiz spielt zudem eine Vorreiterrolle im europäischen 5-Länder-Vergleich, wenn es um die Verbreitung und Akzeptanz von Kryptowährungen geht. Unsere stark wachsenden Nutzerzahlen aus den letzten Quartalen belegen dies eindrucksvoll.»

Bei Bitpanda haben sich allein im zweiten Quartal dieses Jahres 500'000 neue Nutzerinnen und Nutzer auf der Broker-Plattform registriert. Das signifikante Wachstum im ersten und zweiten Quartal dieses Jahres ist ein Beleg, dass die Nachfrage nach digitalen Vermögenswerten und Krypto-Assets in Europa weiter ansteigt. Im Juni 2024 verzeichnete Bitpanda 5 Millionen Privatanleger.

Junge sehen Kryptowährungen als langfristigen Vermögensaufbau

Die Studie hat gezeigt, dass junge Anlegerinnen und Anleger mit einem langfristigen Horizont in Kryptowährungen investieren, um sich im Laufe der Zeit ein Vermögen aufzubauen. Dieser Punkt steht für 36 Prozent der Gen Z und für 31 Prozent der Millenials im Vordergrund.

Ein Hinweis darauf, dass verschiedene Plattformen, welche Krypto-Sparpläne im Angebot haben, wahrscheinlich am Puls der Wünsche und Intentionen junger Kundengruppen agieren.

Neben der langfristigen Orientierung liegen die Motive der jungen Generationen explizit auch in der "Unabhängigkeit von traditionellen Finanzinstituten". Ein Punkt, der klassische Banken beschäftigen dürfte, welche das Vermögen der Erben-Generationen auch in Zukunft verwalten möchten.

Die Ansprüche der jungen Generationen an den Kryptomarkt

Junge Anlegerinnen und Anleger wünschen sich unter anderem mehr Transparenz, Stabilität und explizit auch klare Vorschriften und mehr staatliche Regulierungen. 

Das Vertrauen der Generation Z und der Millennials in Kryptowährungen könnte weiter gestärkt werden, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden.

Laut der aktuellen YouGov-Befragung wünschen sich durchschnittlich 28 Prozent der beiden Generationen mehr transparente Informationen und eine umfassende Aufklärung über Kryptowährungen.

Zudem fordern 27 Prozent mehr Stabilität im Kryptomarkt, um das Vertrauen in diese Anlageform zu festigen. Schliesslich sehen 20 Prozent eine breitere Akzeptanz und Nutzung von Kryptowährungen, klare gesetzliche Vorschriften und mehr staatliche Regulierungen für Kryptowährungen sowie bessere Sicherheitsmassnahmen gegen Hackerangriffe und Diebstahl als entscheidend an. 

In einigen Punkten sind die verschiedenen Anbieter – FinTechs und klassische Banken – in der Pflicht. Zumindest was Information, Transparenz und Sicherheit angeht. Eine Pflicht, die zur Kür wird, wenn diese Ansprüche als Chancen gesehen werden. Wer diese Forderungen überzeugend erfüllt, dürfte sich (nicht nur) bei jungen Zielgruppen als Anbieter gut positionieren.