Wer bist du und was muss ein junger Digital Native, der noch am Anfang seiner Berufskarriere steht, über dich, deine Organisation und ihre digitalen Initiativen wissen?
Ich bin neugierig und kreativ. Das hat mich dazu bewegt, inzwischen seit fast 25 Jahren der Faszination von neuen Technologien nachzugehen – und der Frage, wie sie uns verändern. Als Marketeer versuche ich erfolgreiche Strategien und Innovationen zu entwickeln. Als Keynote Speaker und Autor teile ich regelmässig diese "Lovestory: Humanity & Technology" mit interessierten Zuhörern und Lesern.
Gemeinsam mit meiner Mitgründerin sind wir unter anderem seit knapp zwei Jahren mit The Relevance House unterwegs. Wir sind eine Schweiz basierte Full Service Marketing-Agentur, spezialisiert auf Blockchain und Emerging Technologies.
Wir arbeiten hauptsächlich mit Startups zusammen und helfen ihnen dabei, ihre Marke, Positionierung und Story zu definieren und erfolgreich am Markt zu platzieren, zu kommunizieren und gegenüber Investoren, Partnern, Kunden und der Öffentlichkeit richtig zu positionieren.
Mit welcher digitalen Macherin möchtest du dich gerne einmal bei einem Kaffee austauschen, weil sie für dich ein spannendes Rollenmodell oder gar Vorbild verkörpert?
Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass man aus jedem Austausch und jeder Begegnung vieles lernen kann. Digital oder analog. Macher/in oder nicht. Weiblich oder männlich.
Wenn ich einen Kaffee-Treff-Wunsch hätte, würde ich mich gerne mit Mutter Teresa, Mahatma Gandhi oder Martin Luther King austauschen. Ich würde sie gerne auf den neuesten technologischen Stand bringen, um mit ihnen brainstormen zu können, wie wir digitale Technologien, soziale Netzwerke und Blockchain nutzen können, um die Welt ein wenig besser zu machen.
Mit den richtigen Werten und der Technologie, die uns zur Verfügung steht, wären wir sicher in der Lage, unsere Gesellschaft, Wirtschaft und unseren Planeten endlich auf die richtige Bahn zu bringen.
Was können Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Bildung und wir alle tun, damit es in Zukunft Google, Salesforce und Facebook aus der Schweiz gibt?
Was wir dringend machen müssen ist, mehr Kapital aus der Schweiz selbst für Innovationen zu investieren. Es fehlt massiv an Risikokapital und Investitionen für neue Unternehmen in der Schweiz, sofern diese nicht als Spin-offs grosser Universitäten entstehen. Wenn Unternehmer raus aus der Schweiz müssen, um an Kapital zu kommen, werden wir es nicht schaffen, die nächsten Unicorns hervorzubringen.
Zusätzlich sollten steuerliche und finanzielle Anreize für Unternehmer und Unternehmerinnen geschaffen werden. Es ist nach wie vor sehr teuer, in der Schweiz ein Unternehmen aufzubauen und wachsen zu sehen. In Bezug auf Bildungs-Institutionen ist die Schweiz weit vorne – es bringt uns jedoch nicht weiter, wenn Talente das Land verlassen, um woanders erfolgreich zu werden.
Was würde dein Teenager-Ich heute zu dir sagen und was würdest du deinem 15-jährigen Ich mit auf den Weg geben wollen für seine Zukunft?
Mein Teenager-Ich würde mit mir meckern, dass ich zu wenig Zeit für geliebte Menschen und Hobbies aufbringe.
Meinem 15-jährigen Ich würde ich raten, Geduld und Gelassenheit aufzubringen für die vielen Lektionen und Rückschläge, die auf jedes junge Ich zukommen werden. Am Ende wird alles gut, ansonsten ist es nicht das Ende.
Welchen Stellenwert haben Anlässe wie der Digital Economy Award für die Förderung einer starken digitalen Innovationskultur in der Schweiz?
Der Digital Economy Award ist ein sehr gutes Beispiel einer Kultur, die noch zu wenig präsent ist in der Schweiz: das Zelebrieren von Innovation und Unternehmertum. Wir sollten mehr solche Anlässe und Bühnen schaffen, um Unternehmern die Anerkennung zu geben, die sie verdienen.