Challenger-Banken

Flow Bank: Was die jüngste Schweizer Neo-Bank von allen anderen Challenger-Banken unterscheidet

Die Führungs-Crew der Flow Bank
Die Führungs-Crew der Flow Bank: Charles-Henry Monchau (CIO), Charles-Henri Sabet (Gründer & CEO), Nicolas Journot (CFO), Mathieu Bruneau (COO)

Mit der Flow Bank startet im Herbst die nächste Challenger-Bank – das Genfer Startup mit Banklizenz hat Grosses vor, setzt jedoch andere Akzente.

Mit Neon, Yapeal und Zak sind drei Neo-Banken im Markt, welche die Schweizer Bankenlandschaft bunter machen und als digitale Smartphone-Banken die neue Art von Banking vorantreiben.

Die internationalen Challenger-Banken Revolut, N26 und Transferwise haben die Schweiz längst als interessanten Markt entdeckt und sind mit unterschiedlichen Angeboten unterwegs. Dass es Revolut gelungen ist, ohne besondere Marketing-Anstrengungen bisher 350'000 Schweizer Kunden an Bord zu holen (weltweit über 10 Millionen), steht als Beispiel dafür, auf welche Leistungen und Features Bankkunden und Konsumenten reagieren. Es sind nicht die tiefen Gebühren allein, obschon diese natürlich mit eine grosse Rolle spielen.

Das klassische Startpaket von Challenger-Banken

Die aktiven nationalen und internationalen Neo-Banken sind im Kern mit sehr ähnlichen Angeboten gestartet: Konto, Karte, Zahlungsverkehr sowie tiefe Gebühren bei Services und Währungen. Das war oder ist die Basis. Weitere Funktionen wie automatische Sparfunktionen, Versicherungen, Kredite, Kryptowährungen, Aktienhandel und mehr oder anderes kommen dann nach und nach dazu – je nach FinTech in unterschiedlicher Kombination und Ausprägung.

Was ist bei der Flow Bank anders?

Das Startpaket Konto, Karte und alltägliche Bankdienstleistungen sind bei der jüngsten Challenger-Bank ebenfalls mit dabei, aber gewissermassen als Zugabe. Die Flow Bank setzt von Anfang an auf eine ausgereifte Online-Handelsplattform, welche Anlegerinnen und Investoren ein neuartiges Handelserlebnis bieten soll.

Anders ausgedrückt: Die Flow Bank will im grossen Segment der neuen und erfahrenen Anleger punkten, "neue Investment-Erlebnisse" schaffen und Kunden mit Werkzeugen ausstatten, welche sie bei Investitionen auf Finanzmärkten "den Flow" fühlen lassen. Was unter "Flow" zu verstehen ist? Die Macher des Startups formulieren das so: "Jemals einen so hohen Grad an Fokus und Performance erreicht, dass sich alles, was Sie tun, fast mühelos anfühlt? Das ist Flow." Noch Fragen? Die werden im Detail hier beantwortet: "The Four F's of Flow"

Interessante Positionierung

Mit ihrer Investment- und Trading-Plattform schafft die Flow Bank für ihre Kunden den direkten Zugang zu über 50 Finanzmärkten in der Schweiz, der EU, den USA und in Asien mit einem einzigen Multi-Währungskonto. Wichtiges Detail: die Plattform läuft auf allen Devices, wer nicht Smartphone mag, handelt auf dem PC.

Die Flow Bank nimmt für sich in Anspruch, das Online Banking "neu erfunden zu haben", Gründer und CEO Charles-Henri Sabet ist überzeugt:

Dank unserer mobilen App und einer ausgereiften Plattform, die es erlaubt, an nationalen und internationalen Handelsplätzen alle Anlageklassen zu handeln, bieten wir ein einzigartiges Investmenterlebnis

Das Angebot der Challenger-Bank richtet sich explizit an breite Zielgruppen, vom Rookie bis zum Profi. Dass die Gruppe der Rookies in der Masse nicht zu unterschätzen ist, zeichnet sich spätestens seit dem Corona-Lockdown ab. Das aktuelle Börsengeschehen wird sehr viel stärker als noch vor einigen Monaten gerade auch von Neulingen getrieben, welche in bisher nicht gekannten Scharen ihr Glück mit Anlagen und Investitionen testen.

Ein Blick auf die verfügbaren Anlage-Instrumente vermittelt einen ersten Eindruck der Breite und Tiefe, welche die Flow Bank für ihre Kunden schaffen will.

Angebote für Rookies und für Profis

Der Erfolg bei Rookies dürfte sehr stark von den Faktoren Komfort, Einfachheit und Gebühren abhängen. Für erfahrene Händler und institutionelle Kunden mit anderen Ansprüchen bietet die Flow Bank zusätzliche Technologien und erweiterte Services. Zum Beispiel gibt's ein Premium-Paket für Vermögensverwalter, FinTechs, Fonds, Broker, Family Offices und andere. Oder APIs für professionelle Händler, welche Leistungen und Daten direkt beziehen möchten. Und auch eine White-Label-Lösung für Anbieter, welche unter ihrer eigenen Flagge Services, Technologie und Infrastruktur des Startups nutzen möchten.

Zusätzlich können alle Kundinnen und Kunden auf die Erfahrung und die aktive Unterstützung des Research Teams zurückgreifen. "Unsere Die Finanzexperten helfen allen, vom Rookie bis zum Profi, Trends und Chancen an den Finanzmärkten zu erkennen, die Kundinnen und Kunden müssen sie nur noch ergreifen", verspricht das FinTech.

Weniger Challenger-Bank, mehr Challenger-Trading-Plattform

Ene Plattform mit ausgebauten Leistungen, welche verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Ansprüchen im Visier hat. Dieser Aspekt der Breite ist vielversprechend, zumal sämtliche Gruppen mit derselben Technologie und aus demselben "Topf" bedient werden können, nur eben mit jeweils angepassten Leistungen und Services.

Das Startup setzt nach eigenen Aussagen bewusst auf Qualität und auf Swissness, gerade auch für eine internationale Kundschaft. Die Flow Bank umschreibt das mit "Schweizer Exzellenz als DNA". Gründer und CEO Charles-Henri Sabet zum Thema:

Als Folge der zunehmenden digitalen Beschleunigung wollen sich die Kundinnen und Kunden auf einen absolut zuverlässigen und qualitativ hochwertigen Service verlassen können

Die Flow Bank will im Herbst in den Markt gehen und startet als Investment- und Trading-Plattform – das Multi-Währungs-Konto, eine Kreditkarte und die gängigen Bankdienstleistungen gibt's als Zugabe obendrauf.

Kann das was werden?

Das wird sich zeigen, die Zeichen stehen allerdings gut, dass die Flow Bank nicht nur Grosses vorhat, sondern tatsächlich auch Grosses erreichen kann.

Die Prognose hängt stark mit der Person des Gründers, Charles-Henri Sabet, zusammen – ein Online-Pionier. Sabet ist ein "Urgestein" mit Hintergrund, der mit der Flow Bank seine persönliche Vision einer neuen Investment-Erfahrung umsetzen will, die allen offensteht.

Charles-Henri Sabet war 1999 der Gründer der Synthesis Bank und leitete das Unternehmen jahrelang bis zur Fusion mit der Saxo Bank. Mit dem Hintergrund seiner weiteren Stationen als Chairman von GIO (Global Investment Opportunities Management) und von Jiffix Markets sowie als CEO der London Capital Group, operiert Sabet auf einem Boden von Know-how und breiter Erfahrung.

Die Flow Bank arbeitet heute am Hauptsitz in Genf bereits mit einem Team von mehr 40 Mitarbeitern, bis Ende Jahr soll die Crew markant weiterwachsen. Das Unternehmen hat im Juli 2020 die Banklizenz erhalten und plant, ab 2021 weitere Niederlassungen zu eröffnen, unter anderem auch in Zürich. In nächsten Schritten soll die internationale Expansion vorangetrieben werden.