Das Startup SmartPurse ist eine Finanzplattform, die Frauen fit für ihre eigenen Finanzen machen will. Männer dürfen auch, aber das Herz der Gründerinnen schlägt für Frauen, die sich eine praktisch umsetzbare Finanzbildung wünschen. Das machen Olga Miler und Jude Kelly mit ihrem Statement klar, das die Mission ihres Startups beschreibt:
Wir finanzbilden Menschen, vor allem Frauen, um ihr volles Potenzial zu entfalten – egal ob du viel oder wenig im Portemonnaie hast
Was die Gründerinnen sagen, meinen sie auch, die Tatbeweise sind sie nicht schuldig geblieben. SmartPurse bietet online digitale Lernprogramme, Live-Kurse und Events, eine Money School, Beratung sowie laufend Informationen und Tipps über Blog und Newsletter. Vieles ist kostenlos, zum Beispiel auch das von Olga Miler betreute Format Money Talks auf "Watson", das regelmässig geballtes Finanzwissen in allgemein verständlicher Form anbietet. Kurse oder Schulungsangebote mit einem Preisschild bleiben in den Kosten moderat. Zudem gibt's für Menschen mit niedrigem Einkommen Stipendien.
Das Startup betreibt seine Plattform unabhängig, werbefrei und verkauft oder vermittelt keine Finanzprodukte – die Gründerinnen fokussieren ausschliesslich auf Information und Finanzbildung, sie wollen mit ihren Finanztrainings Frauen zu finanzieller Unabhängigkeit verhelfen.
Ein Startup nutzt das Momentum
Ursprünglich in London gegründet sind die beiden Macherinnen mit SmartPurse 2021 in Zürich durchgestartet. Ihr Angebot ist gut angenommen worden. Die bereits 2022 starke Entwicklung ist 2023 zu einem Megawachstum geworden. Eine hohe Welle, welche die Gründerinnen nutzen und weiterreiten möchten.
Werden Erfolge in Serie produziert und Ziele schneller als gedacht erreicht, spricht das Momentum dafür, die Ziele höher zu stecken. Ehrgeizige Wachstumspläne bedingen frisches Kapital. Nach zwei Jahren Bootstrapping lanciert SmartPurse eine Fundraising-Runde und wagt als eines der ersten von Frauen geführten FinTechs in der Schweiz den Schritt ins Crowdinvesting.
Die Pionierinnen orten einen Gap und setzen auf Crowdinvesting
Ist Crowdinvesting in der Schweiz eine reine Männerdomäne? Bisher schon, sagen die Gründerinnen und untermauern ihre Meinung mit konkreten Fakten: Obwohl immer mehr Unternehmen von Frauen gegründet werden – in der Schweiz waren letztes Jahr 36.9 Prozent aller neuen Firmen weiblich (Quelle: IFJ 2022) – haben es die Gründerinnen immer noch schwerer als Männer, Kapital für ihre Startups zu finden.
So erhalten von Frauen gegründete Unternehmen gerade mal 2 bis 3 Prozent des globalen Venture Capitals (Quelle: Harvard Business Review). Die International Financial Corporation (IFC) schätzt die globale Funding Gap für weibliche Unternehmen auf rund 300 Milliarden US-Dollar.
Was bei grösseren FinTechs wie Inyova, Neon, Relai oder Splint gang und gäbe ist, nämlich die eigene Community am Unternehmen zu beteiligen und so zusätzlich Kapital aufzunehmen, war bisher im FinTech-Land Schweiz eine reine Männerdomäne, halten die Macherinnen fest, wollen genau das ändern und künden an: "Jetzt preschen aber die von Frauen geführten Startups vor". Das Statement und die Einladung von Olga Miler:
«In den letzten zwei Jahren haben wir tausenden von Menschen mit unabhängigem Finanzwissen geholfen, mehr aus ihrem Geld zu machen. Das Interesse ist riesig. Jetzt haben wir mit Expertinnen und Experten unsere Hausaufgaben gemacht und brauchen Kapital, um unsere Mission, "Finanzbildung für alle zugänglich zu machen", schneller zu erreichen. Mit unserer Crowdinvesting-Tranche möchten wir alle, die wollen, einladen, einen Anteil am Erfolg und der zukünftigen Entwicklung der unabhängigsten Finanzbildungs-Plattform der Schweiz zu haben.»
Erste Angel-Investoren sind bereits an Bord, die Crowdinvesting-Tranche wird im Mai eröffnet. Interessierte können sich online registrieren und am 16. Mai 2023 am Investor Call teilnehmen.
Das einzige Female-FinTech im FinTech-Inkubator Tenity
Die beiden Gründerinnen sind auch Vorreiterinnen im Schweizer FinTech-Inkubator Tenity (F10). Das Verhältnis der Geschlechter von 11:2 im Bild zeigt, dass auch in diesen Bereichen noch viel Luft nach oben da ist.