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Software Suite für KMU: Swiss21.org schmiedet die Ninja-Schwerter auf dem Abacus-Amboss

Japanischer Schmid und Ninja-Schwert
Bild: tdub_video | Getty Images

Swiss21.org lanciert das Beta-Programm für ihre disruptive Software Suite: Kostenlose Komplettlösung aus der Cloud für die Business-Administration von KMU.

Swiss21.org ist das Konsortium, das unter der Führung von Abacus den Markt der KMU-Software-Hersteller kräftig aufmischen will.

Mitte Februar 2018 haben wir ausführlich berichtet über die Pläne und den Frontalangriff auf Bexio, Sage und andere Anbieter. Die kämpferischen Ninjas um Abacus sind einen Schritt weiter, werden konkret und haben aktuell ihr Beta-Programm gestartet.

Günstig ist gut, kostenlos verkauft besser

Unter dieser Flagge segelt die Armada von vier Unternehmen, welche die Karten im KMU-Software-Markt neu verteilen und Terrain besetzen will.

Die Rezeptur ist einfach: Der Markt soll mit einer kostenlosen Software Suite geflutet werden, die alles kann, was Startups und KMU brauchen:

  • Software für die Buchhaltung
  • CRM-Lösung
  • Onlineshop
  • einfache Zeiterfassung
  • Online-Kasse inklusive Lösung für die Rechnungserstellung

Im Zentrum der Software Suite steht das bestehende Abacus-Produkt AbaNinja, das schon mal einen komfortablen Leistungsumfang für die Administration von Kleinunternehmen bietet. Die Software wird getunt und erweitert mit weiteren Applikationen und damit steht das disruptive Kampfprodukt: eine komplette Software Suite zum Nulltarif, welche Massen von KMU-Kunden begeistern und welche andere Software-Hersteller das Fürchten lehren und schrittweise vom Markt fegen soll.

Die Software aus der Cloud soll in Funktionen und Limits grosszügig ausgelegt werden, damit sie wirklich gratis bleibt. Bis zu den folgenden Limits darf das Produkt kostenlos genutzt werden:

  • 2'100 Rechnungen pro Jahr
  • 2'100 Artikel im Shop
  • 2'100 Kontakte
  • 21 Benutzer der Software

Die 21 ist Programm und insofern clever gewählt, als mit 2'100 Rechnungen, Artikeln und Kontakten der Rahmen bewusst nicht eng gesteckt worden ist. Deshalb ist das Produkt kein blosser Lockvogel in Mogelverpackung, das Angebot wird für Kleinunternehmen zur ernstzunehmenden Alternative in Leistungen und Funktionen – im Preis bleibt es ohne Alternative, günstiger als kostenlos geht nicht.

Disruptive Attacke an der Schweizer Software-Front

Schaffen es die Macher, Startups und KMU in Massen für ihre Lösung zu gewinnen und den Markt mit ihrem Produkt zu fluten, kann der Plan längerfristig aufgehen. Sind die Kunden erst an Bord und für die Konkurrenz schwerer erreichbar, können sie auch für Erweiterungen und neue Features begeistert werden, die dann als Zusatz auch etwas kosten dürfen. 

Zudem: Wird die magische Zahl von 21(00) überschritten, wechseln User von der kostenlosen 21 zur kostenpflichtigen 50, das heisst, die Limits erhöhen sich von 2'100 auf 5'000, die Kosten bleiben nach dem Upgrade mit CHF 21.– pro Monat überschaubar.

Die Strategie der späten Ernte

Aller Voraussicht nach kostet das Produkt nach einiger Zeit für einen Teil der Kunden genauso viel wie heute Bexio- oder Sage-Produkte kosten. Der Unterschied liegt in der gewählten Marketing-Strategie.

Preissensitive Kunden, Startups und Kleinunternehmen, sollen über ein, zwei Jahre mit der 21er-Lösung arbeiten. Mit starkem Marketing und der Sogwirkung einer guten Komplett-Lösung für lau könnte der Markt für Konkurrenten spürbar kleiner werden. Sind die Gratis-Kunden einmal an Bord, sind sie für die Konkurrenz verloren – sie werden nicht wechseln, wenn das Produkt ihre Wünsche erfüllt und sie sich gut bedient fühlen. 

Wächst der Hunger bei bestehenden Kunden nach erweiterten Leistungen und Funktionen, wird die bisher kostenlose zur bezahlten Lösung und die späte Ernte kann für den Anbieter beginnen. 

Ob die Rechnung aufgeht oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die aggressive und angriffige Ninja-Initiative von Swiss21.org und Abacus wird jedoch so oder so nicht spurlos an Markt, Konkurrenten und Kunden vorbeigehen.

Das Konsortium rechnet damit, dass bis Ende 2020 rund 10 Prozent aller Kleinunternehmen in der Schweiz mit der kostenlosen Lösung unterwegs sein werden.

Das Beta-Programm ist gestartet

Swiss21.org hat nach internen Tests mit der Aufschaltung der Software im Rahmen einer begleiteten Einführungsphase begonnen. Begleitet heisst, dass interessierte Startups und KMU am Beta-Programm teilnehmen können. In dieser Phase werden Inputs von Anwendern aus dem Markt gesammelt, welche ins Produkt einfliessen, um zum Start der finalen Version eine optimierte Lösung anbieten zu können.

Wer einen Blick auf die Beta-Version werfen möchte, kann ein Webinar belegen – im Anschluss daran gibt's einen kostenlosen Zugang zum Produkt.