Schweizerinnen und Schweizer starten optimistisch ins neue Jahr. Das zeigt eine repräsentative Befragung von Comparis. Der Vergleichsdienst hat zu verschiedenen Themen den Puls der Bevölkerung genommen und teilweise erstaunliche Einsichten gewonnen.
Die Negativdenker bleiben in der Minderzahl, der Optimismus überwiegt. So glaubt zum Beispiel ein Drittel der Erwachsenen, dass sich ihre persönliche finanzielle Situation 2020 verbessern wird. Dieser Anteil der Optimisten in Bezug auf die eigenen Finanzen ist so hoch wie noch nie in den letzten vier Jahren.
35,7 Prozent der Optimisten begründen die potenzielle Verbesserung mit einem eigenen Wechsel oder dem Wechsel ihres Partners zu einem besser bezahlten Job. Eine gewisse Ernüchterung in Anbetracht der eingetrübten Wirtschaftslage ist dennoch feststellbar. So wird deutlich weniger als noch letztes Jahr das Argument "Lohnerhöhung oder grösserer Bonus" genannt: 30,9 vs. 37,9 Prozent.
Dennoch sind die Negativdenker auf dem Rückzug, nur gerade 13 Prozent der Befragten rechnen mit einer Verschlechterung ihrer Finanzlage im kommenden Jahr. Das sind im Vierjahresvergleich so wenige wie noch nie. Der Anteil der Personen, die keine Veränderung erwarten, ist mit einem Anteil von 54 Prozent leicht tiefer als 2018 (55,7 Prozent).
Wer macht sich Sorgen wegen Negativzinsen?
Sorgen bereiten die anhaltenden Negativzinsen noch nicht einmal der Hälfte der Befragten (43,9 Prozent der Nennungen). Dabei zeigt sich ein klarer Generationengraben. Die Altersgruppe der 18- bis 35-Jährigen beängstigt das Thema deutlich weniger stark (38,4 Prozent) als die über 55-Jährigen (50,6 Prozent). Zudem beschäftigen Strafzinsen die Deutschschweizer weniger als die Welschen (Sorgen-Nennungen 41,4 Prozent vs. 49,9 Prozent).
Michael Kuhn, Consumer-Finance-Experte bei Comparis, begründet die aktuellen Werte:
Offenbar ist das Thema Strafzinsen für viele noch zu abstrakt, obwohl auch Kleinsparer dieses Jahr akut davon betroffen sein können
Kuhns These wird unterstützt durch offensichtliche Wissensdefizite der befragten Personen, welche in der Studie klar zum Ausdruck kommen.
Negativzinsen sind im Bewusstein der Bevölkerung noch nicht angekommen
So zeigt denn auch die Frage nach den persönlichen Handlungsoptionen in Bezug auf die drohenden Negativzinsen grosse Wissenslücken. 43,5 Prozent der Befragten geben an, gar nicht zu handeln. An zweiter Stelle folgt mit 17,8 Prozent der Nennungen die Antwort «Ich werde mehr sparen». Der Anteil der Personen, die wegen der Negativzinsen mehr sparen wollen, ist über alle Einkommensklassen und Bildungsschichten konstant.