Die Neo-Bank Yapeal positioniert sich für ihre Kunden als "BFF", das heisst im Klartext als "Best Financial Friend". Jetzt hat der Challenger mit FinTech-Lizenz selbst einen Neuen. Die etablierte Software-Schmiede Abacus Research mag nicht kleckern, das Unternehmen investiert gleich mehrere Millionen in das FinTech, das letzten Sommer im Markt gestartet ist.
Interessanter Move – und eine Verbindung mit Sprengkraft
Dass Venture Capital-Unternehmen oder auch Banken in FinTechs investieren, ist gängige Regel und auch nachvollziehbar. Die einen versprechen sich für die Zukunft Renditen, die anderen nutzen in der Gegenwart die erstklassige Technologie der FinTechs.
Das Investment von Abacus ist auf den ersten Blick erstaunlich, auf den zweiten ungewöhnlich, vor allem aber spannend. Abacus versteht sich nicht in erster Linie als renditeorientierter Investor, die beiden Unternehmen gehen eine strategische Partnerschaft ein. Eine eher enge Kooperation, die auf gemeinsamen neuen Wegen ebenso neue und grosse Früchte tragen soll.
Die Verbindung zum disruptiven Ökosystem und Deep Box-Projekt von Abacus, wir haben exklusiv berichtet, wird in der Medienmitteilung nicht erwähnt. Ebenso wenig Pläne und Möglichkeiten im Zusammenhang mit der kostenlosen Software Suite Swiss21, dem Kampfprodukt von Abacus für KMU, wir haben mehrfach berichtet. Das eine wie das andere dürfte jedoch bei der neuen Kooperation deutlich mehr als nur eine Nebenrolle spielen.
Real-Time-Banking im Vordergrund
Im Gegensatz zu den meisten Mitbewerbern weiss Yapeal, wie Real-Time-Banking geht. Die Challenger-Bank zeichnet sich aus durch ein Entwickler-Team, das erstklassige und vor allem neue Technologie entwickelt und einsetzt. Bewiesen unter anderem auch mit dem nach heutigem Stand besten und schnellsten Onboarding der Schweiz, wir haben berichtet.
Claudio Hintermann, CEO von Abacus, hebt denn auch hervor, dass sein Unternehmen seit Jahren nach einem «so agilen und auf neuester Technologie operierenden Partner» gesucht hätte und mit Yapeal nun fündig geworden wäre. Hintermann bezeichnet die Neo-Bank als «im Schweizer Markt bei weitem der fortschrittlichste Player» und meint:
Mit Yapeal erschliesst Abacus die Welt des Real-Time-Banking mit seiner ERP-Software – die signifikanten Auswirkungen auf die Vereinfachung und Beschleunigung der verschiedenen Prozesse im ERP und die damit verbundene Einsparungen verstehen sich von selbst
Thomas Hilgendorff, CEO von Yapeal, legt nach und wirft einen Blick auf das gesamte Ökosystem, insbesondere auf die Verbindung von KMU und Banken:
Diese Partnerschaft verändert ab sofort und nachhaltig Beziehungen und Prozesse zwischen KMU und Banken – sie hilft, dem Ökosystem vollautomatisierte Echtzeit-Prozesse bereitzustellen und es somit auf die nächste Stufe zu heben
Die konkreten Pläne von Abacus und Yapeal
Beide Unternehmen unterstreichen in ihrer gemeinsamen Mitteilung die aktive Rolle von Abacus als strategischer Investor und machen diese Rolle auch in ersten formulierten Schritten deutlich. So planen die beiden Unternehmen, gemeinsame Entwicklerteams auf die Beine zu stellen, um Prozesse in Echtzeit mit autonomer Buchhaltung und Finanzdienstleistungen zu realisieren. Das gesteckte Ziel: Real-Time-Verschmelzung von Waren- und Geldkreislauf.
Denkt man die zahlreichen Aspekte von Waren- und Geldkreislauf kurz durch, wird die mögliche Dimension erkennbar. So oder so, erste Früchte des gemeinsamen Wirkens dürften eher schnell reifen und sichtbar werden.