Mit ihrer dritten Edition von Krypto-Briefmarken und NFTs lässt die Schweizerische Post ein Rudel Bernhardiner von der Leine.
Die Schweizerische Post geht mit der Swiss Crypto Stamp 3.0 bereits in die dritte Runde der Krypto-Briefmarken. Dieses Mal hat die Post keine Künstlerinnen und Künstler bemüht, sondern die Software Midjourney und Künstliche Intelligenz (KI) für sich arbeiten lassen. Auch inspiriert von Besucherinnen und Besuchern der Schweizer Digitaltage 2022, welche während der Roadshow letzten Herbst mit ihren Inputs zum Briefing für die KI beigetragen haben.
Swiss Crypto Stamp 3.0 – Kollektion 2023
Herausgekommen sind Bernhardiner in 14 Versionen und in einer Gesamtauflage von 225'000 Exemplaren. Eine Version kommt ohne, 13 Versionen mit NFT (Non-Fungible Token). Das heisst konkret: eine "richtige Briefmarke", dazu ein digitales Abbild in Form eines NFTs.
Die Versionen ohne NFT oder jene in hohen Auflagen bleiben in den Preisen moderat. Sie hören auf die Namen Walter, Bella, Emmy, Rocky oder Jara, sind in Auflagen zwischen 65'000 und 18'000 zu haben und kosten zwischen 9 und 19 Franken. Danach wird's rarer, teurer und deshalb für Sammler und Anlegerinnen mit Rendite-Ambitionen interessant.
Am anderen Ende der Skala liegt zum Beispiel Bob mit einer Auflage von 150 Exemplaren, der mit 499 Franken zu Buche oder zu Marke schlägt. Spitzenreiter ist Aia, davon gibt's nur 50 Exemplare, jedes kostet 999 Franken.
Sammeln, tauschen und handeln
Die Swiss Crypto Stamp 3.0 kommt als Papierversion mit einem Taxwert von 9 Franken. Die Post liefert eine Gebrauchsanweisung mit und erklärt den Weg in die Wallet, zum NFT und auch wie das Ganze über Smart Contracts und Polygon-Blockchain technisch funktioniert. Wie letztes Mal ist auch bei der Ausgabe 3.0 das Zuger Unternehmen Inacta der Technologiepartner der Schweizerischen Post.
Die erworbenen Crypto Stamps können frei gehandelt werden. Damit Ersttags-Raubritter nicht die gesamten Auflagen abräumen, um sich mit Schwarzmarkt-Konditionen eine goldene Nase zu holen, sind die Bezüge pro Käuferin und Käufer limitiert – je nach Version und Auflage können pro Person höchstens zwischen 1 und 20 Exemplare gekauft werden.
Details zu allen Sujets der Swiss Crypto Stamp 3.0 gibt's hier. Verkaufsstart ist heute, 2. Mai 2023, um 07:30 Uhr im Shop der Schweizerischen Post.
Ein Blick auf das ganze Rudel
Die Briefmarke in Schwarz-Weiss kommt ohne NFT als "normale" 9-Franken-Briefmarke. Alle weiteren Versionen gibt's in jeweils unterschiedlichen Auflagen, jedoch alle mit NFT.
Der Schweizer Nationalhund – und: hat Barry wirklich im Hospiz gelebt?
Dass die Post auf den Hund gekommen ist und die dritte Kollektion der Swiss Crypto Stamp den legendären Bernhardinern widmet, rührt an Wurzeln, die sehr weit zurückreichen.
Bernhardiner haben eine lange Tradition und Geschichte. Der Orden der Augustiner Chorherren hat im 11. Jahrhundert auf der Passhöhe des Grossen St. Bernhard ein Hospiz erbaut, um Reisenden und Pilgern Zuflucht und Obdach bieten zu können. Bereits zu dieser Zeit war der Orden berühmt für seine uneigennützige Gastfreundschaft.
Die besagten Chorherren haben ab Mitte des 17. Jahrhunderts zum Schutz und als Wächter grosse Berghunde gehalten. Die vor allem im Winter unwirtlichen Bedingungen auf 2'469 Meter über Meer haben dazu geführt, dass sich am Grossen St. Bernhard immer wieder Reisende im Schnee und Nebel verirrt haben oder auf andere Weise in Not geraten sind.
Deshalb haben die Augustiner ihre Hunde auch als Begleit-, Such- und Rettungshunde eingesetzt. Dass die Hunde vom Grossen St. Bernhard zahlreiche Menschenleben gerettet und vor dem weissen Tode bewahrt haben, ist keine blosse Legende, vielmehr eine Tatsache, die in zahlreichen Chroniken und Überlieferungen dokumentiert ist.
Gute Taten schreiben Geschiche – der Ruf des Bernhardiners, damals "Barry-Hund" genannt, hat sich über ganz Europa verbreitet. Der legendäre Barry ist der berühmteste aller Hunde, die auf der Passhöhe im Rettungseinsatz standen. Seine aussergewöhnliche "Erfolgsbilanz" als Retter für Menschen in Not hat dazu geführt, dass Barry in Erzählungen, Büchern und Filmen als Symbol und als der Bernhardiner vom Grossen St. Bernhard Einzug gefunden hat.
Barry lebte von 1800 bis 1812 im Hospiz und rettete über 40 Personen das Leben. Seine Geschichte ist von zahlreichen Legenden umwoben, hat Barry zum Urbild des Rettungshundes gemacht und viel zum guten Ruf der Bernhardiner-Hunde beigetragen. Als Barry alt und müde war, durfte er ab 1812 sein Alter unter guter Pflege in Bern verbringen. Die Legende vom Grossen St. Bernhard starb 1814. Allerdings nicht, wie oft kolportiert wird, unter dramatischen Umständen in den Bergen, sondern ganz friedlich und an Altersschwäche nach einem ereignisreichen Leben.
Zum Andenken an den treuen Weggefährten und Retter auf dem Grossen St. Bernhard, Barry I, gibt es bis heute in der Zucht immer einen Hund, der seinen Namen trägt.
Die Foundation Barry hat 2005 von den Chorherren vom Grossen St. Bernhard die Zuchtstätte mit den berühmten Bernhardiner-Hunden übernommen. Seither ist die Stiftung Besitzerin der weltweit ältesten Zucht des Schweizer Nationalhundes, mit dem erklärten Ziel, die über drei Jahrhunderte alte Zucht am Ursprungsort weiterzuführen und den besonderen Typ der Hospiz-Bernhardiner zu erhalten.
Spannende Informationen über Bernhardiner und die Foundation Barry gibt's hier.