Der Neo-Broker Bitpanda beschäftigt im Moment rund 1'000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an mehreren Standorten in Europa, ein Viertel der Belegschaft will das FinTech jetzt entlassen.
Das erfolgreiche FinTech ist in den letzten Jahren sehr schnell gewachsen, betreut über drei Millionen Kundinnen und Kunden und hat als Neo-Broker im Aktien- und Kryptohandel Massstäbe gesetzt.
Selbstkritisch bezeichnen die Bitpanda-Gründer das zu schnelle personelle Wachstum als "nicht nachhaltig". Das FinTech fasst seine Erfahrungen im Zusammenhang mit den "Wachstumsschmerzen" mit folgendem Statement zusammen:
"Wir haben einen Punkt erreicht, an dem uns mehr Menschen nicht effektiver machten, sondern stattdessen Koordinationsaufwand verursachten, insbesondere in dieser neuen Marktrealität. Wenn wir jetzt zurückblicken, stellen wir fest, dass unsere Einstellungsgeschwindigkeit nicht nachhaltig war. Das war ein Fehler."
Das Unicorn reagiert nun auf die aktuelle Entwicklung an den Kryptomärkten und will sich neu organisieren, um gegen weitere Einbrüche oder einen drohenden Krypto-Winter gewappnet zu sein – das geht auch zulasten des zu gross gewordenen Teams.
Die Gründer erklären die Situation sehr ausführlich in einer Mail an Ihre Belegschaft und schreiben, dass der Neo-Broker eine solide Kapitalausstattung sichern will, "um den Sturm zu überstehen und gesund daraus hervorzugehen".
Bitpanda will die betroffenen 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv "bei ihrem Übergang in die nächste Rolle unterstützen" und bietet ein ausgebautes Paket von Massnahmen und auch persönliche Hilfe an, um den Abgang und den Wechsel leichter zu machen. Unterstützung bekommen auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nicht direkt von einer Kündigungen betroffen sind, um mit der unerfreulichen Situation und neuen Unsicherheiten besser umgehen zu können.
In den letzten Wochen haben nun schon mehrere Krypto-Unternehmen ihre Teams verkleinert, zahlreiche FinTechs scheinen sich auf einen längeren und frostigen Krypto-Winter einzustellen.