Zu neuer Grösse mit der Fusion zur Swiss FinTech Association

Philip Weights (Präsident SFTA) und Thomas Brändle (Präsident SFA), die beiden neuen Co-Präsidenten der Swiss FinTech Association (SFTA)
Philip Weights (Präsident SFTA) und Thomas Brändle (Präsident SFA), die beiden neuen Co-Präsidenten der Swiss FinTech Association (SFTA) | Bild: SFTA

Die Schweizer FinTech-Branche soll mit der Swiss FinTech Association einen starken Branchenverband bekommen, der mehr bewirken kann.

Ein Grosser mit Gewicht auf verschiedenen Parketten kann möglicherweise mehr bewirken als zwei Kleinere. Diese Einsicht hat zu einer Fusion in der Schweizer FinTech-Branche geführt.

Die Swiss Fintech (SFA) und die Swiss Finance + Technology Association (SFTA) haben ihre Fusion zum führenden Schweizer Branchenverband bekanntgegeben. Die Generalversammlungen der beiden Verbände haben auf Antrag der Vorstände der Fusion zugestimmt.

Unter dem gemeinsamen Namen Swiss FinTech Association (SFTA) wollen die beiden Organisationen unter einem Dach künftig mit vereinten Kräften daran arbeiten und darauf hinwirken, das Wachstum, die Wettbewerbsfähigkeit und die Innovationskraft der Schweizer FinTech-Branche nachhaltig zu stärken.

Erhöhte Schlagkraft durch verdoppelte Expertise

Der fusionierte Verband verspricht sich durch neue Grösse und gebündelte Expertise mehr Wirkung und erhöhte Schlagkraft. Beide Verbände haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Impulse für die FinTech-Landschaft geliefert:

Die Swiss Fintech (SFA) legte den Schwerpunkt auf die Interessenvertretung gegenüber Politik, Regulatoren und Wirtschaft. Unter anderem hat der Verband die FinTech-Messe etabliert, um Innovationen Ihrer Mitglieder zu präsentieren, den Dialog zu fördern und um die internationale Wahrnehmung der Schweizer FinTech-Szene zu stärken. Die Mitgliederbasis der SFA besteht aus zahlreichen namhaften Unternehmen der Schweizer FinTech-Industrie.

Die Swiss Finance + Technology Association (SFTA) hat sich als lebendiges Netzwerk mit aktiven regionalen Chapters ausgezeichnet, die regelmässig Meetups und Fachveranstaltungen durchführen. Dadurch konnten Mitglieder in direktem Austausch voneinander lernen, Kooperationen anstossen und neue Geschäftskontakte knüpfen. Zu den Mitgliedern zählen FinTech-Unternehmen, Einzelpersonen und Investoren. Die SFTA hat zahlreiche internationale Partnerschaften zu anderen FinTech-Verbänden aufgebaut.

Die Fusion der beiden Verbände eröffnet den Mitgliedern den Zugang zu einem umfangreicheren Netzwerk und kombiniert die Advocacy-Kompetenzen der SFA mit der lebendigen Community-Plattform der SFTA.

«Wir sind überzeugt, dass diese Fusion eine logische und konsequente Weiterentwicklung darstellt», sagt Thomas Brändle, Präsident der SFA. «Die Bündelung unserer Kompetenzen führt zu einer stärkeren, einheitlicheren Stimme für die Interessen der FinTech-Industrie und verschafft uns mehr Gewicht gegenüber politischen und regulatorischen Entscheidungsträgern».

Das gesamten FinTech-Ökosystem der Schweiz soll gestärkt werden

Durch die Fusion entsteht eine umfassende Plattform, die nicht nur Mitgliedern, sondern in Zukunft dem gesamten Schweizer FinTech-Ökosystem zusätzlichen Nutzen bringen soll. Die Macherinnen und Macher benennen insbesondere folgende Pluspunkte:

Erweitertes Netzwerk
Eine grössere Mitgliederbasis bedeutet mehr Austausch, mehr Ideen und mehr Synergien, die zu neuen Projekten und Kooperationen führen können.

Verbesserte Sichtbarkeit
Eine starke, vereinte Organisation kann gegenüber Politik, Regulatoren, Investoren und Medien überzeugender auftreten. Dies trägt zur Beschleunigung von Innovationen, zur Stärkung der Standortattraktivität und zum Ausbau der globalen Wahrnehmung des Schweizer FinTech-Sektors bei.

Ausbau von Veranstaltungen und Services
Neben der Fortführung und Weiterentwicklung der FinTech-Messe werden künftig regelmässige, dezentrale Meetups in allen Landesteilen ermöglicht. Zudem sind neue Formate geplant, um Startups, etablierte Finanzunternehmen, Forschungseinrichtungen und Investoren noch enger miteinander zu vernetzen und den Wissens- sowie Technologietransfer zu intensivieren.

Ein neuer Vorstand mit breiter FinTech-Expertise

Die beiden Verbände bezeichnen ihre Fusion als “Merger of Equals”. Um diesen Merger umzusetzen, wird der neue Vorstand von den Co-Präsidenten Thomas Brändle und Philip Weights und einem paritätisch zusammengesetzten Gremium geleitet. Die Vorstandsmitglieder verfügen über eine breite und langjährige FinTech-Expertise und über ein grosses Branchen-Netzwerk.

Der neue Vorstand setzt sich aus den folgenden Personen zusammen:

Thomas Brändle
Mitgründer der Swiss Fintech, Gründer und langjähriger Geschäftsleiter von Run my Accounts.

Philip Weights
Ehemaliger Senior Vice President der EFG Bank, davor zahlreiche Management-Positionen, unter anderem bei HSBC und Citibank.

Silvan Andermatt
Engagement bei zahlreichen Blockchain- und FinTech-Startups.

Roger Bossard
Gründer, CFO und COO der Crowdlending-Plattform Crowd4Cash.

Agata Marty
CEO von Fincredible.

Christian Meisser
Gründer und CEO von LEXR, der grössten Schweizer Anwaltskanzlei für Tech-Unternehmen.



Was ist von dieser Fusion zu halten?

Beide Verbände waren bisher schon seit Jahren aktiv und haben einiges bewirkt, allerdings: Geballte Kraft kann mehr bewegen als zahlreiche kleinere Initiativen. Deshalb ist die Fusion für die Schweizer FinTech-Branche eine gute Nachricht.

Auch die nächsten Jahre bleiben anspruchsvoll – oder werden möglicherweise noch herausfordender. Ein starker Verband, der sein Gewicht und seine Kompetenz auf politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Parketten einbringen wird, kann Beiträge leisten, um die Rahmenbedingungen für Startups und FinTechs zu verbessern.