Kryptowährungen

Der Kanton Zug macht seinem Namen als Crypto Valley alle Ehre

Ansicht der Stadt Zug mit Schwerpunkt auf die Altstadt
Bild: Getty Images | Rafael Wiedenmeier

Der Kanton Zug folgt einem wachsenden Bedürfnis und erhöht die Transaktionslimite für Steuerzahlungen in Bitcoin und Ether.

Heute wird der Begriff Crypto Valley weitergefasst, das Tal ist grösser geworden und schliesst alle Regionen in der Schweiz mit ein, die durch Blockchain- und Krypto-Innovationen auffallen. Aber begonnen hat alles vor rund zehn Jahren in der Stadt und im Kanton Zug.

Der Kanton Zug erhöht die Transaktionslimite für Steuerzahlungen

In seiner Pionierrolle war Zug schon immer fortschrittlich, wenn's um Bitcoin und Kryptos geht. Der Kanton gehörte auch beim Zahlen der Steuern zu den Vorreitern und akzeptiert seit zwei Jahren Bitcoin und Ether.

Konnten Steuern bisher bis zum Betrag von 100'000 Franken mit Kryptowährungen bezahlt werden, hebt der Kanton Zug diese Limite nun auf 1.5 Millionen Franken an. Mit dieser Massnahme will der Kanton den Zugang zu digitalen Zahlungsmitteln erleichtern und folgt nach eigenen Aussagen den wachsenden Bedürfnissen der Zuger Bevölkerung und Unternehmen. Finanzdirektor Heinz Tännler unterstreicht die laufende Entwicklung mit folgendem Statement:

Mit der Erhöhung der Transaktionslimite setzen wir ein weiteres Zeichen für die Akzeptanz und Verbreitung dieser innovativen Zahlungsmethode

Wird die Zahlungsoption mit Kryptowährungen überhaupt genutzt?

Ja – und offenbar zunehmend auch von Unternehmen. Seit der Einführung der Möglichkeit von Kryptozahlungen wurden im Kanton Zug in rund 150 Transaktionen Steuerzahlungen mit einem Gesamtvolumen von gegen 2 Millionen Franken in Bitcoin und Ether beglichen.

Aufgrund der bisher positiven Erfahrungen motiviert die Finanzdirektion des Kantons Zug nun die steuerpflichtigen Privatpersonen und Unternehmen, den alternativen Zahlungskanal auszuprobieren und ihre Steuern mit Kryptowährungen zu bezahlen.

Für die Abwicklung der Kryptozahlungen steht Bitcoin Suisse. Das Unternehmen sorgt dafür, dass Steuerzahler ihre Zahlung problemlos in Bitcoin oder Ether auslösen können. Der in Kryptowährungen überwiesene Betrag kommt über Bitcoin Suisse Pay beim Steueramt in Fiatgeld an. Steuerzahler profitieren so von der Option der Kryptozahlungen und auf der anderen Seite entsteht für das Steueramt kein Währungsrisiko.

Nach demselben Prinzip funktioniert übrigens die Kooperationslösung von Worldline und Bitcoin Suisse, die seit Sommer 2021 rund 85'000 Händlern in der Schweiz am POS und auch im E-Commerce zur Verfügung steht: Kundinnen und Kunden können mit Kryptowährungen zahlen, das Geld kommt in Fiat-Ausführung beim Händler an, wir haben berichtet, hier

Bald sind auch Krypto-Zahlungen mit QR-Code möglich

Eine weitere Neuerung, die zusätzlichen Komfort verspricht, ist noch in der Pipeline und wird für die Zuger Bevölkerung und für Unternehmen Mitte 2023 freigeschaltet. Die Steuern können dann direkt über den QR-Code, der auf den Einzahlungsscheinen der Steuerverwaltung aufgedruckt ist, mit Kryptowährungen bezahlen werden. Der Kanton Zug setzt offensichtlich alles daran, die Bezahlung mit Kryptowährungen noch einfacher zu machen und dadurch zu popularisieren.

Positive Signale unterstützen den Kryptomarkt

Nach Kryptowintern, Betrugsskandalen und FTX-Pleiten ist der Bitcoin dabei, den Weg zurück zur Normalität zu finden. Initiativen wie jene des Kantons Zug unterstützen die Entwicklung in den Kryptomärkten. Finanzdirektor Tännler bezeichnet diese Massnahmen als «wichtigen Schritt in die digitale Zukunft». Die Erhöhung der Transaktionslimite ist ein weiteres Bekenntnis der Zuger. Das ist insofern wertvoll, als Bekenntnisse und positive Signale von Behörden in diesen Tagen ein besonderes Gewicht für den Kryptomarkt haben.