Im Jahr 2013 hat in Zug eine neue Zeitrechnung begonnen: jene des Crypto Valleys, das zehn Jahre alt geworden ist.
Was vor zehn Jahren klein und unspektakulär in Zug angefangen hat, hat sich zu einem der weltweit wichtigsten, dynamischsten und regulierungsfreundlichsten Krypto- und Blockchain-Standorte entwickelt.
Das Crypto Valley heute
Das Crypto Valley ist ein Glücksfall für die Schweiz. Um diesen Glücksfall möglich zu machen, haben innovative Unternehmen, Politik, Wissenschaft und Regulatoren ihre Kräfte zusammengelegt und alle am gleichen Strang gezogen. Dadurch ist ein blühendes Ökosystem rund um Blockchain, Krypto, Protokolle und Projekte entstanden. Das Crypto Valley ist längst über Zug hinausgewachsen und umfasst heute die ganze Schweiz und Liechtenstein. Inzwischen gehören 1’135 Firmen mit 5’766 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum Crypto Valley.
Ein Finanzdirektor als Mitstreiter und Zugpferd für eine Vision
Der Zuger Finanzdirektor, Heinz Tännler, hat sich von Anfang an für das Crypto Valley stark gemacht und die Entwicklung über all die Jahre unterstützt. Als er 2015 das erste Mal von Blockchain hörte, kam er sich allerdings vor "wie ein Alien, der auf einem anderen Planeten gelandet ist". Diese Landung hat Tännler gut überstanden, er ist seither mit massgeblichen Beiträgen und Initiativen am Ball, um die gemeinsame Vision voranzutreiben.
Tännlers Engagement hängt auch mit einer Erfahrung zusammen: der Regierungsrat erinnert sich, dass vor 30 Jahren das World Wide Web am Cern zwar erfunden, aber eben nicht in der Schweiz vermarktet wurde – das soll dieses Mal mit der Blockchain anders sein.
Im Zentrum steht Innovation, nicht Spekulation
In einem Punkt sind sich die Protagonisten aus dem Crypto Valley einig: in Sachen Innovation wird im Crypto Valley in Zukunft noch sehr viel passieren. Und: die spekulativen Aspekte, die im Krypto-Business zum Teil noch im Vordergrund stehen, werden in den Hintergrund rücken. Projekte mit konkretem Nutzen, die fassbare Mehrwerte bieten, werden die Zukunft der Branche dominieren.
Bemerkenswert ist, dass viele der weltweit führenden Protokolle wie Cardano Foundation und Solana Foundation, aber auch Ethereum, Tezos, Web3 Foundation oder Dfinity sich seit 2014 in der Schweiz niedergelassen haben. Protokolle sind vergleichbar mit den bekannten Betriebssystemen aus der traditionellen Welt wie Windows, Linux, iOS. Auf diesen Plattformen werden Applikationen gebaut und neue Geschäftsmodelle entwickelt. Sie schaffen hier die Infrastruktur der Zukunft. Viele Projekte haben mittlerweile substanzielle Ressourcen in Forschung und Entwicklung investiert. Auch daran lässt sich erkennen, dass das Crypto Valley für Innovation, Qualität und Zukunftsglaube steht, erklärt Tracy Trachsler, Managing Director von CV Labs.
Das Crypto Valley steht auch für die Erneuerung und Weiterentwicklung des Finanzplatzes. So entstand beispielsweise 2013 Bitcoin Suisse im Crypto Valley. Zudem haben sich in den letzten Jahren immer mehr regulierte, relevante und international aktive Finanzdienstleister wie Seba und Sygnum in der Schweiz niedergelassen. Das sind die weltweit ersten Kryptobanken, die 2019 von der Finanzmarktaufsicht (FINMA) eine Banklizenz erhalten haben. Eine weitere Schweizer Weltpremiere heisst 21Shares, das erste Double-Unicorn aus dem Crypto Valley. Das Unternehmen lancierte 2018 den ersten Bitcoin-ETP an der Börse in Zürich, weil keine andere Aufsichtsbehörde den Mut und die Weitsicht hatte, diese Innovation zu bewilligen.
Im Bereich Blockchain-Gaming hat die Schweiz ebenfalls Pionierunternehmen angezogen. Ein Beispiel dafür ist Dacoco, der Entwickler und Vertreiber des grössten Play-to-Earn-Blockchain-Spiels "Alien Worlds", der die Schweiz als den optimalen Standort ausgewählt und seinen Sitz in Zug etabliert hat.