Yova – ein Zürcher Startup setzt auf Impact Investing

Biene fliegt über Blumen
Bild: Mirek Kijewski | Getty Images

Das FinTech will Impact Investing popularisieren und dabei wertebasierte Geldanlagen bieten, die attraktive Renditen bringen.

Yova ist ein kleines Zürcher Startup, das nach eigenen Aussagen im ganz grossen Finanzgeschäft mitmischen will. Was ambitioniert klingt, ist es auch, hat allerdings einen starken Hintergrund und einen soliden Boden.

Die Gründer sind Überzeugungstäter mit Know-how und breiter Erfahrung in Strategie, Nachhaltigkeit, Finanzen und Technologie. Mitgründer Tillmann Lang beschreibt Yova als ein motiviertes Team aus Nachhaltigkeits-Kämpfern, Techies und Investment-Experten. Ein Team, dem die Welt, ihre Zukunft und die Zukunft seiner Kinder am Herzen liegt.

Dieses Team hat die eigene Herzensangelegenheit zur Businessidee transformiert und ein neues Geschäftsmodell konzipiert, das sich in einem Satz erklären lässt:

Nachhaltige Geldanlagen, zu hundert Prozent personalisiert, wertebasiert, transparent – im Resultat mit attraktiven Renditen.

Impact Investing für alle

Im Zentrum der Plattform von Yova steht ein "einzigartiger" Algorithmus, den die Gründer mit der ETH Zürich entwickelt haben. Damit wollen die Macher Impact Investing ohne Kompromisse beim Gewinn möglich machen.

Der Algorithmus verbindet die individuellen Wertvorstellungen von Kunden mit einer professionellen Anlagestrategie. Dafür hat Yova die Nachhaltigkeitsanalysen und Portfolio-Management-Methoden der Privatbanken digitalisiert. So verbinden die Macher Nachhaltigkeit und attraktive Renditen zu Impact Investing.

Durch tief gesetzte Hürden will Yova Impact Investing für alle möglich machen. Aktuell liegt die Mindestinvestition bei CHF 5'000.–, in einigen Monaten soll diese Einstiegssumme nochmals reduziert werden. Damit sollen breite Bevölkerungsgruppen mit Impact-Investitionen positive soziale und ökologische Auswirkungen erzielen, ohne auf attraktive Renditen verzichten zu müssen.

So funktioniert Impact Investing bei Yova

Das persönliche Werteprofil
Ein Kunde definiert im ersten Schritt auf der Yova-Plattform seine Werte und Impact-Themen und bestimmt damit die persönliche Anlagestrategie, die seinen Vorstellungen von Werten und Nachhaltigkeit folgt. Ob zum Beispiel in Bildung, erneuerbare Energien oder Gesundheit investiert werden soll oder in Unternehmen, welche soziales Engagement, Menschenrechte oder andere Werte unterstützen, liegt allein beim Kunden.

Die individuelle Anlagestrategie
In der im nächsten Schritt vorgeschlagenen Anlagestrategie sieht ein Kunde keine anonymen Fonds oder ETFs, sondern jede einzelne Aktie und jede Obligation, in die investiert werden soll – jeweils mit der Begründung, warum ein bestimmtes Papier mit im Vorschlag dabei ist. Ausgewählt nach den definierten Werten und persönlichen Vorstellungen von Nachhaltigkeit. Der Kunde kann anpassen und ändern, bis für ihn jedes Detail stimmt.

Investieren
Der Kunde investiert den gewünschten Betrag, bezahlt 1,5 Prozent pro Jahr, ohne weitere Gebühren und Kosten, Yova verwaltet die Anlage, kümmert sich um die kontinuierliche Risikooptimierung und hält den Kunden über die Entwicklung seiner Anlage auf dem Laufenden.

Besser, professioneller und nachhaltiger, das geht...

...sagen die Yova-Gründer und kümmern sich um "besser und professioneller". Wie Nachhaltigkeit definiert werden soll und welche persönlichen Werte damit verbunden werden, überlässt das Startup dann seinen Kunden. Persönliche Werte sind ja keine fixen Grössen, vielmehr individuell gewachsene Vorstellungen, wie die Welt heute gestaltet werden kann und wie sie morgen aussehen soll.

Die Motive für die Umsetzung ihrer Geschäftsidee beschreiben die Gründer mit einer soliden Absichterklärung und einer klaren Botschaft:

"Wir sind ein Team junger Unternehmer, das nach Jahren Arbeit im Nachhaltigkeitssektor und in der Finanzbranche fand: hier läuft vieles falsch – es ist Zeit, die Zügel selbst in die Hand zu nehmen. Also haben wir begonnen, Yova zu bauen. Um Geldanlage so zu machen, wie sie sein soll – konform mit persönlichen Werten, solide und professionell, personalisiert, und für alle zu haben."

Spagat oder Symbiose?

Dass die Verbindung von persönlichen Werten, Investitionen, Nachhaltigkeit und Rendite kein Spagat sein muss, vielmehr als Symbiose funktionieren kann, ist für die Gründer ein realistisches Szenario. Ein Szenario und damit ein Geschäftsmodell, das sie mit Know-how, Technologie und der digitalen Yova-Oberfläche in eine jederzeit nutzbare Form umgesetzt haben. Die Gründe für das Gelingen sehen die Macher (auch) im Hintergrund des Teams und in den individuellen Biografien der Gründer.

"Wir sind ein junges Team, dass das Finanzbranchen-Wissen absorbiert hat, ohne sich von der Finanzbranche selber absorbieren zu lassen. Wir haben Finanzerfahrung, aber haben ebenso umfangreich in der Nachhaltigkeits-Branche gearbeitet."

Die Strategie und das Konzept von Yova im Video

Wer steht hinter Yova?

Drei Gründer und ein motiviertes Team, das auch beim Investieren Nachhaltigkeit zum Mainstream machen möchte, der Rendite bringt.

Dr. Tillmann Lang | CEO & Investment Manager
Über sechs Jahre bei der Beratungsfirma McKinsey und Gründungsdirektor des Sustainability-in-Business-Lab an der ETH Zürich. Nebenbei CFO bei Benefiit, einem Netzwerk an Impact Investoren. Tillmann hat an der ETH Zürich doktoriert und zuvor in Heidelberg und Santiago de Chile Mathematik und Computerwissenschaften studiert.

Erik Gloerfeld | Technology & Investment Management
Nach zwei Jahren bei McKinsey Sprung in die Selbstständigkeit mit der nachhaltigen Massschneiderei Lapel & Tie. Ausserdem die Nachhaltigkeits-Initiative GreenBuzz fit gemacht für die Internationalisierung. Erik hat einen Bachelor der Universität Aachen und einen Master in Energiewissenschaften und Technik der ETH Zürich.

Dr. Christoph Birkholz | Finanzierung und Partnerschaften
Managing Partner und Mitgründer des Impact Hub Zürich und des Kickstart Accelerator – das sind zwei der grössten Social Entrepreneurship-Erfolgsstories der Schweiz. Christoph hat an der Universität St. Gallen zu Impact Investing doktoriert und unterrichtet Social Entrepreneurship und Intrapreneurship an der Business School Lausanne und der Universität St. Gallen.

Yova in Zahlen und Fakten

Ein interessantes FinTech und spannendes Startup mit einem smarten Geschäftsmodell, das den Zeitgeist und die Vorstellungen breiter Kundengruppen treffen könnte. Yova ist 2017 gegründet worden, hat 2018 nach einer Seed-Finanzierung von 2 Millionen Schweizer Franken den tragfähigen Boden und hat sich aufgemacht, den Schweizer Markt zu erobern.

Aktuell beschäftigt das Startup in Zürich 8 Mitarbeiter aus drei Kontinenten, im Team werden nicht weniger als 8 verschiedene Sprachen gesprochen und, um noch eine beeindruckende Zahl nachzuschieben: 46,5 Millionen Zeilen Code bilden das Grundgerüst für den Algorithmus, den Yova zusammen mit der ETH Zürich entwickelt hat.