Die Meinung von Gary Gensler, dem Chef der amerikanischen Börsenaufsicht SEC, ist aus mehreren Gründen bedeutungsvoll. Zum einen, weil er als SEC-Chef grossen Einfluss hat, auch auf die noch nicht zu Ende gedachte Krypto- und DeFi-Regulierung in den USA. Zum anderen, weil er selbst ein Krypto-Experte ist und dadurch seine Einschätzungen in verschiedenen Kreisen ein hohes Gewicht bekommen.
Wie dezentral funktioniert Decentralized Finance?
Der Begriff Decentralized Finance oder abgekürzt DeFi steht für ein dezentrales Ökosystem, das Finanzdienstleistungen verschiedenster Art anbietet. Die Anwendungen basieren auf der Blockchain und werden deshalb nicht durch eine zentrale Autorität kontrolliert oder gesteuert. Darin liegt der bestechende Vorteil der Bewegung: ein offenes und effizientes Finanzsystem, das ohne Intermediäre und Vermittler auskommt und nicht von einzelnen Institutionen kontrolliert wird.
Der SEC-Chef Gary Gensler hat laut nachgedacht und sieht die programmatische "Dezentralisierung" von DeFi nicht bedingungslos dezentral, im Gegenteil. Die Ergebnisse seiner Analyse von DeFi-Projekten teilte er letzte Woche mit dem Wall Street Journal. In seinen Überlegungen wirft Gensler einen regulatorischen Schatten voraus, der DeFi-Projekte in die Pflicht nehmen könnte.
Genslers Betrachtung von zentral und dezentral kann hier nachgelesen werden (Paywall):
Etwas breiter gefasst und ebenfalls mit Blick auf Regulierungsaspekte äussert sich der SEC-Chef gegenüber Fox Business:
- Fox Business
"SEC chair warns cryptocurrency industry won't reach potential staying outside our laws"
Im Gespräch mit der Plattform positioniert Gensler die Börsenaufsicht SEC als neutral gegenüber Krypto, aber nicht neutral in Bezug auf den Schutz von Investoren.
Beide Artikel sind interessant, weil sie dezentrale Systeme zentralen Aspekten oder Überlegungen zu möglichen zenralisierten Aspekten gegenüberstellen.