Digitale Anlage-Apps sind wesentlich günstiger als klassische Vermögensverwalter, deshalb fliesst immer mehr Geld in diese neuen Digitalen.
Aktiv verwaltete Vermögen lassen sich nicht direkt vergleichen mit digitalen Anlage-Apps. Letztere sind aus zahlreichen Gründen günstiger und fokussieren als Robo Advisor mit automatisierten Prozessen meistens auf passive Indexfonds oder ETFs. Zudem sind die Einstiegshürden bei Anlage-Apps meistens sehr tief gesetzt, auch kleine Anlagebeträge und Vermögen sind willkommen.
Das ist mit ein Grund, warum zahlreiche Apps Aufwind haben und laufend neue Kundinnen und Kunden anziehen. Insbesondere Menschen, die Ihr kleineres oder grösseres Vermögen selber verwalten möchten. Sparen übers kontinuerliche Anlegen in der App kommt gut an und scheint den Nerv der Zeit zu treffen.
Wie teuer sind die günstigsten digitalen Vermögensverwalter?
Die digitalen Vermögensverwalter untereinander lassen sich gut vergleichen – auch in dieser Sparte gibt's bei den Gebühren beträchtliche Unterschiede. Der Vergleichsdienst Moneyland hat den verschiedenen Anbietern bei den Kosten auf den Zahl gefühlt und die Gebühren verglichen.
Im Durchschnitt tragen Kundinnen und Kunden für einen Anlagebetrag von 25‘000 Franken Gesamtkosten in der Höhe von 249 Franken pro Jahr. Das entspricht rund 1 Prozent. Bei digitalen Apps ohne Beratung sind es 0.91 Prozent, bei solchen mit Beratung 1.13 Prozent.
Die Gesamtkosten setzen sich aus Pauschalgebühren und Produktkosten zusammen. Die Pauschalgebühren betragen im Durchschnitt 0.73 Prozent, bei den Produktkosten sind es 0.26 Prozent.
Zum Vergleich: In der klassischen Vermögensverwaltung liegen alleine die Pauschalgebühren im Durchschnitt deutlich über 1 Prozent – dazu kommen noch wesentlich teurere Produktkosten.
Die Tabelle zeigt die Übersicht der verschiedenen Anlage-Apps und das Ranking der Anbieter ohne Beratungsleistungen nach Kosten und Gebühren.
Am günstigsten schneidet im Test von Moneyland das FinTech Findependent mit Gesamtkosten von 146 Franken pro Jahr ab, gefolgt von True Wealth mit 170 Franken. Den dritten Platz mit nur leicht höheren Kosten teilen sich die drei Anbieter Clevercircles, Cleverinvest und Kaspar& mit jährlichen Belastungen von jeweils 213 Franken.
Wenn's etwas persönlicher sein soll – Beratung liegt auch drin
Einige Anbieter lassen Kundinnen und Kunden nicht mit App und Robo Advisor allein, sie setzen mit Beratungsleistungen einen zusätzlichen persönlichen Akzent. Weil diese Leistungen überschaubar bleiben, treibt das die Kosten nicht unverhältnismässig in die Höhe.
Die Tabelle zeigt die Übersicht der verschiedenen Anlage-Apps und das Ranking der Anbieter mit Beratungsleistungen nach Kosten und Gebühren.
Sinkende Gebühren bei steigenden Anlagebeträgen
Einige Apps passen ihre Gebühren nach unten an, wenn die investierten Beträge ansteigen. Für Anlagebeträge ab 500’000 Franken belastet True Wealth tiefere Gebühren als Findependent und wird damit zum günstigsten Anbieter. Auch bei Clevercircles, Kaspar&, Selma Finance und Volt sinken die Gebühren mit steigenden Anlagesummen.
Die wichtigsten Auswahlkriterien
Tiefe Gebühren stehen mit im Vordergrund bei der Wahl der persönlichen digitalen Anlage-App, weil hohe Gebühren die eigene Briieftasche jährlich dünner machen. Entscheidend ist selbstverständlich auch die Performance – ein Blick auf die Entwicklung in der Vergangenheit vermittelt einen Eindruck, garantiert allerdings nicht den Erfolg für die Zukunft.
Wer auch beim Investieren auf Nachhaltigkeit setzen möchte, findet bei verschiedenen Anbietern entsprechende Strategien und Anlagen oder fühlt sich bei Inyova gut aufgehoben, das FinTech setzt ausschliesslich auf Impact Investing.
Ebenso wichtig ist, jenseits von Gebühren und Performance, wie sich Kundinnen und Kunden von einer App in Sachen Komfort, Nutzerfreundlichkeit und Funktionen angesprochen fühlen. Anlegen und das eigene Vermögen verwalten macht schliesslich nur dann Spass, wenn auch die Umgebung dazu stimmt.