Blockchain-Serie

Philipp Sandner: Ausprobieren, Versuch und Irrtum treiben die Blockchain-Technologie voran

Die Serie zur "Blockchain Nation Switzerland". Mit Philipp Sandner zur Frage: Was bleibt von 2018, was bringt 2019?


Dein persönliches Fazit zum Blockchain-Jahr 2018?

2018 hat sich als ein schwieriges Jahr herausgestellt aber auch eines der Veränderungen. Zu Beginn des Jahres war es für viele sehr dramatisch aufgrund der vielen Hacks von ICOs und dem Crash des Marktes.

Diese Events haben allerdings einen Augen öffnenden Effekt gehabt, denn daraufhin folgten Taten seitens der Regierungen, beispielsweise der EU, welche neue Richtlinien und Reformen beschloss. Der ICO-Hype schien vorüber und Verbraucher mussten nicht nur geschützt werden, sondern wollten sich auch gründlicher informieren.

Dies bremste zum einen erfolgreiche, gute ICOs hatte aber auch den Vorteil, dass eine neue Technologie auf dem Markt erschien, sogenannte Stable Coins. Weitere positive Effekte hatte das Jahr 2018 auf die Jobbörse, dort wurden viele neue Blockchain Jobs angeboten und auch das Eingreifen des Staates zeigt, dass die Technologie anerkannt wird und weiter heranwächst in ein neues Reifestadium.

Schwerpunkte bei Blockchain und Crypto – deine Erwartungen für 2019?

Dieser Trend scheint hoffentlich auch in 2019 weiter anzuhalten, die neuen Regelungen und Verordnungen seitens der EU bringen das Ganze von einem Hype zu einem tatsächlichen Anwendungsfall und könnten eine weitere Verbreitung und Nutzung seitens der Endverbraucher zur Folge haben.

Startups sollten aus 2018 lernen und Sicherheitsmassnahmen entsprechend der erworbenen, zu sichernden Assets einführen. Viele neue Innovationen und Experimente treiben diese Technologie voran, was zeigt, dass es sich nicht mehr lediglich um die Währung Bitcoin dreht, sondern um die Technologie dahinter.

Man ist gespannt, was die nächste grosse vorantreibende Erfindung sein wird, um die breite Einführung weltweit sicherzustellen. Wie bereits erwähnt sind Stable Coins ein solcher Versuch, flächendeckende Nutzung und Sicherheit für Investoren zu bieten. Damit ein Markt weiter heranreifen kann, muss vieles durch Ausprobieren und Versuch und Irrtum getestet und weiter vorangetrieben werden.

Wo steht der Bitcoin-Kurs am 31. Dezember 2019?

Bitcoin bleibt die Leitwährung dieser Branche, es ist meist der erste Anhaltspunkt, den Neueinsteiger in diesem Markt haben. Ebenso scheinen Regierungen mehr Sicherheit in den Markt bringen zu wollen. Dennoch ist keine genaue Aussage möglich.

Der Interviewpartner: Prof. Dr. Philipp Sandner

Philipp Sandner leitet das Frankfurt School Blockchain Center (FSBC) an der Frankfurt School of Finance & Management, welches im Februar 2017 initiiert wurde. Zu seinen Themengebieten gehören Blockchain, Crypto Assets, Distributed Ledger Technology (DLT), Euro-on-Ledger, Initial Coin Offerings (ICOs), Security Tokens (STOs), Digitalisierung und Entrepreneurship. Als Experte in diesen Sparten steht Philipp regelmässig als Keynote Speaker auf internationalen Bühnen.

Vor seinem Engagement am FSBC war Philipp Mitgründer einer Unternehmensberatung mit Spezialisierung auf Innovation und Technologietransfer. Er war an der Technischen Universität München und der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig und forschte am Berkeley Center for Law & Technology. Zuvor studierte er Betriebswirtschaftslehre mit Wirtschaftsinformatik an der Universität Mannheim.

Philipp Sandner hat mehrere Stipendien und Best Paper Awards erhalten. Seine Forschungsarbeiten wurden in zahlreichen internationalen Fachzeitschriften publiziert. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) führte Philipp 2018 als einen der "Top 30" Ökonomen Deutschlands auf und laut Capital Magazin gehört er zu den "Top 40 unter 40".