Weshalb das Unicorn Transferwise seit acht Jahren ungebremst wächst und bereits seit drei Jahren schwarze Zahlen schreibt, haben wir vor einigen Wochen porträtiert.
Im Kern haben die Gründer Kristo Käärmann und Taavet Hinrikus aus eigenem Leidensdruck eine grundsätzlich einfache Idee zu einem praktikablen Konzept weitergedacht. Weil die Idee des kostengünstigen und schnellen Geldtransfers über Grenzen hinweg im Markt auf Gegenliebe gestossen ist, haben die Macher das Geschäftsmodell verfeinert und erweitert.
Inzwischen nutzen mehr als sechs Millionen Kunden den Service, Private und Unternehmen, um Geld ins Ausland zu überweisen.
Was bei Kunden gut ankommt, ist auch für Banken interessant
Transferwise wächst direkt im Geschäft mit Privaten und Unternehmen – und auch indirekt über Kooperationen mit Banken. Letzteres ist der symbiotische Ansatz, der dem FinTech und den angeschlossenen Banken Nutzen bringt.
Banken bieten ihren Kunden den neuen Service des kostengünstigen Geldtransfers ins Ausland als eigenes Produkt an, Transferwiese erweitert über die Banken als Multiplikatoren sprunghaft seine Reichweite. Banken profitieren, Transferwise legt zu und die Kunden der Bank gehören mit und vor allem zu den Gewinnern.
Transferwise hat letzte Woche den Service für Up und damit für die erste (Challenger-) Bank in Australien livegeschaltet. Die Kooperation beschränkt sich allerdings nicht auf Challenger-Banken, auch fortschrittliche traditionelle Finanzinstitute finden zunehmend Gefallen an der Idee einer Zusammenarbeit. Aktuell hat das FinTech die folgenden Banken an Bord, welche ihren Kunden die Transferwise-Services anbieten:
- N26 (Deutschland)
- Monzo (Grossbritannien)
- Bunq (Niederlande)
- LHV (Estland)
- Novo (USA)
- Stanford Federal Credit Union (USA)
- BPCE (Frankreich)
- Up (Australien)
Nach Aussagen von Transferwise wird die Schiene der Kooperation mit Banken intensiv verfolgt und ausgebaut.
Geografische Expansion
Die grüne Debitkarte zum Multi-Währungskonto ist seit letzter Woche neu auch in Singapur verfügbar – neben Europa, den USA, Australien und Neuseeland.
Als nächste Destination steht im kommenden Jahr Japan auf der Expansions-Landkarte. Mit der Karte kann in über 50 Währungen bezahlt werden, als hätte man eine lokale Bankkarte im jeweiligen Land.
Das Geschäftsmodell der Transparenz und des Sparens bei grenzüberschreitenden Geldtransfers und beim Bezahlen mit der Karte schlägt nun bereits seit acht Jahren ein. Aus nachvollziehbaren Gründen. Transferwise wächst weiterhin stark in den Segmenten der Privat- wie auch der Geschäftskunden.
Für traditionelle Finanzinstitute und für Neo-Banken eine interessante Möglichkeit, über eine starke Serviceleistung ihre Kunden stärker an die eigene Bank zu binden.