Finanzierungsrunde

FinTech Sumup sammelt 590 Millionen Euro ein

Ein Sumup-Terminal bei einem Friseur
Bild: Sumup

Grosse Finanzierungsrunden gibt's weiterhin, wenn auch spärlicher – Sumup hat sich in diesen Tagen nochmals kräftig neu finanziert.

Das FinTech Sumup operiert inzwischen seit zehn Jahren im Markt. Gestartet ist das Unternehmen 2012 mit der Idee eines kleinen weissen Geräts, mit dem Händler unabhängig von Ort, Kabeln und Ladenkasse übers Smartphone Kartenzahlungen entgegennehmen konnten. Dieses Gerät gibt's immer noch, das FinTech hat sich jedoch weiterentwickelt und ist stark gewachsen. 

Heute betreut Sumup mehr als 4 Millionen Klein- und Kleinstunternehmen in 35 Märkten weltweit und bietet mit der Finanzdienstleistungs-App Händlern Vor-Ort- und Remote-Zahlungslösungen, die nahtlos in die Sumup-eigenen Kartenterminals und die Kassensysteme integriert sind. Mit zum Angebot gehören Onlineshop-Lösungen, Rechnungsstellung und weitere Services.

Grosse Finanzierungsrunde für das FinTech

Sumup hat in einer neuen Finanzierungsrunde 590 Millionen Euro eingesammelt – ein hoher Betrag in Zeiten von zurückhaltenden VC-Investoren. 

Die Finanzierungsrunde wurde von Bain Capital Tech Opportunities geleitet – mit Beteiligung von Fonds, die unter anderen von Black Rock, BTOV Partners, Centerbridge, Crestline, Fin Capital und Sentinel Dome Partners verwaltet werden. Mit im Boot der Transaktion waren Goldman Sachs International als beratende Bank und Weil, Gotshal & Manges als Rechtsberater von Sumup bei der Finanzierung.

Diese jüngste Finanzierungsrunde ist eine Kombination aus Fremd- und Eigenkapital und erhöht die Gesamtfinanzierung des FinTechs auf insgesamt 1.5 Milliarden Euro. Die neue Bewertung von Sumup wird mit optimistischen 8 Milliarden Euro angegeben. Optimistisch deshalb, weil bei Sumup die Profitabilität schwer eingeschätzt werden kann.

In einem Gespräch mit MoneyToday.ch vor einem Jahr hat Alexander von Schirmeister, damaliger Executive Vice President Europe bei Sumup, unsere Frage nach der Profitabilität der Gruppe beantwortet, ohne konkret zu werden:

«Wir geben keine genaueren Angaben zu unserer Profitabilität. Aber wir sind selbstverständlich weiterhin in einer sehr aggressiven und ehrgeizigen Wachstumsphase, die weltweit viele Investitionen benötigt.»

Das FinTech ist jetzt mit 590 Millionen Euro gut gerüstet, um mit weltweiten Investitionen weiterhin aggressiv wachsen zu können.

Trotz gebremster Investitionen: Venture Capital für FinTechs fliesst weiterhin

Bekanntlich werden Investoren in Zeiten steigender Zinsen und unsicherer Wirtschaftsentwicklung zurückhaltender mit Kapitalspritzen. Man hört hier und dort vermehrt die Ermahnung von VCs an ihre FinTechs, neu auf Rentabilität und weniger auf Expansion und Wachstum um jeden Preis zu setzen.

Erfreulich, dass innerhalb veränderter Bedingungen Investitionen in FinTechs nicht rigoros abgewürgt werden – auch in diesen Tagen bleiben grosse und kleinere Finanzierungsrunden möglich. Vor zwei Wochen hat der Neo-Brocker Trade Republic 250 Millionen Euro erhalten, wir haben berichtet. Und aktuelle Funding-Geschichte haben auch zwei Schweizer FinTechs geschrieben, die Details zu den Finanzierungsrunden von Nobank und Amnis gibt's hier.