Mit der Idee, Sädte, Gemeinden und Kantone über eine Plattform mit institutionellen Kapitalgebern und Banken zusammenzubringen, hat Stefan Mühlemann, Gründer und CEO von Loanboox, eine gute Nase bewiesen.
Wie steht Loanboox nach 18 Monaten im Markt?
Loanboox ist im September 2016 in der Schweiz gestartet und verzeichnete bereits nach drei Monaten ein angefragtes Finanzierungsvolumen von über einer Milliarde Schweizer Franken. Die Nachfrage hielt und hält an, Plattform, Nutzerzahlen und angefragte Volumen steigen ständig.
Seit Ende 2017 ist die Kapitalmarkt-Plattform auch in Deutschland aktiv und bietet Städten und Gemeinden einen analogen Service. Nach Aussagen von Loanboox entwickelt sich auch der deutsche Markt positiv, bereits mehr als 120 Kreditnehmer und rund 50 Kapitalgeber sollen die Plattform in Deutschland nutzen.
Schweiz und Deutschland zusammengenommen, hat Loanboox im April 2018 mit den angefragten Kreditvolumen die Hürde von zehn Milliarden Franken übersprungen. Stefan Mühlemann sieht mit diesem Erfolg sein Konzept bestätigt:
Die Nachfrage nach einer einfachen, transparenten und sicheren Lösung im Bereich der Gemeindefinanzierung ist sehr gross
Bei den Märkten Schweiz und Deutschland wird es nicht bleiben, Loanboox plant die geografische Expansion in weitere Länder. Die Idee der alternativen Finanzierung für Projekte von Städten und Gemeinden dürfte auch in weiteren Ländern gut ankommen und eine Expansion ist folgerichtig. Zumal Geschäftsidee, Prinzip und System mit den bisher gemachten Erfahrungen und entsprechendem Feintuning skalierbar funktionieren, abgesehen von einigen jeweils länderspezifischen Besonderheiten.
Loanboox ist bereits heute eine der grössten P2P-Finanzierungsplattformen weltweit und wird global von mehr als 1''000 Teilnehmern aktiv genutzt.
Wie Gemeinden sich finanzieren
Im Zentrum des Geschäfts von Loanboox stehen Gemeinden und wichtig ist, welche Wünsche Kapitalnehmer bei der Finanzierung von kommunalen Projekten haben. In der Zusammenfassung:
Gemeinden finanzieren sich vermehrt kurzfristiger, billiger und bei neuen Kapitalgebern
Diese Erkenntnisse stammen aus einer Studie zur Finanzierungssituation der mittelgrossen Deutschweizer Gemeinden, welche die Hochschule Luzern Ende 2017 zum fünten Mal herausgegeben hat. Weitere Resultate der Studie:
- Höhere Verschuldung bei den kommunalen Finanzhaushalten, gleichzeitig aber geringerer Finanzaufwand
- Festzinsdarlehen dominieren mit einem Anteil von 84%
- Anteil der festen Vorschüsse wird immer bedeutender
- Banken finanzieren 62% des Kreditvolumens, den Rest decken vorwiegend institutionelle Anleger ab
- Anteil der Pensionskassen an den Gemeindefinanzierungen hat sich erhöht
- Zinsmargen sind tief, aber in den letzten Jahren leicht angestiegen
Details zu den Studienergebnissen gibt's über die Links nach diesem Artikel.