Request to Pay (RTP) ist eine Zahlungsaufforderung in Form einer Meldung, die elektronisch bei Kundinnen und Kunden ankommt, damit diese eine gewünschte Zahlung auslösen können. Der Zahlungstermin ist Teil des RTPs, die angeforderte Zahlung kann deshalb sofort oder nach Freigabe durch die Kunden automatisch zum gewünschten Zeitpunkt ausgelöst werden.
Der Komfort bei Request to Pay liegt darin, dass zusammen mit der Meldung (RTP) auch alle notwendigen Zahlungsdaten in strukturierter Form an die Zahler übermittelt werden. So können Kundinnen und Kunden direkt eine Zahlung auslösen, ohne dass die Zahlungsdaten erfasst werden müssen. Der Zahlungsauftrag kann gewissermassen mit einem Klick initiiert werden.
In Europa holt RTP erst richtig Anlauf, in den Vordergrund gerückt durch den European Payment Council (EPC), der mit SEPA Request-to-Pay (SRTP) dem Verfahren einen verbindlichen Standard für alle Beteiligten gegeben hat.
Warum Request to Pay Zukunft hat
In der Schweiz ist das digitale Komfort-System für Rechnungssteller und Rechnungsempfänger schon länger bekannt und im Einsatz: eBill folgt im Kern dem Verfahren von Request to Pay. Der Erfolg von eBill ist nachvollziehbar und durch Komfort und Sicherheit zu erklären. Kundinnen und Kunden erhalten Rechnungen direkt in ihr E- oder M-Banking geliefert und können Zahlungen mit einem Klick auslösen. Die Verwaltung von Rechnungen und Zahlungen findet am gleichen Ort in derselben Umgebung statt, das spart Zeit, Papier und Nerven.
Das Potenzial von Request to Pay ist auch deshalb gross, weil RTP mittelfristig Lastschriftverfahren und Kartenzahlungen teilweise ersetzen kann, vor allem auch in Kombination mit Instant Payments.
Wie stehen die Kundinnen und Kunden von Banken zu Request to Pay?
Eine aktuelle You Gov-Umfrage der Management- und Technologieberatung Bearing Point in Deutschland und Österreich zu Request to Pay bringt erstaunliche Einsichten. Schweizerinnen und Schweizer sind nicht befragt worden, weil die mit eBill schon in der Realität von RTP angekommen sind – der Service gehört inzwischen für mehr als 2.5 Milllionen Schweizerinnen und Schweizer zum Rechnungs- und Zahlungs-Alltag.
Request-to-Pay-Lösungen werden immer stärker nachgefragt. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger in Deutschland (47 Prozent) und in Österreich (54 Prozent) können sich vorstellen, zukünftig ihre Rechnungen mit einer Request-to-Pay-Lösung zu begleichen. Unter den 18-24-Jährigen sind es sogar fast zwei Drittel, die diese Paymentlösung nutzen würden.
Die meisten vertrauen bei Request to Pay der eigenen Hausbank
In Deutschland würden 72 Prozent und in Österreich 82 Prozent der Befragten der eigenen Hausbank beim Request-to-Pay-Service vertrauen. Ebenfalls grosses Vertrauen geniessen der Onlinebezahldienst PayPal (mit 65 Prozent in beiden Ländern) und Kreditkartenunternehmen (Deutschland: 50 Prozent, Österreich 70 Prozent).
Deutlich weniger Vertrauen wird der öffentlichen Verwaltung entgegengebracht: in Deutschland (34 Prozent) und in Österreich (38 Prozent). Noch weniger Vertrauen geniessen Big Techs, grosse Technologiekonzerne wie zum Beispiel Google, Apple oder Facebook sowie Startups.
Fast 40 Prozent der jungen Deutschen würden die Hausbank komplett wechseln
Der Wunsch, RTP-Services nutzen zu können, ist bereits heute erstaunlich gross und ausgeprägt. Wenn die eigene Hausbank kein Request to Pay anbieten würde, könne sich fast jede(r) Fünfte in Österreich (18 Prozent) und in Deutschland (17 Prozent) vorstellen, dafür ganz die Hausbank zu wechseln. In der Altersgruppe der 18-24-Jährigen würden sogar 39 Prozent der jungen Deutschen und 23 Prozent der jungen Österreicher die Hausbank wechseln.
Stefan Schütt, Leiter der Request-to-Pay-Initiative bei Bearing Point: «Man sieht an der Umfrage, dass ein Request-to-Pay-Service in Deutschland und Österreich nicht bloss eine Option für die Banken darstellt. Dass eine signifikante Anzahl der Bankkunden ihre Bankverbindung wechseln würde, um die Lösung nutzen zu können, ist ein sehr deutliches Signal, insbesondere unter den jüngeren Kunden.»
Auch die Vorteile beim Online-Shopping werden als Plus gesehen
Nicht nur bei klassischer Rechnungsbezahlung ist Request to Pay ein spannendes Zahlverfahren für Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern auch beim Online-Shopping. So würden 48 Prozent der Deutschen und 62 Prozent der Österreicher die Paymentlösung für den Online-Einkauf nutzen. Und auch für den Einkauf an der Ladenkasse im stationären Handel können sich in Deutschland 39 Prozent und in Österreich 45 Prozent der Befragten vorstellen, Request to Pay zu nutzen.
Sicherheit und Transparenz sind den Befragten besonders wichtig
Der hohe Sicherheitsstandard für den Rechnungserhalt und die Bezahlung sind den Befragten in beiden Ländern am wichtigsten: 69 Prozent in Deutschland und 74 Prozent in Österreich.
Ebenso im Zentrum: die Transparenz über den Zeitpunkt der Bezahlung, erwartet von 60 Prozent in Deutschland und 67 Prozent in Österreich.
Geschätzt wird auch der Komfort und damit die Funktion, alle Rechnungen an einem Ort verfügbar zu haben: 53 Prozent in Deutschland und 59 Prozent in Österreich.
Die Umfrage und die Erhebung der Daten
Die verwendeten und ausgewiesenen Daten beruhen auf einer Umfrage von Bearing Point, die über das Marktforschungsinstitut You Gov Deutschland durchgeführt wurde. An der Online-Umfrage nahmen zwischen dem 9. und 13. Juni 2022 insgesamt 2'064 Personen in Deutschland (1011) und Österreich (1053) teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die jeweilige Bevölkerung ab 18 Jahren.