Lange Zeit blieben in Anwaltskanzleien Juristen und Anwälte ziemlich unter sich. War zusätzliches Spezialistenwissen notwendig, befragte man Kollegen oder verpflichtete einen Experten für ein paar Stunden.
Dr. iur. Cornelia Stengel, Rechtsanwältin und Partnerin bei der Kanzlei Kellerhals Carrard, ist spezialisiert auf Finanzmarkt- und Datenschutzrecht. Mit Thomas Weber hat Cornelia Stengel kürzlich einen Nicht-Juristen ins FinTech-Team ihrer Kanzlei geholt. Weber ist Finanzmarkt-Profi und Spezialist für Zahlungssysteme.
Ein guter Zeitpunkt um nachzufragen: Ausnahme-Erscheinung oder klarer Trend? Einsichten von Cornelia Stengel zum Thema.
Juristisches Fachwissen und technologisches Know-how auf Augenhöhe
Im Zusammenhang mit Mandaten aus dem FinTech-Bereich, insbesondere auf dem Gebiet der Zahlungssysteme, ist juristisches Fachwissen gefragt. Im Finanzmarktrecht, im Bereich Datenschutz und mehr. Das ist jedoch nur die eine Seite. Ebenso wichtig ist technologisches Know-how. Die kompetente Antwort auf die Frage: Wie laufen die Transaktionen im Detail ab?, zum Beispiel, kann wichtig sein. Oder auch vertiefte Kenntnisse der vertraglichen Strukturen solcher Systeme, wie beispielsweise Lizenzbestimmungen internationaler Zahlungsnetzwerke.
Die technologischen Entwicklungen sind nicht nur für unsere Klienten, sondern auch für uns als Anwaltskanzlei herausfordernd. Ohne das nötige und verfügbare Basis-Wissen wären wir nicht in der Lage, eine fundierte juristische Beratung erbringen zu können.
Die interdisziplinäre Team-Rezeptur einer Kanzlei
Das FinTech-Team von Kellerhals Carrard setzt sich aus spezialisierten Rechtsanwälten und aus Experten mit technischem oder auch ökonomischem Hintergrund zusammen. Erst diese interdisziplinäre Zusammensetzung erlaubt eine gesamtheitliche Betrachtung und die schlüssige Beantwortung der Fragen, welche sich im Zusammenhang mit Zahlungssystemen, neuen technologischen Entwicklungen und Lösungen sowie neuen Geschäftsmodellen in der Finanzbranche stellen können.
Ich bin überzeugt, dass die Herausforderungen, welche Innovation und Digitalisierung gerade in der Finanzbranche mit sich bringen, am besten durch enge, interdisziplinäre Zusammenarbeit gemeistert werden können. Innovative Geschäftsmodelle, digitale Prozesse und neue Produkte entstehen zunehmend schneller. Deshalb kann der gegebene rechtliche sowie der technische und wirtschaftliche Rahmen geschickter und auch effizienter genutzt werden, wenn bereits beim Kick-Off alle Experten der zentralen Disziplinen gemeinsam am Tisch sitzen.