Dass COVID-19 sich auf das Verhältnis von Einzelhandel und E-Commerce auswirkt, ist klar. Mastercard untermauert das Ausmass mit konkreten Zahlen.
Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf das Zahlungsverhalten und auch auf die generellen Einkaufsgewohnheiten. Das ist bekannt und nicht weiter überraschend.
Eine aktuelle Studie von Mastercard liefert konkrete Zahlen und Fakten, wie und in welchem Ausmass COVID-19 die Digitalisierung des Einzelhandel international beschleunigt – diese Einsichten sind in ihren Dimensionen zum Teil erstaunlich.
Weltweit 2020 zusätzlich 900 Milliarden Dollar im Online-Einzelhandel
Der Internationale E-Commerce stieg während der Pandemie um 25 bis 30 Prozent. Aufgrund der Corona-Pandemie kauften Konsumenten weltweit fast alle Waren – von Lebensmitteln bis zum Gartenbedarf – online. Laut dem Recovery Insights-Bericht von Mastercard führte dies dazu, dass im Jahr 2020 weltweit zusätzlich 900 Milliarden Dollar (827 Milliarden Schweizer Franken) im Online-Einzelhandel ausgegeben wurden.
Dies entspricht einem Anteil des E-Commerce am Einzelhandelsumsatz von 1 von 5 US-Dollar – 2019 waren es etwa 1 von 7 US-Dollar.
Die Autoren des Recovery Insights Reports gehen davon aus, dass circa 20 bis 30 Prozent des durch COVID-19 bedingten weltweiten Wandels zum digitalen Handel dauerhaft sein wird. Mastercard nennt das eine "Commerce E-volution".
Wer profitiert von dieser Entwicklung?
Die Analyse von Mastercard stützt sich auf anonymisierte und aggregierte Konsumaktivitäten und vergleicht die Werte des digitalen Einzelhandels in Ländern und Branchen sowie für Waren und Dienstleistungen weltweit.
Bricklin Dwyer, Chefökonom und Leiter des Mastercard Economics Institute, benennt die Gewinner dieser Entwicklung:
«Dies hat erhebliche Auswirkungen, wobei die Länder und Unternehmen, die der Digitalisierung Priorität eingeräumt haben, stark davon profitieren. Unsere Analyse zeigt, dass selbst die kleinsten Unternehmen Gewinne erzielen, sobald sie sich digitalisieren.»
Zentrale Erkenntnisse der Studie in der Zusammenfassung
Einige wichtige Einsichten aus der aktuellen Studie:
- Frühe Digitalanwender sind auf der Überholspur: Volkswirtschaften, die bereits vor der Krise gut digital aufgestellt waren – wie Grossbritannien und die USA – verzeichneten grössere Zuwächse bei der inländischen Umstellung auf digitale Kanäle. Diese scheinen dauerhafter zu sein, als die der Länder, die vor der Krise einen geringeren Anteil am Onlinehandel hatten wie Argentinien und Mexiko. Der asiatisch-pazifische Raum, Nordamerika und Europa waren Regionen, welche die Einführung des E-Commerce am stärksten vorantrieben.
- Das digitale Wachstum im Lebensmitteleinzelhandel und bei Discountern scheint beständig zu sein: Die Einzelhandelsbranche, die vor der Krise den geringsten digitalen Anteil hatte, verzeichnet einige der grössten Zuwächse, da Konsumenten ihre Konsumgewohnheiten geändert haben. Der Report geht davon aus, dass 70 bis 80 Prozent des E-Commerce-Anstiegs bei Lebensmitteln dauerhaft bestehen werden.
- Internationaler E-Commerce stieg während der Pandemie um 25 bis 30 Prozent: Sowohl das Umsatzvolumen, als auch die Anzahl der Länder, in denen Käufer Bestellungen online aufgaben, sorgte für einen Wachstumsschub im internationalen E-Commerce. Mit einer stark angestiegenen Auswahl an Produkten wuchsen auch die Konsumentenausgaben weltweit von März 2020 bis Februar 2021 um 25 bis 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
- Konsumenten kaufen bei bis zu 30 Prozent mehr Online-Händlern ein: Die Analyse zeigt, dass Konsumenten weltweit bei einer grösseren Anzahl von Webseiten und Online-Marktplätzen einkaufen als zuvor. In Italien und Saudi-Arabien kaufen Konsumenten im Durchschnitt bei 33 Prozent mehr Online-Shops ein.
Der Studienreport mit sämtlichen Details
Mastercard hat weitere Erkenntnisse und Details in einem ausführlichen Report zusammengefasst. Interessant auch deshalb, weil die Resultate mit erheblichen Unterschieden für Länder und auch für einzelne Branchen auf der interaktiven Website jeweils separat aufgerufen werden können.
Der Zugriff auf die Studie ist kostenlos und wird gegen Angabe der persönlichen Daten freigeschaltet, über den Link gleich unten.