Invoicing

Die Zukunft der Rechnungsstellung – wo geht die Reise hin?

Rechnungen mit Stempel Paid
Bild: travellinglight | Getty Images

Eine aktuelle Studie beleuchtet den Status quo und skizziert Entwicklung und Szenarien der nahen Zukunft.

Die einen schreiben und verschicken Rechnungen, die anderen erhalten diese Rechnungen und bezahlen sie. Wer denkt, "schreiben und verschicken" war gestern, heute läuft alles digital, beschreibt die fortgeschrittene Entwicklung, aber noch nicht die Realität. Der Löwenanteil sämtlicher Rechnungen in der Schweiz wird heute noch in Papierform generiert und per Post verschickt.

Die Verbindung und damit die digitalen Brücken zwischen Rechnungsstellung und Bezahlung wird, aus ganz unterschiedlichen Gründen, immer wichtiger. Die Bedeutung dieser Brücken lässt sich unter anderem an zwei eindrücklichen Zahlen ablesen:

Im Jahr 2021 wurden in der Schweiz 1.27 Milliarden Zahlungstransaktionen mit einem Gesamtvolumen von CHF 8.09 Billionen verarbeitet. Um diese Zahlen einordnen zu können: das verarbeitete Volumen entspricht mehr als dem Zehnfachen des Bruttoinlandsprodukts der Schweiz.

In den kommenden Jahren werden Transaktionen und Volumen weiter wachsen, da alle gängigen Formen der Rechnungsstellung im Land in den letzten Jahren steigende Transaktionszahlen aufwiesen. Keine Frage, dass damit auch das Bedürfnis nach automatisierten, digitalen, komfortablen und nachhaltigen Formen der Rechnungsstellung weiter zunehmen wird. Dasselbe gilt für die Empfängerinnen und Empfänger auf der anderen Seite – die Lust auf Papierrechnungen, manuelle Verarbeitung und Ablage im Bundesordner nimmt drastisch ab.

Die digitalen Brücken zwischen Rechnungsstellern und Rechnungsempfängern

Im Spannungsfeld zwischen Rechnungsstellern und Rechnungsempfängern ist in den letzten Jahren in Sachen Digitalisierung, Automatisierung und Komfort sehr viel passiert, gerade in der Schweiz. Es wird jedoch noch sehr viel mehr passieren müssen, um digitale Brücken zwischen Rechnungsstellern und Rechnungsempfängern durchgängig schneller, effizienter, präziser und auch nachhaltiger zu bauen.

Der Trend zu zeit- und ressourcensparenden Verfahren zeigt sich in der Schweiz zum Beispiel durch die Entwicklung von eBill. Zwischen 2020 und 2021 stiegen die Transaktionen via eBill um rund 27 Prozent auf über 50 Millionen an. Ende 2022 waren über 2.7 Millionen Nutzerinnen und Nutzer bei eBill angemeldet und nach einer repräsentativen Umfrage nutzen sieben von zehn Befragten die Lösung zur Bezahlung von Rechnungen. 

Das ist eine starke Entwicklung, aber noch längst nicht das Ende der Fahnenstange – die Luft nach oben und das Potenzial zeigen die folgenden Zahlen:

Im Vergleich zu den 50 Millionen eBill-Rechnungen sind 2021 in der Schweiz insgesamt 758 Millionen Papierrechnungen ausgedruckt und verschickt worden. Im Verhältnis zu durchgängig digitalen Prozessen ist die Papierrechnung mit einem hohem Ressourcenverschleiss, Medienbrüchen und drastisch höheren Emissionen verbunden. Vor allem jedoch ist es auch die aufwendigste und denkbar unkomfortabelste Art für Rechnungssteller und Rechnungsempfänger, Rechnungen auf den Weg zu bringen und Rechnungen zu bezahlen.

eBill, QR-Rechnung, Request to Pay, Instant Payments, Open Bill – was noch?

eBill und die QR-Rechnung gehören in der Schweiz bereits zum Rechnungs- und Zahlungsalltag. Request to Pay ist in Europa eher stark im Kommen. Instant Payments sollen in der EU zum verpflichtenden Standard werden und auch den Schweizer Banken verordnet die Schweizerische Nationalbank ab 2024 schrittweise die Öffnung zu den schnellen Zahlungen. Open Bill und grossflächige Ökosysteme stehen noch am Anfang, könnten jedoch eher schnell wachsen.

Eine gewisse Brisanz liegt in der Kombination einzelner Innovationen und Technologien, welche das Verhalten rund um Rechnungen und Zahlungen stark beeinflussen und verändern kann.

Future of Invoicing

Welche Technologien und Methoden sind schon da, welche lassen sich kombinieren und welche Ökosysteme werden in Zukunft eine Rolle spielen?

Auf diese Fragen geht eine neue Studie von SIX und der Hochschule Luzern ein. Diese umfassende Analyse beleuchtet in mehreren Kapiteln den heutigen Status quo, die politischen, sozialen und umweltbezogenen Aspekte sowie die kurzfristigen und die langfristigen Entwicklungen im Invoicing.

Die Studie ist interessant, weil sie mit konkreten Zahlen, Daten und Fakten den gesamten Bereich beleuchtet sowie in Kombinationen und Weiterentwicklungen nach vorne denkt. Auch im Kontext von Open Billing, Decentralized Finance (DeFi) und Ökosystemen.

Fakten von heute und Szenarien für die Zukunft sind in einem White Paper zusammengefasst, in englischer Sprache, das als PDF kostenlos runtergeladen werden kann, über den Link gleich unten.