In der heutigen digitalen Welt spielt Software eine immer wichtigere Rolle bei der Vereinfachung und Automatisierung von Geschäftsprozessen. Das gilt auch für den Finanzbereich, um Finanzprozesse zu optimieren.
Die Krisen der letzten Monate und Jahre haben die digitale Transformation massiv vorangetrieben. Das bestätigt auch der Branchenanalyst IDC: 71 Prozent der Finanzinstitute gaben in einer Umfrage an, dass ihre Ausgaben für Managed Services bis 2022 um 20 Prozent oder mehr steigen werden. Banken, die diesen Trend verschlafen haben, müssen spätestens jetzt aktiv werden, denn die sich rasant verändernde Finanzbranche stellt sie vor neue Herausforderungen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen sie ihre Geschäftsprozesse optimieren, Risiken minimieren und die Erwartungen ihrer Kunden erfüllen.
Eine Möglichkeit, diesen Herausforderungen zu begegnen, ist der Einsatz von softwaregestützten Managed Services. Durch die Automatisierung von Prozessen und die Nutzung von Echtzeitdaten können Banken effizienter arbeiten, Risiken besser minimieren, Vorschriften einfacher einhalten und die Kundenzufriedenheit erhöhen. Softwaregestützte Managed Services können für verschiedene Aufgaben im Finanzbereich eingesetzt werden, wie zum Beispiel Buchhaltung, Steuerberatung, Finanzanalyse und Vermögensverwaltung. Eine solche Lösung kann die Arbeitsbelastung des internen Finanzteams verringern und gleichzeitig die Genauigkeit und Effizienz der Finanzprozesse erhöhen.
Was sind softwarebasierte Managed Services?
Unter softwarebasierten Managed Services versteht man die Auslagerung von Prozessen an einen externen Dienstleister, der eine Softwarelösung zur Automatisierung und Optimierung dieser Prozesse bereitstellt. Dies ist eine kostengünstige Möglichkeit für Unternehmen, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren. Sie können sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und die Verantwortung für nicht geschäftskritische Prozesse an Experten auslagern.
Die Vorteile traditioneller Managed Services, wie die Reduzierung des Betriebsaufwands, die Beschleunigung der Agilität und die Optimierung der Betriebskosten, sind hinlänglich bekannt und erklären zum Teil, warum wir eine anhaltende Verlagerung zu Managed Services erleben. Dazu gehört auch, dass IT-Teams wertvolle Zeit gewinnen, um sich auf wichtige Geschäftsbereiche zu konzentrieren und eine bessere Kundenerfahrung zu bieten. Eine suboptimale Funktion einfach an einen Anbieter auszulagern, der diese Leistung erbringt, ist jedoch nicht unbedingt der effizienteste Weg für Finanzdienstleister, um die gewünschten Ergebnisse zu erreichen.
Softwarebasierte Managed Services erweitern die Möglichkeiten des traditionellen Managed-Services-Ansatzes und bieten darüber hinaus erhebliche zusätzliche Vorteile. Erreicht wird dies durch einen gemeinsamen Ansatz der Dienstleistung und der zugrundeliegenden Software, um moderne Plattformen zu entwickeln, bereitzustellen und zu verwalten, die den Geschäftsanforderungen im Wandel besser gerecht werden. Ziel ist es, die Grösse des Anbieters und seinen Fokus auf Software in Verbindung mit branchenüblichen Best Practices und Investitionen in Prozesse, Tools und Automatisierung zu nutzen, um den Kunden dabei zu helfen, den grösstmöglichen Nutzen aus ihrer Software-Investition zu ziehen.
Dabei sind zwei Kernpunkte zu beachten:
- Den Kunden von der Lösung abschirmen und eine flexible Anwendung gewährleisten, wie zum Beispiel die Möglichkeit, Plug-and-Play-Anbieter durch eine korrekte End-Zustand-Architektur zu verbinden, so dass Banken nicht an bestimmte Anbieter gebunden sind.
- Ein breiteres offenes Banking-Ökosystem fördern, in dem die Nutzerfreundlichkeit verbessert und die Funktionen sowohl durch die Bank (den Kunden) als auch durch Partner oder den Anbieter erweitert werden können.
Wie ein softwaregestützter Managed-Services-Anbieter den Innovationsprozess beschleunigen kann
Mit einem einzigen Anbieter, der über ein klar definiertes Servicebereitstellungsmodell die End-to-End-Verantwortung übernimmt, können Finanzinstitute sicherstellen, dass sie qualitativ hochwertige Software erhalten. Dies gibt ihnen mehr Raum für Innovationen und wertschöpfende Initiativen, um sich von der Konkurrenz abzuheben.
Um die Vorteile eines softwaregetriebenen Ansatzes für Managed Services nutzen zu können, sollten Finanzdienstleister überlegen, wie sie den Erfolg maximieren können. Ein wichtiger Aspekt ist die Unternehmenskultur. Finanzinstitute müssen bereit sein, ihr Betriebsmodell anzupassen. Statt vollständige Kontrolle zu haben, müssen sie einen Teil der Verantwortung an einen vertrauenswürdigen Partner übertragen. Dadurch werden ihre Teams von operativen Aufgaben entlastet und können sich auf Innovation konzentrieren.
Es ist vielmehr eine strategische Partnerschaft, die auf die Bereitstellung einer ergebnisorientierten Dienstleistung ausgerichtet ist, als eine traditionelle Kunden-Lieferanten-Beziehung. Diese Art von Modell wird besonders wichtig, wenn sich IT-Teams vom traditionellen "Buy, Build & Customize"-Modell wegbewegen und zu Dirigenten ihres Technologie-Ökosystems werden, die verschiedene Technologien, Servicemodelle und externe Partner orchestrieren, um Innovationen zu beschleunigen. Dies erfordert einen Paradigmenwechsel bei der Integration, bei dem das traditionelle „Point-to-point“-Modell durch ein modernes, geschäftsorientiertes, offenes Servicekonzept ersetzt wird. Die Reduzierung der Legacy-Integration und der Fehlerpunkte erhöhen die Wartbarkeit und Sicherheit der Lösung.
Digitaler Wandel im Finanzsektor
Anbieter von Managed Services müssen nachweisen können, dass sie über die Kompetenz und Fähigkeit verfügen, Daten sicher zu verwalten. Darüber hinaus müssen sie Möglichkeiten zur Skalierung bieten, die es dem Unternehmen ermöglichen zu wachsen. Und schliesslich sollten Finanzinstitute bei der Auswahl von Managed-Services-Anbietern auch die Nachhaltigkeit der Dienstleistung aus ESG-Perspektive prüfen. Sie sollten sicherstellen, dass Vision und Richtlinie für ESG des ausgewählten Anbieters mit der eigenen Vision und den unternehmensinternen Richtlinien übereinstimmen.
Um den richtigen Anbieter von Managed Services zu finden, sollte sich ein Finanzinstitut die folgenden Fragen stellen:
- Kann der Anbieter fehlerfreie Software für meine wichtigsten Anwendungsfälle und Integrationen liefern?
- Kann der Anbieter meine Cloud-Transformation vorantreiben?
- Kann der Anbieter einen dauerhaften Service anbieten, der die Gesamtbetriebskosten senkt und die Qualität verbessert?
- Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit, um die bereits erworbene Software optimal zu nutzen?
- Und schliesslich: Können neue Partner und Funktionen reibungslos auf den Markt gebracht werden und so die Kompetenzen der Kunden und die Erfahrungen der Endnutzer verbessert werden?
Es ist unvermeidlich, dass der Finanzsektor immer digitaler wird. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Finanzinstitute und Banken in der Lage sein, innovative Technologien und softwarebasierte Managed Services zu nutzen. Wer sich dem digitalen Wandel verschliesst und diese Chancen nicht nutzt, läuft Gefahr, den Anschluss zu verpassen und im Wettbewerb zurückzufallen.