Internationaler Frauentag

Ist die unternehmerische Zukunft der Schweiz weiblich?

Drei Unternehmerinnen vor dem Laptop, sie freuen sich

Ja, sagt eine aktuelle Studie, mit der Begründung: Jede dritte Frau (34 %) in der Schweiz hat den Wunsch, ein eigenes Unternehmen zu gründen.

Die unternehmerische Zukunft der Schweiz ist weiblich: Jede dritte Frau (34 %) trägt den Wunsch in sich, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Dies zeigt eine aktuelle Studie, die Mastercard zum Internationalen Frauentag herausgegeben hat.

Trotz Herausforderungen auch hierzulande beweisen viele Frauen Tatkraft und Innovationsgeist. Die Umfrage zeigt nicht nur Potenziale auf, sondern auch Wege, wie der Unternehmergeist von Frauen weiter gestärkt werden kann.

Warum Frauen den Schritt in die Selbständigkeit wagen

Unternehmertum hat in der Schweiz eine lange und vielfältige Tradition. Für viele Frauen ist der Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit (55 %) und die Möglichkeit, mehr zu verdienen (58 %), die grösste Motivation. Besonders Millennials (59 %) setzen auf diesen Weg, um ihre beruflichen Ziele zu verwirklichen, während dieses Ziel für die Gen Z (46 %) und Generation X (50 %) weniger im Vordergrund steht.

Unternehmerinnen in der Schweiz: Chancen nutzen, Hürden überwinden

Frauen in der Schweiz verfolgen mit grosser Entschlossenheit ihren Wunsch nach Eigenständigkeit und Unternehmertum. Trotz finanzieller Herausforderungen – 56 Prozent sehen Kapitalmangel als Hürde – und einer gewissen Risikoscheu (32 %), gehen viele Gründerinnen ihren Weg. Besonders erfreulich ist die Zuversicht: 76 Prozent der Unternehmerinnen erwarten in den kommenden fünf Jahren ein Umsatzwachstum – deutlich mehr als ihre männlichen Kollegen (66 %).

Eher bedenklich ist hingegen, dass viele junge Frauen aus der Generation Z ihren Platz im Unternehmertum (46 %) hinterfragen. Doch der wachsende Erfolg weiblicher Gründerinnen zeigt, dass es zunehmend Vorbilder gibt. Strukturelle Herausforderungen, wie der Schutz von Innovationen, bestehen zwar (21 Prozent berichten von Hindernissen bei Patenten), doch die Dynamik und der Optimismus der Gründerinnen lassen auf eine weiterhin positive Entwicklung schliessen.



Digitale Kompetenz als zentraler Schlüssel zum Wachstum für Unternehmerinnen

Neben finanziellen Aspekten spielt der souveräne Umgang mit digitalen Werkzeugen eine zentrale Rolle für den Erfolg von Unternehmerinnen. Der Zugang zu technologischer Infrastruktur ist dabei ein entscheidender Faktor: 28 Prozent der befragten Unternehmerinnen sehen Herausforderungen bei essenziellen digitalen Infrastrukturen wie Zahlungssystemen. Und 31 Prozent sind unsicher, welche digitalen Lösungen für ihr Geschäft am besten geeignet sind.

Dennoch zeigt sich klar: Digitale Kompetenz trägt wesentlich zu effizienteren Geschäftsabläufen und erhöhter Wettbewerbsfähigkeit bei. Frauen, die digitale Tools regelmässig nutzen, profitieren von spürbaren Vorteilen.  

Aber auch das Selbstvertrauen im Umgang mit digitalen Werkzeugen ist entscheidend. 41 Prozent der Frauen – doppelt so viele wie Männer (20 %) – sehen grösseres Selbstvertrauen im Umgang mit digitalen Werkzeugen als entscheidend für ihren Unternehmenserfolg.

KI als treibende Kraft? Potenzial erkannt, Vertrauen bleibt eine Hürde

Unternehmerinnen in der Schweiz setzen zunehmend auf Künstliche Intelligenz: 50 Prozent nutzen KI täglich – und 53 Prozent sind überzeugt, damit Zeit und Kosten zu sparen. Gleichzeitig greifen 54 Prozent auf KI zurück, wenn sie unsicher über den weiteren Kurs einer Entscheidung sind.

Dennoch sehen nur 45 Prozent das Potenzial von KI – der tiefste Wert im europäischen Vergleich, gemeinsam mit Österreich (45 %) und Dänemark (41 %). Ein zentrales Hindernis bleibt das Vertrauen: 28 Prozent der Unternehmerinnen verzichten auf KI, weil sie ihr misstrauen.

Unterstützung, die den Unterschied macht

Gezielte Unterstützung kann den Weg in die Selbständigkeit erheblich erleichtern. Frauen und Männer sehen dabei zwei Faktoren als besonders wertvoll: Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner, die sie begleiten (25 %), sowie eine festgelegte Zeit für die Entwicklung ihres Unternehmens (20 %).

Für Frauen spielt zudem die Anerkennung ihrer Geschäftsideen im Arbeitsumfeld eine zentrale Rolle. Fast ein Fünftel (19 %) gibt an, dass mehr Unterstützung für ihre Ideen am Arbeitsplatz den Schritt in die Selbständigkeit begünstigen würde.

«Frauen in der Schweiz haben das Potenzial, die Wirtschaft mit ihren Ideen und ihrem starken Unternehmergeist massgeblich zu prägen», sagt Dr. Daniela Massaro, Country Managerin Mastercard Schweiz. «Unsere Studie zeigt, dass wir noch viel tun müssen, um Barrieren abzubauen und Gründerinnen den Zugang zu Kapital, Wissen und digitalen Tools zu erleichtern. Wir setzen uns aktiv für mehr Chancengleichheit und eine digitale Wirtschaft ein, in der Frauen nicht nur gründen, sondern sich nachhaltig weiterentwickeln und erfolgreich sein können.»