Søren Mose

«In vier Jahren wird Twint in der Schweiz so weit verbreitet sein wie Mobilepay in Dänemark»

Bild: Twint | Søren Mose

Søren Mose ist seit Dezember 2017 Präsident des Verwaltungsrates von Twint. Der Däne ist davon überzeugt, dass Mobile Payment in der Schweiz dem Beispiel seines Heimatlandes folgen wird.

In Dänemark ist das Bezahlen übers Smartphone beliebt, verbreitet und Alltag. Die meistgenutzte App hört auf den Namen Mobilepay, ist von der Danske Bank entwickelt und im Frühling 2013 in den Markt gestellt worden.

Bereits vier Monate nach der Lancierung waren 500'000 Nutzer mit im Boot. Heute sind 3.7 Millionen Dänen aktiv mit Mobilepay unterwegs und die Bezahl-App verzeichnet 214 Millionen Transaktionen pro Jahr.

Dänemark und die Schweiz

Nutzen rund zwei Drittel der Gesamtbevölkerung in Dänemark Mobilepay, hat die Schweiz mit aktuell knapp 9 Prozent Twint-Usern (750'000 registrierte Nutzer) noch einiges aufzuholen. Die Dänen haben mit Mobilepay vier Jahre Vorsprung im Vergleich zu Twint, das in der heutigen Form erst ein Jahr alt ist. Twint ist allerdings am 2. April 2017 nicht bei Null gestartet, durch die Fusion Twint/Paymit war bereits eine Kunden- und Nutzerbasis vorhanden.

Søren Mose, der Verwaltungsratspräsident von Twint, glaubt, dass sich Mobile Payment innerhalb dieser vier Jahre in der Schweiz ähnlich entwickeln wird wie in Dänemark und sieht insbesondere für Twint eine erfolgreiche Zukunft:
 

In vier Jahren wird Twint so verbreitet sein wie Mobilepay, aber man wird Twint vielfältiger nutzen können als Mobilepay


Das Statement stammt aus einem Interview, das Twint mit dem neuen VR-Präsidenten geführt und am 20. April 2018 publiziert hat. 

Mobile Payment in der Schweiz

Frühere und aktuelle Studien nähren positive Prognosen, der Durchbruch fürs Bezahlen mit dem Smartphone ist bereits mehrfach prognostiziert, bisher jedoch von der Realität schlicht ignoriert worden. Herr und Frau Schweizer halten vorderhand an ihren Gewohnheiten fest, zahlen gerne bar oder nutzen Karten, der Anteil des mobilen Bezahlens übers Smartphone mochte bisher nicht sprunghaft wachsen.

Dass sich das Zahlungsverhalten ändern wird, steht ausser Frage – einzig Entwicklung und Tempo sind bisher hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Gut möglich, dass ab einer erreichten kritischen Masse ein Stein ins Rollen kommt, der den Rest der abstinenten Schweizer Bevölkerung ebenfalls in Massen mitreisst.

Nach der Prognose von Søren Mose bleiben für Twint, Apple Pay, Samsung Pay, Alipay, Wechat Pay und andere Player immerhin vier Jahre, um mit vereinten Kräften Wind in die Segel eines neuen Zahlungsverhaltens zu blasen. Kommt die Armada in Fahrt, spielt nachher wieder jeder für sich. Auch dann bleibt es spannend, wer sich absetzen kann und in der Regatta ganz vorne segelt.