Challenger-Banken

Swissquote und Postfinance haben abgeliefert: die Finanz-App Yuh – mit Potenzial zum Yuhuu

Junge Frau mit der Finanz-App Yuh auf dem Smartphone
Bild: Yuh

Seit heute hat die Schweiz eine neue Banking- und Finanz-App – wir haben einen vertieften Blick auf App und Funktionen geworfen.

Mit Yuh geht ein weiterer Player in den Markt, der das Banking, eingepackt in eine App, neu definieren soll. Bemerkenswert an der neuen App auf den ersten Blick: das Banking wird nicht neu definiert. Yuh will sehr viel mehr. So viel mehr, dass Nutzerinnen und Nutzer dem Banking in der gewohnten Form praktisch nicht begegnen. Die App positioniert sich als smarter Begleiter für das finanzielle Leben. Mit beeindruckenden Leistungen und Funktionen – die man nutzen darf, aber nicht nutzen muss. Sie sind einfach da, wenn man sie braucht. Sie drängen sich nicht auf, wenn sie nicht benötigt werden.

Die Yuh-App und ihre Funktionen

Zur Basis gehören das Konto mit allen notwendigen Funktionen und die Debitkarte, weil man das eine wie das andere einfach braucht. Die persönlich IBAN gibt's natürlich dazu. Alle benötigten Zahlungs- und Überweisungs-Optionen inklusive P2P-Zahlungen sind in komfortabler Ausführung mit an Bord. Dann ist bereits fertig mit Standard, die Aussergewöhnlichkeiten können beginnen.

Fremdwährungen
In der viersprachigen App lassen sich zwölf Fremdwährungen im Konto halten und verwalten. Werden Fremdwährungen nicht gebraucht, stehen sie nicht im Wege. 

Sparen
Yuh bietet seinen Nutzerinnen und Nutzern ohne Begrenzung so viele Spartöpfe, wie sie sich wünschen, um verschiedene individuelle Ziele zu erreichen. Für Patenkind, Ferien, Auto, die neue Küche, für was auch immer. Ohne Limitierung können Sparprojekte eröffnet oder wieder gelöscht werden. Einstellbare Automatismen sorgen dafür, dass gewünschte Beträge regelmässig im richtigen Spartopf landen.

Aktienhandel
Zum Start bietet die App um die 100 Aktien, die gekauft, gehalten und verkauft werden können. Populäre Blue Chips aus der Schweiz, Europa oder den USA. Das Angebot soll laufend erweitert werden. Wer lieber auf ETFs setzt, ist mit dabei. Wer in Trendthemen investieren möchte, ebenfalls. Zum Beispiel grüne Energie, Online Gaming, Global Recycling oder Fonds aus anderen Bereichen.

Kryptowährungen
Die App hält zwölf Kryptowährungen bereit, die gekauft, gehalten und verkauft werden können. Auch im Kryptobereich wird das Angebot wachsen. Investitionen in Kryptowährungen sind auch mit kleinem Geld möglich, niemand muss "ganze" Token kaufen.

Das Onboarding

Wer über ein Konto bei Postfinance verfügt, trift auf ein sehr schlankes und schnelles Onboarding. In unserem Fall war das Onboarding in wenigen Minuten durch und das Konto eröffnet, ohne Pass, Scans oder andere Identifikationshürden – die Postfinance kennt ihre Kunden, doppelte KYC-Prozesse sind nicht notwendig. 

Look & Feel

Die App kommt sehr aufgeräumt daher, wirkt leicht, luftig, frisch und auf unaufdringliche Weise fröhlich. Das Handling ist intuitiv und angenehm – vieles ist über Drag & Drop möglich, mühsames "Töggelen" entfällt.

Ob man Auswertungen, Spartöpfe, Investitionen oder das Karten-Management auf dem Monitor haben möchte – die Macherinnen und Macher haben es geschafft, alle Funktionen auf einen Blick und Klick verfügbar zu machen, ohne dass Nutzer dabei die Übersicht verlieren.

Der Oberfläche ist anzumerken, dass UX-Design und Technologie von den jeweils richtigen Spezialisten entwickelt worden sind, die sich ausgetauscht haben, ohne einander ins Handwerk zu pfuschen. Im Resultat ist eine solide Lösung mit hohem Komfort und Spassfaktor entstanden, Gamification-Elemente inklusive.

Kosten und Gebühren

Kontoführung, Zahlungen, P2P-Überweisungen und Debitkarte bleiben kostenlos, Grundgebühren gibt's keine. Die grossen Mütter mit wachsendem Gebührenhunger nehmen eine Teil-Kannibalisierung offensichtlich in Kauf, was sich längerfristig auszahlen kann.

Währungswechsel erfolgt zum tiefen Interbankenkurs mit einem Zuschlag von 0.95 Prozent. Gebühren für den Kauf oder Verkauf von Aktien liegen bei 0.5 Prozent, für Kryptowährungen bei 1 Prozent.

Das Gebühren-Modell wird mit  “Low-to-no-fees” beschrieben, das heisst in der Lesart von Yuh: keine Gebühren wo immer möglich und tiefe Gebühren, falls welche anfallen müssen – und dabei jederzeit volle Transparenz.

Das Versprechen der vollen Transparenz wird eingehalten, bei jeder Transaktionen sind die Gebühren separat ausgewiesen und im Total jeweils enthalten.

Mit Swissqoin eine eigene Kryptowährung mit an Bord

Die 13. Kryptowährung ist eine neue Schweizer Kryptowährung und die Hauswährung von Yuh. Die ersten 500 Swissqoins gibt's kostenlos mit der ersten Einzahlung von 500 Franken auf das Konto. Die Währung kann in Kurs und an Wert nicht verlieren, weil Yuh regelmässig einen Teil des Umsatzes der eigenen Kryptowährung gutschreibt. 

Mit Aktivitäten auf der App können zusätzliche Swissqoins dazuverdient und die Kryptowährung kann auch mit anderen Nutzern getradet werden. Und natürlich können gesammelte und angesparte Swissqoins jederzeit auch verkauft werden. 


Intermezzo mit Yuh-CEO Markus Schwab

In der Schweiz gibt's viele Banken – warum hat es gerade Swissquote und Postfinance gebraucht, um etwas wirklich Neues zu schaffen?

Viele haben nicht den Mut, sich selbst zu disruptieren

Sie haben vor allem junge Zielgruppen im Visier, richtig?

Nein, digital affine Menschen, die gibt's in jeder Altersgruppe


Warum die App gut geworden ist

Die beiden grossen Mütter, Swissquote und Postfinance, haben der App die Chance gegeben, gut zu werden. Yuh ist ein Startup-Projekt, eine FinTech-Entwicklung und Yuh agiert in der eigenständigen Company (Yuh AG) als Challenger-Bank. Ohne erhöhte Rücksicht auf unterschiedliche Unternehmens-Kulturen oder individuelle Befindlichkeiten von Bankmanagern der beiden Muttergesellschaften nehmen zu müssen, welche das Unternehmen Yuh AG je zur Hälfte besitzen.

Ein Team um CEO Markus Schwab hat die App auf der grünen Wiese entwickelt und zur Marktreife gebracht. Die DNA und die Denke eines Startups ist der App anzumerken. Es ist keine Banklösung in Startup-Verkleidung. Es ist eine frisch gedachte und moderne Finanz-App, entwickelt von motivierten Macherinnen und Machern. Motivert offensichtlich (auch) deshalb, weil sie ohne limitierende Vorgaben und Einschänkungen, ohne eingebaute Bremsen und ohne aufgesetzte Scheuklappen agieren dürfen.

Fazit

Yuh hat die hochfliegenden Erwartungen erfüllt und übertroffen. Die App braucht sich hinter keiner der bestehenden Lösungen von klassischen Banken oder von Challenger-Banken zu verstecken. Yuh hat bereits zum Start mehrere Yuhuu-Komponenten im Programm, die gut im Markt ankommen dürften.

Mit dem geplanten weiteren Ausbau und zusätzlichen Funktionen kann die App an Schlagkraft noch deutlich zulegen. Wir betrachten Yuh als innovatives und auch brisantes Produkt, das tatsächlich neue Bewegung in den Finanzmarkt bringen kann. Vor allem auch deshalb, weil der Spagat der richtigen Rollenverteilung offenbar geglückt ist und mit zum Konzept gehört.

Die Joint Venture-Partner Swissquote und Postfinance haben Know-how und Kapital eingebracht sowie Spielraum eingeräumt, damit ein Startup auf der grünen Wiese eine wirklich gute Challenger-Bank bauen kann (unter der Banklizenz von Swissquote). Die beiden Mutter-Gesellschaften verfügen über den Hintergrund, eine grosse Kundenbasis und auch über die finanziellen Mittel, um die Schweiz und später auch die Welt erfahren zu lassen, welche App gerade dabei ist, das "traditionelle Banking und die heutigen Konventionen im Finanzbereich zu challengen".