FinTech, InsurTech & RegTech

FHNW lanciert den ersten FinTank und die Schweiz bekommt mit Cornelia Stengel eine neue Professorin

Prof. Dr. Tobias Hüttche und Prof. Dr. iur. Cornelia Stengel
Prof. Dr. Tobias Hüttche und Prof. Dr. iur. Cornelia Stengel (Bild: FHNW)

Die Juristin Cornelia Stengel übernimmt als Gastprofessorin die Leitung des neuen FinTanks der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW).

Gleich zwei bemerkenswerte Nachrichten kommen heute aus den Hallen der Fachhochschule Nordwestschweiz.

Zum einen: Die FHNW startet eine Initiative und lanciert den ersten FinTank in der Schweiz. Zum anderen: Die Fachhochschule Nordwestschweiz hat Dr. Cornelia Stengel per 1. Januar 2020 den Titel einer Professorin verliehen. Als erste Gastprofessorin der Hochschule für Wirtschaft (HSW) wird sie mit der Leitung des neu geschaffenen FinTanks am Institut für Finanzmanagement in Basel betraut. 

Warum braucht die Schweiz einen FinTank?

Nach Lesart der Fachhochschule Nordwestschweiz deshalb: Neue Technologien und digitale Geschäftsmodelle revolutionieren die Finanz- und Versicherungsbranche. Neben ökonomischen und technologischen Aspekten ist beim Thema FinTech auch die rechtliche und regulatorische Perspektive von hoher Relevanz. So stellen sich grundsätzliche Fragen zur Ausgestaltung des Finanzmarkt- bzw. Finanzdienstleistungsrechts sowie zur Datenschutzgesetzgebung. Und genau hier setzt der neu lancierte FinTank an:

Mit diesem Think Tank schafft die FHNW ein schweizweit einzigartiges, interdisziplinäres und unabhängiges Kompetenzzentrum für rechtliche und regulatorische Fragen rund um das Thema FinTech und InsurTech.

Prof. Dr. Tobias Hüttche, Leiter des Instituts für Finanz-management der Hochschule für Wirtschaft FHNW, Basel, hat diese Initiative gestartet und fasst die Motive für den neu gegründeten FinTank mit folgenden Worten zusammen:

«Bei der Digitalisierung bewegt uns bislang vor allem die Technik und wir fragen: können wir das? Heute diskutieren wir auch über rechtliche Konsequenzen: dürfen wir das? Und nach meiner Überzeugung werden und müssen wir uns auch ethischen Fragen stellen: wollen wir das?

Antworten darauf findet man nicht alleine und schon gar nicht aus nur einer Optik. Dazu braucht es mehr – mehr Menschen und mehr Perspektiven. Diese bringen wir in unserem neuen FinTank zusammen – nach unsere Mission: thinking Fin, Tec and Reg.»

Wer leitet den neuen FinTank?

Cornelia Stengel ist Juristin und Co-Director von Swiss FinTech Innovations (SFTI). Als Rechtsanwältin und Partnerin bei der Kanzlei Kellerhals Carrard Zürich gehören zu ihren bevorzugten Tätigkeits-gebieten das Finanzdienstleistungs-, Finanzmarkt- und Datenschutzrecht. 

Die Juristin wirkt an vorderster Front bei der Entwicklung neuer Finanzdienstleistungen mit, insbesondere bei der rechtlichen Ausgestaltung verschiedener elektronischer Zahlungssysteme – sie publiziert auch in diesem Bereich. Cornelia Stengel ist mit zahlreichen Themen in verschiedenen Verbänden und Gruppen engagiert, zudem steht sie als Speaker regelmässig auf nationalen und internationalen Bühnen.

Neben weiteren Artikeln hat Cornelia Stengel Ende 2018 auf MoneyToday.ch ihre Gedanken zur Notwendigkeit von interdisziplinären Teams publiziert. Ihre Intentionen bekommen mit dem FinTank der Fachhochschule Nordwestschweiz, dessen Leitung sie als Professorin übernimmt, eine neue Plattform. Und damit zusätzliche Dynamik und Möglichkeiten, welche der Finanzindustrie Nutzen bringen werden.

Wir haben nachgefragt, welche Ziele die Juristin und Professorin mit diesem Think Tank und mit der Leitung des neuen FinTanks der Fachhochschule Nordwestschweiz verbindet. 

Prof. Dr. iur. Cornelia Stengel zum Thema:

«Ich freue mich sehr auf diese Herausforderung. FinTank bietet genau das, wofür ich mich schon lange einsetze: die Möglichkeit, in interdiszipliären Teams spannende Projekte der Finanzbranche aus technologischer, ökonomischer und rechtlicher Sicht zu begleiten und zu unterstützen.»

Eine starke Initiative

Interdisziplinäre Teams kommen auf andere Weise zu anderen Ergebnissen im Vergleich zu homogen zusammengestellten Gruppen. Letztere sind sich schneller einig, weil alle Teilnehmer aus einer ähnlichen Perspektive heraus argumentieren. Dabei werden neue Blickwinkel oder ungewohnte Betrachtungen oftmals ausgeblendet, nicht diskutiert und zentral wichtige Aspekte "fallen durchs Sieb". Das sind Auslassungen, welche wir uns in Zeiten der Digitalisierung und den damit verbundenen Herausforderungen, hohen Ansprüchen und Zielen, schlicht nicht mehr leisten können.

Mit dem FinTank installiert die Fachhochschule Nordwestschweiz ein interdisziplinäres und unabhängiges Kompetenzzentrum für rechtliche und regulatorische Fragen rund um das Thema FinTech und InsurTech. Mit der Leitung durch eine sehr engagierte und integrative Macherin mit zahlreichen Erfolgsausweisen, ist der Boden dafür gelegt, dass der FinTank nicht im Stadium blosser Ideen und Absichtserklärungen steckenbleiben wird.

Die Finanzindustrie bewegt sich in sehr anspruchsvollen Umfeldern. Die Herausforderungen nehmen zu und damit auch die Fragen, auf die intelligente Antworten gefunden werden müssen – im Sinne von pragmatischen, breit diskutierten und ebenso breit abgestützten Lösungen. Der FinTank ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung – mit Cornelia Stengel im Lead kann ein grosser Schritt gelingen.