PSD2 und Open Banking – Minimalprogramm oder voller Schub?
Für die Deutsche Bank stellt sich diese Frage nicht, sie ist längst sichtbar beantwortet. Die Deutsche Bank gehört zu jenen Finanzinstituten, welche die Möglichkeiten von Open Banking seit Jahren schon vorwegnehmen, Potenziale nutzen und Terrain besetzen – ohne auf die PSD2 zu warten.
Die Deutsche Bank hat sehr früh zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht und dabei interne und externe Ressourcen klug kombiniert. Zum Beispiel mit der eigenen Digitalfabrik, die als Brutkasten für neue Ideen funktioniert, welche von internen Profis und von externen Talenten entwickelt werden. Oder mit Innovation Labs und Hackathons – beide mit dem Ziel, die besten Startups und die besten Cracks zu finden und ins digitale Ökosystem der Deutschen Bank einzubinden.
Das forcierte Plattform-Geschäft
Mit der Öffnung der Schnittstelle dbAPI Ende November geht die Deutsche Bank den nächsten konsequenten Schritt. Über diese Schnittstelle entwickeln externe Partner personalisierte Apps und Services, im Finanzbereich und darüber hinaus. Markus Pertlwieser, Digitalchef für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, bringt die Motive kurz und klar auf den Punkt:
«Mit der dbAPI bietet die Deutsche Bank ihren Kunden viele innovative Dienste – banknah, aber auch weit über das klassische Bankgeschäft hinaus. Die Bank bindet externe Partner ein und erhöht dadurch die Innovationsgeschwindigkeit beim Aufbau ihres digitalen Plattform-Geschäfts. Damit erschliessen wir neue Ertragsquellen.»
Erste Anwendungen gibt's auch schon, zum Beispiel die App des Frankfurter FinTechs Finanzguru. Die App erkennt über die Verknüpfung mit dem Bankkonto bestehende Verträge und Abos des Kunden und schlägt günstigere Alternativen vor. Mit der Zustimmung des Kunden kümmert sich die App auch gleich um die Kündigung und den Wechsel zum günstigeren Anbieter.
Die dbAPI
Die Deutsche Bank nutzt ihre Programmierschnittstelle dbAPI als als Grundlage und als Beschleuniger für den Ausbau ihres Plattform-Geschäfts. Externe Partner lassen sich schnell und sicher einbinden und das digitale Angebot der Deutschen Bank erweitert sich laufend.
Nach Angaben des Finanzinstituts haben sich bereits mehr als 1'000 Entwickler über das Entwicklerportal registriert. Startups, FinTechs und andere Unternehmen, welche die Daten- und Sicherheitsstandards der Bank erfüllen, werden freigeschaltet und können ab sofort mit realen Kundendaten arbeiten.
Die Deutsche Bank legt Wert auf die Feststellung, dass man mit dieser neusten Initiative deutlich über die regulatorischen Mindestanforderungen der PSD2 hinausgeht. Wen wundert's, die Deutsche Bank hat Open Banking schon geplant und forciert, lange bevor das Akronym "PSD2" zum allseits verständlichen Angst- oder Begeisterungsbegriff geworden ist.
Das Entwicklerportal und die dbAPI werden das digitale Ökosystem der Deutschen Bank noch schneller wachsen lassen. Startups und FinTechs freut's, die aktive Bank ebenfalls und im Zentrum stehen Kunden, welche von zahlreichen neuen Services und Funktionen mit sehr viel Komfort profitieren werden.
dbAPI: "Grow your Business with dbAPI"
Deutsche Bank: Digitalfabrik & Innovation Labs