Letzte Woche wurden in Zürich zum 8. Mal die 100 besten Startups der Schweiz gekürt. Das Zürcher Medtech Startup Ava Women erhielt den Siegerpreis zum zweiten Mal in Folge. Diese Back-to-Back-Auszeichnung mag bei Protagonisten, anderen Awards und einigen Newbies unter den 700 Gästen für ein gewisses Erstaunen gesorgt haben. Für den Organisator Venturelab um die umtriebigen Startup-Pioniere Stefan Steiner, Beat Schillig und Jordi Montserrat ist dies allerdings weder Zufall noch ein Novum.
Back-to-Back-Gewinner haben fast schon Tradition
Bereits mit L.E.S.S. aus Renens oder Housetrip, dem mittlerweile von Trip Advisor übernommenen Schweizer Pendant zum Zimmer- und Wohnungsvermittler AirBnB, figurieren Startups als Doppel-Preisträger in den Annalen des Top 100 Swiss Startup Awards.
Ausgezeichnet werden eben nicht in erster Linie one-Hit Wonder mit einer saisonal hippen Business-Idee, sondern Initiativen, welche darüber hinaus vor allem mit Beharrlichkeit bei der Verfolgung ihrer Milestones und erfolgreichen Finanzierungsrunden auffallen. Insofern ist Ava Women ein in vielerlei Hinsicht bereits etabliertes Unternehmen. Gerade deshalb nimmt es eine wichtige Rolle als Leuchtturm für die aufstrebende Garde der Jungunternehmen wahr.
Aber auch aus den beiden Lausanner Runner-ups Bestmile und Lunaphore lassen sich interessante Learnings ziehen. Im Falle von Bestmile zum Beispiel, dass eine frühe Einbindung grosser Beta-Kunden wie die SBB oder Postauto AG den Weg zum Erfolg mitunter verkürzen kann.
Das Schweizer Startup Ecosystem lebt – auch und gerade aufgrund von Diversität
Alle drei prämierten Unternehmen auf dem Podest haben Frauen in ihren Gründungsteams. Und fast 30 Prozent der Top 100 Startups weisen eine gute Diversität in ihren Management Teams aus.
Neben Ava Women figuriert mit Daphne Technology, einem Nanotech-Startup aus der Westschweiz, welches einen weiblichen Vornamen im Firmennamen trägt, ein weiteres vielversprechendes Projekt auf der Liste. Und auch beim Ausblick auf die Kandidaten fürs kommende Jahr fällt einem dieses Attribut ins Auge. Zum Beispiel bei Annanow, dem Nowtech Instant Delivery Venture, mitgegründet von Schweizer Mobile Ecosystem Pioneer Daniel Gradenegger, welches in den letzten Wochen mit einer rapide wachsenden Kundenzahl, unter anderen Confiserie Läderach, Magazine zum Globus, Interdiscount oder Media Markt für Schlagzeilen sorgte.
Viele Newcomer, Blockchain-Unternehmen in den Startlöchern
Schon in diesem Jahr war die Zahl von 47 Neueintritten auf der Top 100 Liste beachtlich. Noch finden sich aber nur vereinzelt Jungunternehmen aus der rasant wachsenden Community von Crypto- und Blockchain-Startups in dieser illustren Runde. Immerhin, mit Mona El Isa, CEO von Melonport, war eine der Leitfiguren der Crypto Valley-Szene mit ihrem Seitenhieb an die etablierten Assetmanager für einen herzhaften Schmunzler im Publikum besorgt.