Mitte Mai haben Post und SBB über ihr Joint Venture SwissSign die SwissID lanciert, die neue Generation der digitalen Identität. Wir haben ausführlich darüber berichtet – mit ebenso ausführlichem Kommentar in Richtung: Post und SBB mögen sich mit Credit Suisse, UBS und Swisscom an einen Tisch setzen, um gemeinsam über eine einheitliche Lösung nachzudenken, welche die Chance hat, die beste zu sein.
17. Mai 2017: Digital ID – Post und SBB lancieren die SwissID
Es kommt noch besser als gedacht.
Swiss FinTech Innovations hat eine Vision
Die Vision für eine Schweizer Digital Identity. Deshalb bringt Swiss FinTech Innovations SFTI alle bisher Beteiligten an einen Tisch – und noch einige neue dazu. Sehr konkret ruft der Fachverband SFTI zur gemeinsamen Lösungsfindung auf. Mit dem Ziel, dass sich das ressourcenverzehrende Paymit-/Twint-Abenteuer nicht wiederholt. Diesmal soll es anders laufen. Wenn die Pläne klappen, soll die Schweiz bis 2019 ein einheitliche digitale Identität erhalten, welche für Nutzer einfach und vor allem auch universell eingesetzt werden kann.
Die konkreten Pläne
Swiss FinTech Innovations schafft die Plattform, damit die führenden Unternehmen des Finanzplatzes Schweiz ihre Kräfte nicht zersplittern, sondern eben bündeln. Und das im direkten Austausch mit allen Involvierten, wie zum Beispiel Finanzwirtschaft, Finanztechnologie (FinTech), Wissenschaft, Dienstleistern sowie Behörden und Politik. Dazu hat SFTI eine Expertengruppe gebildet, in der Mitgliederunternehmen bereits Grundlagenarbeit zu einer Schweizer E-Identity geleistet haben – und weiter leisten werden.
Die Chancen stehen gut
Der Plan, gemeinsam etwas wirklich Grosses zu schaffen, ist ein guter Plan und deshalb eine hervorragende Initiative von Swiss FinTech Innovations. Die Chancen fürs Gelingen stehen gut, weil sich die Trägerschaft des SFTI in erster Linie aus Banken und Versicherern zusammensetzt. Also aus jenen Partnern, welche ein erhöhtes Interesse an einer starken und gemeinsamen Digital Identity haben und teilweise auch in bereits laufenden Projekten involviert sind.
Stolpersteine gibt's sicher auch, weil sich kaum in jeder Phase alle Beteiligten einig sein dürften. Gute Lösungen gehören jedoch kontrovers diskutiert und mit kompromissbereiter Streitkultur bleibt alles machbar.
Wer sagt was zur gemeinsamen Vision?
Aktuell herrscht auf allen Seiten grosse Einigkeit, wie zu hören ist und nachgelesen werden kann:
Daniel Gruber, Direktionsbereich Zentrale Dienste, Bundesamt für Justiz BJ/EJPD
«Mit seiner Gesetzgebung will der Bund die Basis für industrieübergreifende Lösungen legen, die breitabgestützt getragen werden. Der Nutzer soll neben Datensicherheit vor allem von einfachen, hoch vertrauenswürdigen Lösungen profitieren. Dann wird sich das auch im Markt durchsetzen. Die SFTI-Initiative ist aus unserer Sicht sicher ein wertvoller Ansatz.»
Nicolas Bürer, Managing Director, Digital Switzerland
«Ich begrüsse die Initiative von Swiss Fintech Innovations sehr, sich für eine gemeinsame Vision einer Schweizer e-Identity stark zu machen und alle wichtigen Player dazu an einen Tisch zu holen.»
Markus Naef, CEO, SwissSign
«Die SwissID bildet eine Basis für die Digitalisierung der Schweiz mit der wir eine längst überfällige Dienstleistung für alle Bürger, den Bund und die Unternehmen schaffen. Das offene System von SwissID verbindet Menschen und Anwendungen nicht nur mit eigenen Daten oder Services. Es ist auch offen für die nahtlose Einbindung weiterer Leistungen von Dritt-Partnern wie beispielsweise Banken oder Versicherungen. Wir unterstützen die Initiative des SFTI, sind bereit aktiv mitzuwirken und unsere Lösungen einzubringen.»
Andreas Kubli, Leiter Multichannel Management & Digitization, UBS
«Wichtig ist, dass wir aus Paymit/Twint lernen und von Beginn an eine Lösung konzipieren, die breiteste Akzeptanz findet – sowohl bei den Kunden, als auch bei allen beteiligten Industriepartnern. Diese breite Abstützung bei Industriepartnern ist auch umgekehrt wichtig, damit die Lösung möglichst viele Anwender findet. Dass die Anstrengungen, die UBS mit CS und Swisscom initiiert haben, nun mit dem SFTI in eine Plattform mündet, die eine umfassende Anzahl von Banken vereint, ist sehr zu begrüssen.»
Roger Wüthrich-Hasenböhler, Leiter Digital Business, Swisscom
«Wir arbeiten darauf hin, in der Schweiz die Kräfte zu bündeln. In diesem Sinne unterstützen wir die Vision vom SFTI sehr gerne und bringen uns aktiv ein. Eine föderale eID-Lösung muss für alle Institutionen und Kunden einfach integrier- und nutzbar sein und zudem rasch Verbreitung finden.
Entsprechend streben wir in Zusammenarbeit mit Banken den Aufbau einer digitalen Brokerplattform an. Diese verbindet Identitätsanbieter, Vertrauensparteien und Händler und vereint Lösungen zur Authentisierung, elektronischen Signatur und Bezahlung.»
Thomas Puschmann, Head of Swiss FinTech Innovation Lab der Universität Zürich
«Eine digitale Identität ist der „Schlüssel“ für alle digitalen Dienstleistungen in der Schweiz. Sie bildet nicht nur die Basis für die Umsetzung bestehender Dienste, sondern auch für die Erforschung zukünftiger innovativer Anwendungsgebiete. Die Schweiz kann sich hiermit international positionieren und profitiert von einer einheitlichen Lösung in grossem Masse.»
Die Schweiz wird profitieren von der Bereitschaft aller Beteiligten, gemeinsam an einem Strick zu ziehen. Und die kritische Masse von Anbietern und Anwendern wird mit einem gemeinsamen Projekt sehr viel schneller und sicherer erreicht.
Wer ist Swiss FinTech Innovations?
Der Verband, hinter dem vor allem Schweizer Banken und Versicherer stehen, ist im April 2016 gegründet worden – mit dem Ziel, die Schweiz zu einem international führenden Zentrum für Digitalisierung und Innovation in der Finanzbranche zu machen.
Swiss FinTech Innovations: Details zum Verband
Stichworte zum Thema im Lexikon: Digital Identity | Authentifizierung | E-ID | E-ID-Gesetz | SFTI