Passwörter sind in mehrfacher Hinsicht nicht der Sicherheit letzter Schluss. Und zweifellos wird das angreifbare Passwort über kurz oder lang endgültig durch biometrische Verfahren abgelöst. Wenn's nach Swisscom geht, eher über kurz.
Voiceprint statt Passwort
Swisscom ist bereits mit Digital Identification & Signing (DIS) im Markt und bietet damit Finanzinstituten den Service der Video- und Online-Identifizierung von Bankkunden bei der Kontoeröffnung. Nun startet Swisscom das Projekt der digitalen Identifizierung von Kunden durch Stimmerkennung. Vorerst in der eigenen Hotline, was als Pilotprojekt im Markt verstanden werden darf.
Voiceprint ist ein Verfahren, das aktuell auch verschiedene Banken in der Schweiz prüfen. Bereits in Anwendung ist die biometrische Authentifizierung über die Stimme bei Instituten wie Barclays, First Direct und HSBC. Voiceprint gehört, neben Gesichtserkennung und Fingerprint, zu den Verfahren, welche den Zahlungsverkehr durch biometrische Authentifizierung sicherer machen und das Passwort in Rente schicken sollen.
Gut möglich, dass Swisscom nach dem Pilotprojekt im eigenen Unternehmen ein Servicepaket für Kunden in der Finanzbranche schnüren wird.
So funktioniert's
Beim ersten Anruf analysiert und erfasst Voiceprint in wenigen Sekunden zahlreiche Merkmale der Stimme und der Sprechweise des Kunden. Zum Beispiel Frequenz, Geschwindigkeit, Aussprache, Akzent und mehr. Aus diesen Merkmalen entsteht ein individueller Stimmabdruck. Beim nächsten Anruf kann der Kunde aufgrund des hinterlegten Voiceprints eindeutig identifiziert werden.
Schnupfen oder Heiserkeit sollen nach Aussagen der Swisscom das Resultat nicht beeinflussen, weil Aussprache, Akzent, Sprachrhythmus und weitere Merkmale weiterhin überprüfbar bleiben. Der Stimmabdruck soll deshalb auch gegenüber altersbedingten Stimmveränderungen beständig bleiben.
Swisscom: Details zu Voiceprint
Stichworte zum Thema im Lexikon: Biometrische Authentifizierung