Der "Swiss Payment Monitor" (SPM) der ZHAW und der Universität St. Gallen gehört zu den interessantesten Studien, welche das Zahlungsverhalten der Schweizer Bevölkerung unter die Lupe nehmen.
Zum einen deshalb, weil die Erhebung in der repräsentativen Befragung in die Breite und in die Tiefe geht. Und zum anderen, weil die Resultate zum SPM halbjährlich erhoben und publiziert werden. Das schafft Kontinuität. Aktualisierte Ergebnisse, wie die Schweiz bezahlt, lüften nicht einmalig als Momentaufnahme den Vorhang, sie bleiben über Jahre zurück vergleichbar und in der Entwicklung des Zahlungsverhaltens überprüfbar.
Mobiles Bezahlen steht erstmals auf Platz 1
Gemessen an Umsatz und der Anzahl sämtlicher Transaktionen übernimmt mobiles Bezahlen in der Schweiz erstmals die Spitzenposition aller Zahlungsmittel.
In der Schweiz wird am häufigsten mit mobilen Geräten wie Mobiltelefon, Tablet oder Smartwatch bezahlt. Mit Blick auf die Gesamtzahl aller Transaktionen bedeutet das im Vergleich zur Erhebung vor sechs Monaten:
1. Mobile Geräte
26.8 Prozent (+3.5 Prozentpunkte)
2. Debitkarte
26.2 Prozent (-3.1 Prozentpunkte)
3. Barzahlung
25.7 Prozent (+0.7 Prozentpunkte)
Im Laden bleibt die Debitkarte das meistgenutztes Zahlungsmittel
Werden nur die Zahlungen vor Ort betrachtet, also Einkäufe im Laden, bleibt die Debitkarte das häufigste Zahlungsmittel – und auch Bargeld behält einen Spitzenplatz:
1. Debitkarte (nicht-mobile Nutzung)
30.1 Prozent (-3.7 Prozentpunkte)
2. Bargeld
29.9 Prozent (+0.7 Prozentpunkte)
3. Mobile Geräte
20.1 Prozent (+3.8 Prozentpunkte)
Bei Letzteren werden neben Twint-Zahlungen, die meist direkt vom Konto abgebucht werden, auch Zahlungen mit E-Wallets wie Apple Pay, Samsung Pay oder Google Pay, bei denen eine Debit- oder Kreditkarte hinterlegt ist, mitgezählt.
Kreditkarte profitiert vom Wachstum des mobilen Bezahlens
Wird weiter nach dem Abrechnungsprodukt einer Zahlung vor Ort aufgeschlüsselt, ergibt sich folgende Unterscheidung: Nach Debitkarte und Bargeld liegt die Kreditkarte mit 23.6 Prozent (+2,0 Prozentpunkte) auf dem dritten Platz. Mobile Anwendungen wie Twint, die dem Konto direkt belastet werden, liegen mit 10.8 Prozent (+3,6 Prozentpunkte) auf dem vierten Platz.
«Das zeigt, dass das Bezahlen mit Twint aber auch mit den gängigen E-Wallet-Lösungen an Supermarkt-Kassen, im Kleidergeschäft oder im Restaurant immer beliebter wird», sagt ZHAW-Zahlungsmittelexperte Marcel Stadelmann. «Bei den E-Wallets ist weiterhin mehrheitlich die Kreditkarte hinterlegt, weshalb sie vom Wachstum des mobilen Bezahlens profitiert.»
Das Zahlungsverhalten im Fokus
Der "Swiss Payment Monitor" untersucht den Gesamtmarkt und leuchtet die Unterschiede im Präsenzgeschäft (Laden) und im Distanzgeschäft (Online) jeweils separat aus. Pro Kategorie nach Zahlungsmittel und nach Abrechnungsprodukt.
Die umfangreiche Studie kann kostenlos als PDF runtergeladen werden, über den Link gleich unten.