Die Hypothekarbank Lenzburg ist regelmässig im medialen Branchengespräch, wenn's um Digitalisierung, Digitale Transformation und ums Banking der Zukunft geht.
Mit im Gespräch ist jeweils CEO Marianne Wildi, welche den Digitalisierungs-Kurs der HBL aktiv vorantreibt und sich deshalb nicht mit Plänen und Absichtserklärungen aufhält, vielmehr Fakten schafft und durch konkrete Digitalisierungs-Projekte auffällt.
Marianne Wildi ist eine digitale Serientäterin, welche in ihrer Regionalbank den Spagat und das Kunststück schafft, traditionelles Banking mit der Plattform und dem Ökosystem einer Digitalbank zu verbinden. Offensichtlich so ansteckend lustvoll, dass interne Mitarbeiter mit Begeisterung mitmachen und im selben Boot sitzen. Nicht als sitzende Gäste, sondern als aktive Ruderer. Und offensichtlich so pragmatisch, dass Kooperationen mit externen FinTechs und Startups regelmässig und oftmals eher schnell zu konkreten digitalen Services führen, die es vorher noch nicht gab.
Banking der Gegenwart und Banking der Zukunft als Symbiose
Eine interessante Momentaufnahme ist Chefredaktor Marc Landis gelungen, der Marianne Wildi für die Netzwoche zum ausführlichen Gespräch gebeten hat. Wildi spricht in diesem Interview auch Themen an, welche aktuell in der gesamten Branche engagiert diskutiert werden.
Die Betrachtung zur Blockchain
Als aktive Mitspielerin in der Blockchain-Technologie glaubt Marianne Wildi, dass die Blockchain das Potenzial hat, auch die Gebührenlandschaft im Banking grundlegend zu verändern. Und sie ist der Ansicht, dass alle Banken sich überlegen sollten, wie sie damit umgehen möchten und wie sie sich verändern müssen. Zum Blockchain-Engagement der Hypothekarbank Lenzburg meint Wildi:
Verweigerung wird die Entwicklung nicht aufhalten. Wenn ein Angebot gut ist und sich durchsetzt, dann können wir uns noch so dagegen stemmen, aber kommen wird es trotzdem. Deshalb haben wir uns entschlossen, mit dem Wind zu segeln statt dagegen.
Die Haltung zu Bankkonten für Blockchain Startups
Die Hypothekarbank Lenzburg gehört zu den wenigen Banken in der Schweiz, welche den Zugang zu Bankkonten für Blockchain Startups geöffnet haben. Die Nähe zu FinTech-Unternehmen und Startups hat auch zur Einsicht geführt, dass die HBL "als Regionalbank nicht nur Malern und Schreinern ein Zahlungskonto fürs Geschäft anbieten will, sondern eben auch Jungunternehmen im Blockchain-Bereich".
Marianne Wildi stellt fest, unter den Banken irgendwie die Meinung vorherrschte oder immer noch vorherrscht, man dürfe für Blockchain-Startups keine Konten eröffnen – sie stellt eine simple Frage und liefert eine pragmatische Antwort:
Warum eigentlich nicht? Also klärten wir das vertieft ab. Schliesslich machen wir ja nichts anderes als ein traditionelles Schweizer Bankkonto in Schweizer Franken zu eröffnen, damit die Unternehmen Löhne, Miete etc. bezahlen können.
Es geht dabei um die nötigen KYC-Abklärungen und um die Einhaltung des Geldwäschereigesetzes. Aber daran müssen wir uns ja bei allen Kunden halten, egal ob sie im Bereich Blockchain tätig sind oder nicht.
Die Meinung zu ICOs
Marianne Wildi thematisiert die "grosse Angst" der Banken vor ICOs, im Zusammenhang mit dem Kauf von Tokens und damit mit Geldern, die von zweifelhafter Herkunft sind. Wildi relativiert diese Ängste:
Wenn ein Kunde mit dem Geldkoffer zur Bank kommt, muss er auch nachweisen, woher das Geld kommt. Dasselbe gilt für ICOs. Und das können wir durch saubere Prozesse und ein umsichtiges Vorgehen kontrollieren. Wir haben normale Geldwäscherei-Überwachungsprozesse – bei Blockchain-Firmen schauen wir einfach etwas genauer hin.
Das Interview in der Netzwoche streift zahlreiche Themen und Betrachtungen rund um klassisches und digitales Banking. Im voller Länge zu lesen über den Link gleich unten.