Ein Kommentar von Dr. Tillmann Lang, Co-CEO und Co-Gründer von Yova
Was haben eine französische "Zero Waste Attitude", ein deutscher "Upcycling Markt" und österreichisches "Radln in die Kirche" gemeinsam? Sie alle sind Projekte und Initiativen, die im Zuge der Europäischen Nachhaltigkeitswoche vorgestellt und durchgeführt werden. Diese findet 2020 vom 20. bis 26. September statt. Ursprünglich von den Umweltministern der drei oben genannten Länder ins Leben gerufen, wird das Programm der Woche zwischenzeitlich von zahlreichen Europäerinnen und Europäern ganz unterschiedlich mit Leben gefüllt. Auch die Schweiz ist mit von der Partie.
Im Fokus stehen Veranstaltungen, Aktivitäten und Projekte, die den dringenden Themen Nachhaltigkeit und Umwelt mehr Beachtung und Scheinwerferlicht schenken. Was sie alle zusammenhält, sind die Agenda 2030 und die 17 nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO, die Sustainable Development Goals (SDG). Ihr Ziel: unseren Alltag und unsere Welt nachhaltiger zu gestalten und den globalen Herausforderungen Armut und Klimawandel gemeinsam den Kampf anzusagen. Das ist auch wichtig. Denn um bevorstehende Umweltkatastrophen abzuwenden, befinden wir uns in vielen Bereichen noch lange nicht da, wo wir sein sollten und müssen zusammenarbeiten.
809 Initiativen aus 14 europäischen Ländern
Auf der offiziellen Plattform werden alle Initiativen publiziert und einem grossen Publikum zugänglich gemacht. Durchscrollen lohnt sich, teilnehmen noch mehr. Das Spannende ist, dass der Grossteil der Projekte nicht von kommerziellen Organisatoren, sondern von Bürgerinnen und Bürgern initiiert ist, die nun Gleichgesinnte suchen, um gemeinsam einen Unterschied zu machen.
In Grossbritannien versuchen junge SDG Leaders beispielsweise, Studentinnen und Studenten für die 17 Nachhaltigkeitsziele und ein bewussteres Leben zu begeistern. Eine schwedische Organisation diskutiert die Rolle von Kunstperformances zur Steigerung des gesellschaftlichen Umwelt-Bewusstseins. Und in Polen lädt das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung zum Forum "Nachhaltigkeit in Zeiten der Corona-Krise" ein, bei dem aktuelle Herausforderungen besprochen und Antworten gesucht werden. Dieses Thema betrifft uns alle.
Der Unterschied beginnt im Kleinen
Was die Nachhaltigkeitswoche zeigt: Auch wenn die Herausforderungen gross sind: Jeder von uns kann im Alltag einen wesentlichen Beitrag leisten. Hier unsere Top 5:
- Bewusst konsumieren. Egal, ob bei Lebensmitteln, Kleidung, Energie, Verkehrsmitteln oder Finanzdienstleistungen.
- Verschwendung und Abfall reduzieren, wo immer möglich.
- Politikerinnen und Politiker wählen, die sich für Nachhaltigkeit und Umwelt einsetzen.
- Weniger – oder noch besser – gar kein Fleisch und Meerfisch essen.
- Und das Wichtigste: Nicht wegschauen und denken, man wäre zu bedeutungslos, um einen Unterschied zu machen. Denn das stimmt nicht.