Das Zürcher Startup Inyova, als Yova gestartet und seit 2018 im Markt, ist mit seiner Impact Investing-Plattform schnell gewachsen. Die Bewegung und die Welle der nachhaltigen Anlagen hat das FinTech genutzt und heute in der Schweiz bereits über 5'000 Kundinnen und Kunden an Bord – mit einem verwalteten Vermögen im dreistelligen Millionenbereich.
Im Mai 2021 hat Inyova eine Finanzierungsrunde über 11 Mllionen Franken abgeschlossen, im Juni ist das FinTech in Deutschland gestartet und neu stellt das Startup mit einem nachhaltigen Produkt den Fuss in den Schweizer 3a-Vorsorge-Markt.
Ein vollständig nachhaltiges 3a-Produkt
Das neue Angebot soll im Herbst 2021 verfügbar sein und erstmals die Möglichkeit bieten, auch bei der Vorsorge über die Auswahl von Einzelaktien einen nachhaltigen Impact zu schaffen. CEO und Co-Gründer Tillmann Lang zum neuen Produkt:
3a ist damit in einer neuen Dimension angekommen –neben dem Steuervorteil liefert das Produkt einen nachhaltigen Impact, ohne Kompromisse bei der Rendite machen zu müssen
Das Interesse scheint gross zu sein, nach Aussagen des Unternehmens soll Inyova 24 Stunden nach Live-Schaltung der Warteliste bereits 1'000 Voranmeldungen registriert haben, die sich inzwischen auf 1'500 erhöht haben sollen.
Beim neuen 3a-Produkt stehen 24 verschiedene Impact-Themen zur Auswahl (Handabdruck, Fussabdruck, Exklusion), aus denen Anlegerinnen und Anleger eine auf ihren persönlichen Werten basierende Anlagestrategie "komponieren" können.
Um eine entsprechende Diversifizierung zu gewährleisten, so Inyova, enthalten die Portfolios zwischen 35 und 40 verschiedene Einzeltitel. Anlegerinnen und Anleger investieren in einzelne Aktien, zum Beispiel Tesla und Beyond Meat sowie Anleihen. Im Zentrum stellen soll, dass sich Kundinnen und Kunden als Anteilseigner für die Themen einsetzen können, die ihnen wichtig sind.
Inyova verspricht: "Die Portfolio-Unternehmen werden kontinuierlich im Hinblick auf ihre finanzielle Performance, vor allem aber auf ihre ökologischen und sozialen Initiativen sowie Auswirkungen analysiert. So stellt Inyova sicher, dass sich nur Unternehmen in den Portfolios befinden, die nachhaltige Lösungen entwickeln (Handabdruck), selbst hohe Nachhaltigkeitsstandards umsetzen (Fussabdruck) oder gar bestimmte nicht nachhaltige Bereiche wie fossile Brennstoffe (Exklusion) ausschliessen."
Und, unterstreicht Inyova, als Aktionäre können die Anlegerinnen und Anleger die Unternehmen direkt beeinflussen und werden so zu Impact-Investoren.
Zusätzliche Bewegung und wachsende Dynamik im Vorsorgemarkt
Mit dem Angebot von Inyova wird im Schweizer Vorsorgemarkt der Aspekt der Nachhaltigkeit verstärkt, was bei Anlegerinnen und Anlegern gut ankommen dürfte.
Die Vorsorge über die Säule 3a ist ein wachsender Milliardenmarkt, der in den letzten drei Jahren durch FinTechs spürbar "entstaubt" und gerade auch für junge Zielgruppen durch smarte Apps attraktiver ausgestaltet worden ist. Aktuell springen auch zahlreiche Banken auf den fahrenden Zug auf und lancieren, neben ihren klassischen Angeboten, ebenfalls Apps mit neuen Vorsorge-Lösungen für die Säule 3a.
Neben smarten Apps und attraktiven Angeboten spielen zunehmend auch Kosten und Gebühren eine grosse Rolle – Kundinnen und Kunden werden preissensitiver. Startups haben hier mit teilweise sehr tiefen Gebühren klare Signale gesetzt, die neuen Lösungen von traditionellen Anbietern liegen in den Gebühren oftmals deutlich höher. Ausnahme Frankly, das FinTech der Zürcher Kantonalbank greift mit einer tiefen All-in-Fee an und hat sich damit einen Platz in der Reihe der Preisbrecher gesichert.
Raum für weitere Anbieter ist vorhanden, der riesige Markt mit weit über 100 Milliarden Schweizer Franken an verwalteten Vermögen dürfte für innovative Lösungen und für neue Impulse weiterhin aufnahmebereit sein. Die Bewegung der letzten Jahre und Monaten wird sich fortsetzen und an Dynamik eher noch zulegen.