Das mit dem "Influencer wider Willen" in der Headline meint: Bundesrat Ueli Maurer gehört zu den Magistraten, die nicht auf Ehrungen, Pokale und Orden aus sind. Deshalb ist er alles andere als ein Gefälligkeits-Politiker. Eigentlich ist er ein "altmodischer" Vertreter der Schweizer Landesregierung. Altmodische im besten Sinne, Maurer folgt nicht Strömungen, die ihn als Person ins Rampenllicht stellen könnten oder ihm persönlich Lob, Lorbeer oder sonstige Anerkennung einbringen – er macht einfach. In der Regel und wenn man ihn lässt, genau das, was ihm richtig, notwendig und in der jeweiligen Situation pragmatisch und machbar erscheint.
Soll dennoch ein Award verliehen werden, geht er hin, der Mann hat Anstand, nimmt die Ehrung entgegen, nicht unerfreut, deshalb nicht widerwillig, hält eine Ansprache und geht wieder nach Bern. Um weiterhin das zu tun, was ihm richtig, notwendig, pragmatisch und machbar erscheint.
Dieses Richtige, Notwendige, Pragmatische und Machbare tut Bundesrat Ueli Maurer als Vorsteher des Eidgenössischen Finanzdepartments (EFD) seit Jahren schon für die Finanzindustrie. Und deshalb auch für die FinTech-Branche und für die Krypto-Märkte, als Teil der Finanzindustrie. Mit einer unvoreingenommenen und vorausschauenden Offenheit und einem ausgeprägten Gespür für Innovationen und deren Notwendigkeit. Hier passt die Etikette "altmodisch" dann gar nicht, Maurer war, ist und bleibt offensiv am Ball, um Terrain zu ebnen und Dinge voranzubringen. Offenbar deshalb, weil ihm dieser Kurs aus Überzeugung richtig, pragmatisch und auch machbar erscheint.
Und jetzt der Award: FinTech Influencer of the Year
Ob Bundesrat Ueli Maurer sich selbst als Influencer sieht, wagen wir zu bezweifeln. Das spielt jedoch keine Rolle, an den Swiss FinTech Awards 2022 ist ihm diese Auszeichnung nun verliehen worden.
Ein Macher und damit ein Botschafter für die Finanz- und für die FinTech-Branche war er bisher schon, national und international. Nun ist er ein Botschafter mit Auszeichnung. Ein gute Wahl der Jury, zudem eine clevere Entscheidung und ein Award mit Signalwirkung, ebenfalls national und international, weil: Welche Nation hat schon einen FinTech Influencer in der Landesregierung? Einen, der nicht nur redet, sondern agiert, macht und handelt? Spürbar im Inland und sichtbar im Ausland? Eben.
Die Begründung der Jury liest sich so:
"Bundesrat Ueli Maurer erhält den Swiss FinTech Award unter anderem für die Förderung des offenen Dialogs aller relevanten Anspruchsgruppen und für seine Bemühungen zur Stärkung der internationalen Positionierung des Schweizer FinTech- und Finanzplatzes sowie für die zahlreichen Initiativen wie die FinTech-Sandbox und FinTech-Lizenz oder das strategische Forum für Open Finance. All diese (und weitere) Bemühungen von Bundesrat Ueli Maurer sind zentral für eine lebendige FinTech-Szene in der Schweiz."
Genau so ist das. Möge Bundesrat Ueli Maurer der FinTech-Branche noch lange erhalten bleiben, mit und ohne Awards, damit er weiterhin das tun kann und wird, was ihm richtig, pragmatisch und machbar erscheint. Notwendig ist es ganz sicher. Die Resultate dieser Haltung können sich sehen lassen – und tragen Früchte.