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Bitcoin-Mining-Crackdown in New York?

Das New York State Capitol in Albany
New York State Capitol in Albany, Sitz der Regierung des US-Bundesstaates New York (Bild: DenisTangneyJr | Getty Images)

Nach einem Bericht von CNBC ist der Bundesstaat New York kurz davor, das Bitcoin-Mining zu unterbinden – das könnte Auswirkungen auf die ganze Branche haben.

Wie der Nachrichtensender CNBC berichtet, hat der US-Bundesstaat New York in diesen Tagen einen Gesetzesentwurf auf dem Tisch und in Beratung, der das Bitcoin-Mining im Staat faktisch verbieten könnte. Konkret geht es um ein zweijähriges Moratorium, das Bitcoin-Mining-Unternehmen und deren Proof-of-Work-Methode aus dem Verkehr ziehen soll – zumindest so lange, als die Miner nicht zu hundert Prozent erneuerbare Energie einsetzen. 

New Yorks Treibhausgas-Emissionen sollen bis 2050 um 85% gesenkt werden

Um diese Klimaziele zu erreichen, will die Regierung des Bundesstaates New York unter anderem die Mining-Unternehmen in die Pflicht nehmen. Deshalb wird aktuell ein Gesetzesentwurf beraten, der Minern, die noch nicht ausschliesslich erneuerbare Energie verwenden, den Stecker ziehen soll. Kommt das Gesetz durch, dürfen bereits ansässige Mining-Unternehmen weder expandieren noch ihre Genehmigungen erneuern. Neue Marktteilnehmer werden nicht zugelassen und dürfen nicht ans Netz gehen.

Befürworter des Gesetzes sehen darin die richtige Konsequenz, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen. Gegner befürchten, dass New York technologisch ins Hintertreffen geraten und dass auch die Wirtschaft geschwächt würde. Zudem glauben Brancheninsider, dass mit einem Präzedenzfall in New York ein Domino-Effekt in Gang gesetzt werden könnte, indem weitere Bundesstaaten dem Beispiel folgen könnten. 

Mining-Industrie als Problem oder als Teil der Lösung?

Perianne Boring, Gründerin und Präsidentin der Digital Chamber of Commerce, weist darauf hin, dass New York bei der staatlichen Gesetzgebung generell eine Vorreiterrolle einnimmt, so dass die Gefahr besteht, dass sich das Phänomen auf das ganze Land ausbreitet. Boring erklärt:

Wenn das Gesetz verabschiedet wird, wäre New York der erste Staat des Landes, der die Infrastruktur der Blockchain-Technologie verbietet

Boring ist der Auffassung, dass Proof-of-Work-Mining das Potenzial hat, den globalen Übergang zu nachhaltigerer Energie sogar anzuführen. Tatsächlich ist in der Mining-Industrie bereits viel passiert und einem Umdenken sind auch Handlungen gefolgt. So liegt der nachhaltige Energiemix der globalen Bitcoin-Mining-Industrie heute schätzungsweise bei knapp 60 Prozent. Die Digital Chamber of Commerce hat ermittelt, dass der nachhaltige Strommix für ihre Mitglieder, die im Bundesstaat New York Mining betreiben, sogar eher bei 80 Prozent liegen soll.

Kein Grund zur Sorge für Mining-Unternehmen?

Nach Beobachtungen von Marktkennern hat eine erste Abwanderungswelle im Bundesstaat New York bereits eingesetzt – nicht alle Miner warten auf ein drohendes offizielles Verbot, viele werden vorher aktiv. Wie Umzugs-Kartons packen geht, weiss die Branche, seit dem flächendeckenden Rauswurf aus China, sind auch Miner mobiler geworden.

Die Bedenken zu den Folgen eines neuen möglichen Gesetzes im Bundesstaat New York werden allerdings nicht durchwegs geteilt. Darin Feinstein, Bitcoin-Miner und Mitgründer von Core Scientific, hält die Sorgen für übertrieben. Er sagt, dass die Branche seit längerem wüsste, dass New York dem Krypto-Mining generell eher feindlich gegenüberstehen würde und kommentiert lakonisch:

Es gibt keinen Grund, in eine Region zu gehen, die einen nicht will – wer das tut, muss mit den Konsequenzen umgehen

Feinstein und andere Miner weisen darauf hin, dass es zahlreiche kryptofreundliche Staaten gibt, die bereits zu bevorzugten Zielen für Mining-Unternehmen geworden sind, zum Beispiel Georgia, North Carolina, North Dakota, Texas und Wyoming.

Das Urteil der Dreckschleuder Bitcoin hält sich hartnäckig

Unabhängig von Proof-of-Work- und Proof-of-Stake-Methoden – Fakt bleibt, dass Bitcoin heute noch einen grossen Energiehunger hat, um die Sicherheit der Kryptowährung zu gewährleisten. Die Frage stellt sich jedoch weniger, ob Bitcoin einen Energiebedarf im Ausmass der Niederlande hat – sehr viel wichtiger ist der Punkt, wie diese Energie produziert wird. Und dieser Strom wird, auch das ist ein Fakt, zunehmend klimafreundlich produziert. Dieser Trend wird sich fortsetzen, im eigenen Interesse der Branche.

Hier darf festgehalten werden, dass Mining-Unternehmen nicht nur Stromverbraucher sind, sondern oftmals bereits auch Stromproduzenten. Mit eigenen Anlagen und Kraftwerken, die durchwegs grünen Strom produzieren. Zudem schaffen Miner Arbeitsplätze und investieren beträchtliche Summen in den Bau und in den Unterhalt ihrer riesigen Anlagen. 

Die Story auf CNBC

Die Story von CNBC ist lesenswert, weil sie zahlreiche Aspekte von Bitcoin-Mining und Gesetzgebung aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet, hier geht's zum Artikel.