Beim Kauf von Kryptowährungen sagen die Transaktiongebühren allein längst nicht alles über den Preis und die Gesamtkosten aus.
Kryptowährungen sind im Aufwind und ziehen neue Käuferschichten an. Klassische Banken, die ihren Kundinnen und Kunden vermehrt Krypto-Services anbieten, unterstützen diese Entwicklung. Banken und Neo-Banken schaffen unkomplizierte Zugänge zur Kryptowelt. Das macht es für Menschen sehr einfach, auch mit kleinem Geld und ohne technisches Wissen zu Anlegerinnen und Anlegern zu werden.
Was kostet der Kauf von Krypowährungen?
Eine Frage, die sich nicht pauschal beantworten lässt, weil Gebührenreglemente nicht standardisiert sind, jede Bank hat ihre eigene Gebührenordnung. Die Kosten für eine Transaktion setzen sich oftmals aus verschiedenen Gebühren zusammen. Je nach Anbieter sind diese Gebühren klar, deutlich und verständlich ausgewiesen und damit als Gesamtkosten pro Transaktion erkennbar. Oder auch etwas weniger deutlich, weil die einzelnen Gebühren-Positionen teilweise mühsam zusammengesucht werden müssen.
Auf den ersten Blick sichtbar ist bei allen Anbieter jeweils die Transaktionsgebühr. Das ist die Handelsgebühr, die bei jedem Kauf oder Verkauf einer Kryptowährung anfällt. Wer bei der Transaktionsgebühr stehenbleibt und nicht weiterforscht, erlebt bei den Gesamtkosten möglicherweise eine Überraschung. Eine verführerisch tief angesetzte Transaktionsgebühr kann zum blauen und teuren Wunder werden, wenn zum Beispiel die Wechselkursgebühren unverschämt hoch angesetzt sind. Dann können sich die Gesamtkosten verdoppeln oder noch unfreundlicher multiplizieren.
Ein Kostenvergleich zwischen den wichtigsten Banken und Neo-Banken
Kostenvergleiche sind nicht ganz einfach zu bewerkstelligen, weil verschiedene Variablen eine Rolle spielen können. Zum Beispiel das Volumen der Transaktion oder die Fremdwährung, die beim Kauf im Zentrum steht. Wir haben die Experten von Trenda um Unterstützung gebeten. Ein laufend aktualiserter Datenpool liefert die Grundlagen für einen Vergleich, der Übersicht und Orientierung bietet.
Der Vergleich der verschiedenen Banken und Neo-Banken zeigt, dass auf den ersten Blick eher hoch angesetzte Transaktionsgebühren zu günstigen Käufen führen können, sofern keine oder sehr tiefe Wechselkursgebühren anfallen. Oder dass umgekehrt eher tiefe Handelsgebühren einen Kryptodeal teuer machen können, wenn hohe Wechselkursgebühren in Rechnung gestellt werden.
Mit im Spiel sind die Depotgebühren, die nicht pro Transaktion, sondern als Jahresgebühren anfallen. Die folgende Tabelle basiert auf aktuellen Daten, die uns von Trenda zur Verfügung gestellt worden sind.
Bank | Transaktionsgebühr | Wechselkursgebühr (Hochrechnung) | Depotgebühren (pro Jahr) |
Luzerner Kantonalbank | 1.00 - 1.80 % | - | 0.60 % |
N26 | 1.50 - 2.50 % | - | - |
Postfinance | 0.95 % | 1.13 % | 0.05 - 0.15 % |
Revolut | 0.49 - 1.49 % | 0.16 % | - |
St. Galler Kantonalbank | n/a | 1.70 % | n/a |
Swissquote | 0.50 - 1.00 % | 0.90 % | CHF 80.00 - 200.00 |
Valiant | 0.90 - 1.70 % | 1.25 % | 0.30 % |
VZ VermögensZentrum | 0.70 - 0.90 % | n/a | 0.60 % |
Yuh | 1.00 % | 0.95 % | - |
Zuger Kantonalbank | 0.70 - 1.30 % | 1.74 % | 0.45 - 0.60 % |
Die Angaben der Wechselkursgebühren sind basierend auf den Devisenkursen der Währungsrechner der verschiedenen Anbieter im Vergleich zu den Wechselkursen der SNB erstellt worden. Stand der Wechselkurse: 12. März 2024, 11:30 Uhr. Devisenkurse SNB: USD/CHF 0.8761, EUR/CHF 0.9576.
Angebote und Services der verschiedenen Banken und Neo-Banken
Die Auswahl der handelbaren Kryptowährungen variiert stark und ist von Bank zu Neo-Bank unterschiedlich. Ebenso die Handelswährungen oder auch die Zeiten, zu denen Kundinnen und Kunden des betreffenden Anbieters Kryptowährungen kaufen und verkaufen können. Die folgende Tabelle zeigt, wer was im Angebot führt.
Bank | Kryptowährungen | Handelswährungen | Handelszeiten |
Luzerner Kantonalbank | 3 | CHF oder Fremdwährung | 24/7 |
N26 | 188 | EUR | 24/7 |
Postfinance | 11 | USD | 24/7 |
Revolut | 144 | alle | 24/7 |
St. Galler Kantonalbank | 2 | n/a | n/a |
Swissquote | 35 | USD, EUR | 24/7 |
Valiant | 2 | CHF, USD, EUR | Montag - Freitag 08:00 - 17:30 Uhr |
VZ VermögensZentrum | 17 | CHF, USD, EUR | Montag - Freitag 08:00 - 18:00 Uhr |
Yuh | 32 | USD, EUR | 24/7 |
Zuger Kantonalbank | 6 | USD | Montag - Freitag 01:30 - 22:00 Uhr |
Unterschiede bei den einzelnen Anbietern gibt's auch beim Mindestvolumen pro Transaktion. Eine Bandbreite, die jedoch insofern nicht allzu stark ins Gewicht fällt, als kein Anbieter Hürden setzt, die Kleinanleger ausschliessen.
Mit sehr tief gehaltenen Mindestvolumen operieren N26, Revolut und Yuh. N26 lässt Investitionen bereits ab 1 Euro zu, Yuh ab 1 US-Dollar und bei Revolut sind Anlegerinnen und Anleger mit 2 US-Dollar im Spiel. Diese tiefen Mindestvolumen sind nicht blosses Marketing, sie ermöglichen Kundinnen und Kunden mit beschränkten Budgets das Einrichten diversifizierter Sparpläne oder Krypto-Portfolios mit monatlichen Invests in verschiedene Kryptowährungen.
Die höchsten Mindestvolumen pro Deal haben das VZ VermögensZentrum mit 200 Franken und die Zuger Kantonalbank mit 200 US-Dollar.
Fazit
Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Anbietern sind beträchlich. Ob bei jedem Kauf und Verkauf 1 oder 2 oder 3 Prozent bei der Bank bleiben, fällt gerade bei Kleinanlegern mit häufigen Spar- oder Gelegenheits-Transaktionen ins Gewicht. Kundinnen und Kunden, welche die unterschiedlichen Gebühren verschiedener Banken und Neo-Banken vergleichen und die Gesamtkosten kennen, haben mehr von ihren Krypto-Portfolios.