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Acquify will die Unternehmensnachfolge für KMU organisieren

Ein Blick auf die Oberfläche der Plattform Acquify
Bild: Acquify

Das Startup verfolgt gemeinsam mit Partnern die Mission, möglichst viele Unternehmen in ein neues Kapitel mit Zukunft zu begleiten.

Die Startup-Serien-Gründungs-Company Betascale hat letzten April versprochen, bald mit ersten Ventures in den Markt zu starten, MoneyToday.ch hat berichtet, hier. Etwas Drive ist auch notwendig, sonst wird das nichts mit der Serien-Gründung von Startups. Immerhin verfolgt der erste Schweizer SaaS Company Builder stolze Ziele: in 5 Jahren sollen 50 Startups auf den Weg gebracht und 2'000 neue Jobs geschaffen werden.

Das erste Startup von 50: KMU-Marktplatz mit integriertem Prozessmanagement

Betascale segelt auf Kurs und hat das erste von 50 Startups lanciert: Acquify will ein Marktplatz für KMU sein, der den Kauf und Verkauf von Unternehmen radikal vereinfacht – aber noch mehr als das: die Plattform verspricht auch, den Prozess der Unternehmensnachfolge zu begleiten und von A bis Z straff durchzuziehen. Dazu sollen Verkäufer, Käufer, Berater, Anwälte, Banker, Treuhänder – und was es sonst noch braucht – alle an einen Tisch gebracht werden. Oder besser: auf eine Plattform, jene von Acquify.

Mit einem Pool von Expertinnen und Experten aus allen Disziplinen und mit Hilfe durchgetakteter Prozesse sollen Unternehmens-Deals "super effizient" über die Bühne gebracht werden können. Ob Fusionen, Übernahmen oder eben Nachfolgeregelungen.

Problemfeld Nachfolgereglung für kleinere Unternehmen

Das Problem der ungelösten Nachfolge in KMU scheint den Gründern von Acquify besonders am Herzen zu liegen. Sie rechnen vor, dass das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft zu 99.73 Prozent aus Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitern besteht. Diese KMU erwirtschaften jedoch mehr als die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts und bilden für etwas mehr als 3 Millionen Arbeitnehmerinnen, Arbeitnehmer und deren Familien Arbeit und Lebensgrundlage. Das macht rund zwei Drittel aller Beschäftigten aus.

Das typische Schweizer KMU ist eine Einzelfirma, beschäftigt weniger als zehn Personen und orientiert sich grösstenteils am einheimischen Markt. Viele dieser Betriebe sind über Jahrzehnte hinweg mit viel Herzblut und Schweiss aufgebaut worden. Dabei gehört die Planung der Nachfolge zu den oftmals vernachlässigten Themen. Deshalb kommt es immer wieder vor, dass die Zukunft kerngesunder Unternehmen und deren Mitarbeiter nicht gesichert ist. Diese Situation spitzt sich aufgrund des demografischen Wandels weiter zu.

Acquify will die Unternehmensnachfolge demokratisieren

Beide Gründer von Acquify, Alain Veuve und Mattia Rüfenacht, kennen die Herausforderung der Nachfolgeregelung aus eigener Erfahrung. Weil in vielen Fällen die Hürden, einen Nachfolger zu finden und die Transaktion abzuwickeln, unverhältnismässig hoch sind, bleiben die Optionen limitiert. Nicht selten werden deshalb profitable Kleinunternehmen einfach geschlossen, anstatt sie in ein neues Kapitel zu führen.

Über die Plattlform von Acquify sollen nun auch kleinen Unternehmen alle Möglichkeiten offenstehen, Schritt für Schritt Nachfolgelösungen zu erarbeiten und Arbeitsplätze zu erhalten. Der neuartige KMU-Marktplatz mit integriertem, digitalen Prozessmanagement verbindet Verkäufer und Käufer sowie Ihre Treuhänder mit Steuer-, Rechts- sowie M&A-Experten.

Von der Erstellung und Unterzeichnung der Vertraulichkeitsvereinbaung, über den Letter of Intent, die Due Dilligence bis zum Kaufvertrag sollen sämtliche Schritte einfach und digital durchgeführt werden können. Zudem bringt die Plattform auch finanzierende Banken an den Tisch. Damit, so sind die Gründer überzeugt, wird der Zugang zu Nachfolgelösungen in der Breite demokratisiert.

Braucht die Schweiz ein Startup mit dieser Geschäftsidee?

Das Problem ist auf den ersten Blick nicht unbedingt präsent und offensichtlich, beschäftigt jedoch bei näherer Betrachtung zahlreiche Unternehmen. Ganz besonders auch Kleinunternehmer und Senior-Gründerinnen, die sich aus dem Geschäftsleben zurückziehen möchten.

Wer schon mal ein Unternehmen in neue Hände geben wollte, weiss, dass das Projekt an mehreren Hürden scheitern kann. Zum einen beginnt die Planung der Nachfolgeregelung oftmals viel zu spät. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer wissen nicht so genau, wie sie das anpacken sollen, also schieben sie dieses Problem bis fünf vor Pensionierung vor sich her. Zum anderen lassen sich geeignete Nachfolgerinnen oder Nachfolger nicht über Nacht aus dem Hut zauben. Zudem sind die Prozesse für eine Geschäftsübernahme von A bis Z eher anspruchsvoll und mit einigen Fallstricken behaftet.

Ein KMU-Marktplatz, der alle Beteiligten an einen Tisch bringt und sämtliche relevanten Prozesse strukturiert und digitalisiert, ist grundsätzlich eine gute Idee, die Umwege, Zeit und Geld sparen kann. Der bestechende Hauptfaktor der Startup-Idee liegt in unserer Betrachtung im zusätzlich gesetzten Schwerpunkt auf Nachfolgeregelungen – das kann zahlreichen KMU, insbesondere Kleinunternehmen, ein Problem lösen helfen, das früher oder später auftauchen wird.

Macht die Plattform ihren Job gut und erfüllt die abgegeben Versprechen, kann das dazu beitragen, dass intakte Kleinunternehmen nicht von der Bildfläche verschwinden, sondern von motivierten Jungunternehmerinnen und Unternehmern weitergeführt werden.

Das Startup Acquify hat sich über eine Kooperation die Unterstützung von Business Transaction gesichert. Das spezialisierte Unternehmen mit Erfahrung hat bereits über 250 Unternehmen bei der Nachfolgeregelung begleitet. Yves Süess, Gründungspartner der Business Transaction, sagt:

«Die Schweizer KMU-Landschaft hat eine immense volkswirtschaftliche Bedeutung, wir wollen unseren Beitrag leisten und das Thema der externen Nachfolgeregelung zugänglicher machen – In Acquify sehen wir einen instrumentellen Partner, genau das zu erreichen»

Know-how von erfahrenen Profis kombiniert mit der digitalen Prozess- und Plattformkompetenz von Acquify – möglicherweise eine intelligente Startup-Rezeptur, die Probleme lösen und deshalb Erfolg haben kann.